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0535 - Shironas Nebelgeister

0535 - Shironas Nebelgeister

Titel: 0535 - Shironas Nebelgeister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verschmorten Kabeln oder sonstigen unerfreulichen Dingen stank. Deshalb dachte er auch nicht daran, seine telepathischen Sinne auf den Nebel zu richten.
    Warum Monica das sofort getan hatte, wußte sie später selbst nicht zu sagen. Vielleicht war es Intuition? Oder lag es daran, daß sie innerlich stets mit ihrer Schwester verbunden war und die sie aus der Ferne alarmiert hatte?
    Blitzschnell zog sich der Nebel um den Piloten zusammen, sandte dabei aber auch gleichzeitig einen seltsam weißlichen Strang aus, der nach Zamorra tasten wollte. Da begriff der Professor, daß äußerste Gefahr im Verzug war.
    Dreißig Meter über dem Boden kam der Hubschrauber ins Trudeln, weil der Pilot nicht mehr in der Lage war, die Steuerung zu bedienen! Pete keuchte, versuchte sich des Nebels zu erwehren und bekam doch nichts zwischen seinen Händen zu fassen, als er wild um sich schlug und auch nach seinem Hals und Kopf griff, etwas Unheimliches von sich zu reißen versuchte, das ihn immer dichter einhüllte. Auch bei Zamorra packte es jetzt immer stärker zu!
    Er hatte ebensowenig eine Chance, sich dagegen zu wehren wie Pete, weil er kein magisches Schutzmittel bei sich hatte, und verwünschte seinen Leichtsinn, nicht doch auf Nicoles Eintreffen gewartet zu haben. Monicas Warnruf verschaffte ihm nur ein paar Sekunden Vorsprung.
    Er packte nach den Steuerhebeln!
    Er änderte nichts am Trudeln des Kopters, ließ ihn statt dessen durchsacken und stabilisierte ihn erst etwa fünf Meter über dem Boden wieder. Da hatten die Rotorblätter schon das Schilfgras und das Wasser aufpeitschen wollen.
    Zamorra stöhnte. Pete hörte er keuchen, und ihm war, als wolle ihm jemand oder etwas die Seele aus dem Leib reißen. Während er den Hubschrauber ins flache Sumpfwasser klatschen ließ, suchte er verzweifelt nach einem Zauberspruch, mit dem er diesen Nebel abwehren konnte. Doch in dieser Streßsituation wollte ihm nichts einfallen.
    Die Kanzeltür auf! »Raus!« schrie er auf, hatte seinen Gurt schon gelöst und mit der nächsten Handbewegung auch den des Piloten. »Raus, Mann!« brüllte er ihm wieder zu und versetzte ihm einen Stoß. Aber Pete kippte nur haltlos zur anderen Seite, zu seinem Ausstieg.
    Der Nebel wich von ihm!
    Der Druckkörper des Hubschraubers schwamm auf dem Wasser, sank jedoch schnell ein. Sein Auftrieb reichte nicht aus, und da schwappte auch schon Wasser über die Einstiegskante, als Zamorra sich nach draußen fallen ließ und sah, daß Monica durch Nebelschwaden hinterher sprang.
    Gurgelnd sackte der Hubschrauber ab! Halb vom Wasser um- und durchflutet, blieb er in leichter Schräglage liegen.
    Der Nebel verschwand! Löste sich einfach auf, als hätte es ihn nie zuvor gegeben!
    Zugleich verschwand auch der unheimliche Sog, der Zamorra die Seele aus dem Körper zu zerren versucht hatte.
    Bei ihm nicht, dafür bei einem anderen hatte das funktioniert.
    Pete lag immer noch an seinen geschlossenen Ausstieg gelehnt; er bewegte sich nicht, atmete auch nicht mehr, und seine weit aufgerissenen Augen waren weißliche Flecken…
    ***
    Zur gleichen Zeit bekam auch Robert Tendyke gleich doppelten Besuch. Nach wie vor hielt er sich in seinem Arbeitszimmer auf und grübelte über das Amulett und dessen Schwarzfärbung nach.
    Gerade hatte Uschi ihn darüber unterrichtet, daß sie telepathisch ihre Schwester und damit auch Zamorra von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt hatte, und berichtete ihm im Gegenzug, daß im Hubschrauber auch so etwas wie ein mentaler Blitz bei Zamorra eingeschlagen haben sollte, als Butler Scarth den Augenarzt herein führte.
    Der stutzte, als er die ungewöhnliche Landkarte an der Wand sah, die eine Welt mit fremden, unbekannten Kontinenten und einer großen schwarzen Schattierung in Äquatorhöhe sah, die die Nordund Südhälften voneinander trennten. Dann erst wandte der Arzt sich Tendyke zu. »Na, wo brennt's denn, Sir?«
    Und wie Tendykes Augen noch immer brannten!
    Im gleichen Moment entstand Nebel im Zimmer.
    Der Doc wedelte mit den Händen, versuchte die Schwaden besser zu verteilen und dadurch wieder freie Sicht zu bekommen. Tendyke schob die schlechte Sicht auf seine momentanen Sehprobleme.
    Da stöhnte Uschi auf.
    »Das ist ja ein Angriff…«
    Woher er geführt wurde, konnte niemand sagen, wie es ja auch ein Rätsel war, weshalb das Amulett so grell aufgeflammt und dann kohlschwarz geworden war! Aber Tendyke sprang auf, daß sein Sessel nach hinten wegkippte. »Raus hier, schnell! Alles raus!«
    Er sah
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