Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0535 - Shironas Nebelgeister

0535 - Shironas Nebelgeister

Titel: 0535 - Shironas Nebelgeister
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Wasser voll, das durch die Tankentlüftung und den nicht sehr gut abgedichteten Verschluß einsickerte. Mit diesem Vogel starteten sie so bald nicht wieder. Der mußte erst trockengelegt werden, und um das zu können, mußte man ihn erst aus der Sumpflandschaft bergen.
    Das ging nur mit einem Transporthubschrauber.
    Jedoch mußte der dann auch sehr schnell kommen, sonst zerrte diese Maschine nichts mehr aus dem verschlingenden Morast. Der Grund war weich und gab nach, und in jeder Minute sank der Kopter einige Zentimeter tiefer ein.
    Zamorra fragte sich, warum der angreifende Nebel sich so schnell wieder zurückgezogen hatte.
    Was hatte der Angriff überhaupt zu bedeuten? Warum hatte der Nebel sich mit einem Opfer zufriedengegeben, wo er doch deren drei hätte haben können? Zamorra ahnte nicht, daß die Kraft des Nebels dazu nicht ausgereicht hatte und Monica und er vermutlich nur dieser Tatsache verdankten, noch unter den Lebenden zu weilen.
    »Wir bekommen Besuch«, teilte die Telepathin ihm mit.
    Zamorra beugte sich wieder nach draußen. Sie hielt sich mit Schwimmbewegungen an der Wasseroberfläche, obgleich sie noch bequem auf dem Grund hätte stehen können. Er war hier nur etwa anderthalb Meter tief. Aber sie traute dem Boden nicht, in den der Hubschrauber langsam, aber sicher einsank. Das hier war gefährliches Gebiet voller heimtückischer Überraschungen.
    Eine davon hatte sie gemeint, als sie Zamorra alarmierte.
    Von einem Landstreifen nur dreißig oder vierzig Meter entfernt, glitten dunkle, längliche Körper in majestätischer Langsamkeit ins Wasser. Alligatoren! Sie waren langsam, gerade so, als wüßten sie, daß ihre Opfer ihnen keinesfalls entkommen konnten.
    »Komm in die Maschine«, verlangte Zamorra.
    »Dann sinkt sie ja noch schneller weg«, gab Monica zu bedenken.
    »Hast du eine bessere Idee?«
    Sie schüttelte den Kopf und kletterte wieder in die Kanzel. Erstaunt sah sie den Piloten an. »Was ist denn mit dem los?«
    Er veränderte sich!
    Der Seelenlose wurde ebenfalls zum Jäger…
    ***
    Auch in Tendyke's Home war der Nebel wieder verschwunden. Betroffen sahen die Menschen auf den Toten, der zurückgeblieben war. Dem Augenarzt, der gekommen war, um zu helfen, war sein Hausbesuch zum Verhängnis geworden.
    »Hat jemand eine Idee, wie wir diesen Todesfall der Polizei glaubwürdig nahebringen können?« fragte Tendyke. Er kauerte neben dem Arzt und fragte sich, ob es eine Möglichkeit gegeben hätte, dem Mann zu helfen. Aber wie? Das Phänomen war so überraschend gekommen, daß er erst jetzt darüber nachdenken konnte.
    Tendyke's Home war doch weißmagisch abgeschirmt!
    Von außen konnte keine schwarzmagische, dämonische Kraft eindringen. Das war einfach unmöglich.
    Da hatten sich schon ganz andere Gegner die Reißzähne ausgebissen! Wieso aber hatte es dann hier zu diesem Todesfall kommen können?
    Und die Sache mit dem Amulett…
    Tendyke wünschte sich, Zamorra wäre jetzt hier. Vielleicht fand der eine Erklärung. Und vielleicht wäre dies alles nicht passiert, wenn er nicht mit dem Hubschrauber losgeflogen wäre.
    Fragend sah er Uschi an. »Hast du Moni informiert, was hier passiert ist?«
    Sie zuckte zusammen.
    »Am Hubschrauber sieht es auch nicht gerade rosig aus«, berichtete sie statt dessen. »Sieht so aus, als wären sie abgestürzt. Und jetzt sitzen sie in einem Teich voller Alligatoren. Der Pilot ist tot – wie hier der Arzt.«
    »Und Monica?« fragte Tendyke.
    »Sie scheint in Ordnung zu sein, soweit ich das fühlen kann. Zumindest bis jetzt«, schränkte sie ein. »Alles weitere dürfte eine Sache der Alligatoren sein. Wir müssen die beiden da 'rausholen!«
    »Die drei…«
    »Dem Piloten hilft niemand mehr. Es muß ein Angriff gewesen sein wie dieser hier. Rob, ich bekomme Angst. Jemand bedroht uns alle zugleich auf breiter Front und noch dazu in einer Weise, wie…«
    »Und er läßt sich auch durch die weißmagische Sperre nicht aufhalten. Ob es etwas mit den Unsichtbaren zu tun hat?«
    Uschi schüttelte den Kopf. »Die müßte ich telepathisch erfassen können. Im Gegensatz zu Nicole brauche ich jemanden nicht zu sehen, um seine Gedanken oder zumindest seine Bewußtseinsaura wahrnehmen zu können, das solltest du wissen. Nein, es sind keine Unsichtbaren hier. Der Nebel muß etwas anderes sein.«
    »Ich habe Gesichter gesehen«, sagte Tendyke rauh. »Von Menschen, glaube ich. Die meisten konnte ich nicht erkennen. Aber zwei waren etwas deutlicher.« Er beschrieb
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher