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0534 - Der Schwarze Dämon

Titel: 0534 - Der Schwarze Dämon
Autoren: Unbekannt
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Anblick nüchtern zu werten.
    „Die energetische Ausstrahlung der Schienen scheint der Plasmamasse nicht zu schaden", stellte er fest. „Sie würde sich sonst davor hüten, die Energiebahnen zu berühren."
    „Halten Sie das Überwuchern der Schienen für einen Angriff des Plasmas auf diese Gebilde?" fragte Blazon Alpha.
    Saedelaere drehte sich langsam um die eigene Achse, um möglichst viel von der seltsamen Umgebung beobachten zu können.
    „Vielleicht wurden die Schienen nur deshalb aufgestellt, damit das Plasma sie überwuchern kann", antwortete Wyt an Saedelaeres Stelle. „Es ist möglich, daß das Plasma von der Energie lebt, die von den Schienen ausgestrahlt wird."
    Saedelaere deutete auf den Mausbiber, der in höchster Konzentration auf einem Felsen saß.
    „Darauf kann uns wahrscheinlich nur Gucky eine Antwort geben."
    Saedelaeres Augen hatten sich an das grelle Licht gewöhnt.
    Er konnte die Umgebung jetzt in allen Einzelheiten erkennen.
    Vor ihnen ragte die überwucherte Schiene wie eine Wand auf und versperrte die Sicht zum Horizont. Hoch über ihr waren jedoch im Hintergrund Normalschienen zu sehen, die in einem verwirrenden Muster auf- und niederstiegen.
    Links vor Saedelaere lag der riesige Plasmaberg, der nicht in seiner gesamten Ausdehnung zu sehen war, weil Schienen den Blick auf ihn versperrten.
    Auf der überwucherten Schiene der gegenüberliegenden Seite erstreckte sich nacktes, nur teilweise von primitiven Pflanzen bewachsenes Felsgestein bis zu einer Savanne, die wiederum bis zum Horizont reichte. Auch über sie führten Normalschienen hinweg.
    Rechts von Alaska stieg die überwucherte Schiene steil in den Himmel hinauf. In etwa zweihundert Meter Höhe gab es kein Plasma mehr.
    Gucky hob den Kopf.
    „Die Impulse sind immer noch unklar", berichtete er. „Unsere Ankunft löste zunächst Erstaunen aus, dann Furcht. Ich glaube mich nicht zu täuschen, wenn ich sage daß das Plasma allmählich in Panik gerät. Es ist schwer zu sagen, was dann geschehen wird."
    „Wir sollten vorsichtshalber die Schutzschirme der Fluglinsen einschalten", schlug Blazon Beta vor und griff nach einem Armbandschaltgerät.
    „Halt!" rief Saedelaere hastig.
    Er blickte zur überwucherten Schiene hinüber. Die Bewegung des Plasmas war so geringfügig, daß sie mit bloßem Auge kaum wahrzunehmen war. Nur die Ausläufer der seltsamen Masse bewegten sich schneller. Sie krochen an der Schiene empor, bedeckten die Felsen und glitten auf die fünf Raumfahrer zu.
    „Wir müssen unsere Beiboote schützen!" forderte der Sextadim-Physiker drängend.
    Saedelaere schüttelte den Kopf.
    „Wenn das Plasma uns fürchtet, müssen wir seine weiteren Reaktionen abwarten. Einzelne Ausläufer reichen bis an die Fluglinsen heran. Wir wissen nicht, was geschieht, wenn wir die Schutzschirme der Beiboote einschalten. Es wäre möglich, daß die Energie dem Plasma Schaden zufügt."
    Blazon Beta ließ den Arm mit dem Schaltgerät sinken.
    Der Transmittergeschädigte wandte sich an den Mausbiber.
    „Du mußt versuchen, in Kontakt mit dieser seltsamen Intelligenz zu treten, Kleiner."
    „Das ist nicht einfach", gab Gucky zurück. „Ich vermutete zunächst, daß es sich um ein Kollektivwesen handelt. Das ist jedoch nicht der Fall. Die Plasmamasse besteht aus zahllosen Einzelwesen, die nur organisch miteinander verbunden sind."
    „Kannst du das näher erklären?" fragte Wyt.
    Gucky konzentrierte sich erneut und gab dem Telekineten keine Antwort.
    In diesem Augenblick kam von Blazon Alpha ein Warnschrei.
    Saedelaere fuhr herum und sah, daß einzelne Ausläufer des Plasmas über die Außenfläche der Fluglinsen krochen. Die GEVARI 2 war auf einer Seite bereits von der ockergelben Masse überwuchert.
    „Sie greifen die Beiboote an!" rief Wyt. Er nestelte an seinem Waffengürtel.
    Saedelaere machte einen Schritt auf ihn zu und hielt ihn am Arm fest.
    „Nicht schießen!" rief er. „Damit würden wir alles verderben."
    Wyts Augen weiteten sich.
    „Sollen wir uns unserer Rückzugsmöglichkeiten berauben lassen?" fuhr er den Transmittergeschädigten an. „Wenn sie die Beiboote funktionsunfähig gemacht haben, werden sie uns angreifen."
    „Immer mit der Ruhe", sagte Saedelaere. „Noch ist unser Leben nicht in unmittelbarer Gefahr."
    Er stellte fest, daß die gesamte Plasmamasse in ihrer Umgebung zu wallen begonnen hatte.
    Die instinktive Furcht, das Plasma könnte wie eine riesige Woge über ihnen zusammenschlagen, ließ Alaskas Puls
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