Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0535 - Shironas Nebelgeister

0535 - Shironas Nebelgeister

Titel: 0535 - Shironas Nebelgeister
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Tendyke.
    Rhet Riker seufzte. »Robert, haben Sie nicht selbst einmal gesagt, daß Sie in grauer Vergangenheit diesen Konzern nur deshalb aus dem Boden gestampft haben, weil Sie Profit machen wollten? Darf ich Sie an Ihren eigenen Kernsatz erinnern? Ich will nie wieder arm sein…«
    »Wer will das schon?« konterte Tendyke kühl. »Aber ich bin auch nicht bereit, jeden Preis dafür zu bezahlen. Ist Dios in seinem Büro?«
    Sprunghafte Themenwechsel des Alleininhabers der T.I. war Riker gewohnt. »Mal sehen… Sie wollen ihn kennenlernen?«
    Tendyke nickte. »Unbedingt. Übrigens – was ist, wenn dieser Mann seine Überredungskunst, durch die er Parascience- Angehörige aus der Firma ekelt, auch in anderer Form anwendet? Ich bin nicht sonderlich daran interessiert, den Teufel mit Beelzebub auszutreiben. Sind Sie sicher, daß dieser Mann nicht auf die Idee kommt, sein Talent zu mißbrauchen und damit selbst zu einem unüberwindbaren Machtfaktor zu werden?«
    Riker lächelte. »Vergessen Sie nicht, daß ich selbst machthungrig bin. Ich sorge schon dafür, daß er nicht zu groß wird.«
    Es klappte dann mit dem Kennenlernen doch nicht, da Mr. Sam Dios sich gerade nicht im Hause befand. Und Tendyke konnte nicht mehr auf seine in zwei Stunden erwartete Rückkehr warten, weil sein Rückflug nach Florida schon vorher ging.
    »Dann eben ein andermal… wenn ich nur wüßte, woran mich der Name Sam Dios erinnert…«
    Und jetzt befand sich Robert Tendyke wieder in Miami.
    Die Zwillinge Monica und Uschi Peters, rein äußerlich nicht voneinander zu unterscheiden, es sei denn, sie trugen unterschiedliche Kleidung, hatten ihn mit dem Geländewagen abgeholt. Jetzt fuhren sie zum Strand hinaus. Ein wenig in den Wellen toben, in der Sonne liegen, ohne Blick auf die Uhr entspannen und genießen. Tendyke hatte sein Flugzeug extra auf Mittag terminiert, um den späten Nachmittag und den Abend restlos als Freizeit nutzen zu können.
    Mit einem gemieteten Boot für eine Stunde hinaus aufs Meer. Ohne fremde Zuschauer ein wenig Zärtlichkeit und Liebe. Später am Abend der absolute Luxus, anstelle eines Nobelrestaurants einen Imbißstand am Strand aufzusuchen. Fast Food unter dem Gaumen, die Erinnerung an die unbeschwerten Stunden im Kopf und das Rauschen der aufkommenden Flut in den Ohren, sagte Uschi Peters plötzlich beiläufig: »Übrigens, Roland hat ein Haus geerbt.«
    ***
    Eine verlorene Seele weinte lautlos und fand keine Möglichkeit, zurück in den Körper zu gelangen, zu dem sie seit Jahrzehnten gehörte. Wo befand der Körper sich jetzt überhaupt?
    Er war unerreichbar fern…
    Ringsum ein Gefängnis, aus dem es kein Entrinnen gab. Aber war in diesem Gefängnis nicht auch noch etwas anderes…?
    Was?
    ***
    Ein paar Stunden vorher hatte Professor Zamorra vorgeschlagen: »Ich werde mal ausprobieren, ob die Regenbogenblumen in Tendyke's Home schon ausgereift genug sind, um einen Transport durchzuführen.«
    »Der wird sich wundern, wenn du schon wieder bei ihm aufkreuzt, obgleich wir erst vor anderthalb Wochen bei ihm gewesen sind«, vermutete Nicole. »Schade, daß ich sein verdutztes Gesicht nicht sehen kann, weil ich mich bei Ted Ewigk umschauen werde. Hoffentlich müssen wir jetzt nicht das ganze Netz unserer Regenbogenblumen-Verbindungen gegen die Unsichtbaren absichern…«
    »In Schottland sollte auch jemand nachschauen«, erinnerte Zamorra. »Spooky Castle ist garantiert ebenso gefährdet wie jeder andere durch die Blumen erreichbare Ort.«
    Nicole Duval, seine Lebens- und Kampfgefährtin, nickte. »Eins nach dem anderen«, ordnete sie die Reihenfolge. »Wenn es nach Tendyke's Home nicht klappt, kannst du ja direkt anschließend nach Schottland gehen. Vielleicht besuche ich dich dann da. Finde ich dich im Pub von Cluanie?«
    Zamorra verdrehte in gespielter Verzweiflung die Augen. »Denkst du auch an was anderes als an Kneipen, wenn du mich in deiner Fantasie irgendwo siehst?«
    »Sicher«, feixte sie. »An Sex zum Beispiel.«
    »Na, wenigstens etwas Vernünftiges«, brummte er. »Also werde ich dich sicher nicht im besten, weil einzigen Pub von Cluanie erwarten, sondern da, wo's keine unerwünschten Zuschauer gibt.«
    »Außer Spinnen, Ratten und Sir Henry, dem Hausgeist von Spooky Castle«, schmunzelte Nicole.
    »Aber der spukt schon so lange durch die Ruine, daß er bestimmt schon gar nicht mehr weiß, was Sex ist.«
    »Was zu der existentiellen Frage führt, ob Gespenster überhaupt noch über sexuelle Triebe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher