Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0533 - Julians Zauberschwert

0533 - Julians Zauberschwert

Titel: 0533 - Julians Zauberschwert
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Assoziationsbilder, die sich ihm zeigten, waren meist ohne jeden Zusammenhang. Er wußte nur, daß er einst Krieger ausgebildet hatte und später den Weg des Friedens beschritt, als es jene Dämonen nicht mehr gab, die die von ihnen besessenen Menschen mit verglasten Gesichtern zurückließen… Auf dem Silbermond hatte er seine neue Lebensaufgabe gefunden. Eine neue, fremde Welt, eine neue Aufgabe. Vom Krieger über den Philosophen zum Heiler…? Oder wie sollte er sich nun nennen?
    Er war einsam. Und der Rückschlag machte ihm zu schaffen. Er war jetzt, nach seinem Erwachen, nahezu sicher, daß sein Fieber eine Krankheit der Seele war. Denn er beherrschte seinen Körper und dessen Funktionen absolut.
    Anscheinend doch nicht absolut genug…
    Er dachte wieder an die humanoiden Reptile, die Sauroiden, die Echsenmenschen. Die
    Zerstörer , als die er sie sah.
    Zerstörer…?
    Zerstörer des Silbermondes, ihrer Ersatzheimat?
    Aber daran konnten sie absolut nicht interessiert sein! Sie wollten doch als Volk überleben!
    Wer oder was trug dann die Schuld am erneuten Absterben der Organhäuser? Wer wollte, daß alles Leben auf dem Silbermond erneut und endgültig erlosch?
    ***
    Zamorra sah etwas erstaunt hinter Hawk her und wandte sich dann Tendyke zu. »Was will er damit sagen, das Amulett und er hätten etwas gemeinsam? Woher überhaupt kennt er den Begriff Stern von Myrrian-ey-Llyrana? Der steht zumindest nicht im Konversationslexikon…«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Tendyke. »Ich habe ihm von dir beziehungsweise von euch erzählt, aber ich kann mich nicht erinnern, derart ins Detail gegangen zu sein. Wozu auch? Ihr bringt Dämonen zur Strecke und er löst EDV-Probleme. Das dürften recht unterschiedliche Dinge sein.«
    Zamorra nickte. »Dennoch… ich hatte den Eindruck, als wisse er sehr genau, was er sagte. Das war nicht einfach nur so dahergeschwätzt. Zudem: warum sollte sich ein Mensch mit einer Metallscheibe vergleichen?«
    Tendyke zuckte mit den Schultern. Auch Nicole machte ein ratloses Gesicht. Zamorra wartete darauf, daß das künstliche Amulett-Bewußtsein sich dazu äußerte, aber es kam keine Reaktion.
    »Wenn ich wieder hier bin, werde ich ihn danach fragen«, sagte Zamorra und erhob sich.
    »Jetzt aber versuche ich erst mal herauszufinden, was Julian will. Ich fahre nach Miami.«
    »Soll ich mitkommen?« bot Nicole an.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Mach dir ein paar schöne Stunden. Ihr habt euch sicher eine Menge zu erzählen, Erfahrungen, Erlebnisse und Abenteuer auszutauschen — und ich muß da bestimmt nicht unbedingt bei sein; du kannst mir ja später ‘ne Kurzfassung geben.«
    »Ja«, murmelte Nicole. »Für irgendwas müssen wir Frauen ja gut sein, nicht? Wenn ihr Männer uns nicht hättet…«
    ***
    Angelique lächelte. Sie winkte Julian zu, forderte ihn mit ihren Gesten auf, zu ihr und mit ihr zu kommen. Ihre Lippen öffneten sich, sie sprach, aber kein Wort erklang. Das erschien ihm doch ein wenig merkwürdig. Er erhob sich, um auf sie zuzugehen und sie in seine Arme zu schließen.
    »Was willst du sagen?« fragte er. Aber wieder bewegten sich nur ihre Lippen, im gleichen Rhythmus wie zuvor. Sie hatte also ihre Worte wiederholt, aber immer noch blieb sie dabei völlig stumm. Julian erreichte sie – und erwachte.
    Das Zimmertelefon schrillte.
    Erschrocken stolperte er, stieß gegen einen Stuhl und hatte sekundenlang Probleme, sich zu orientieren. Angelique war verschwunden. Er befand sich nicht in der kleinen Kellerwohnung in Baton Rouge, in der sie zusammen mit ihren Brüdern Yves und Maurice lebte, sondern in einem Hotelzimmer in Miami. Er hatte also nur von ihr geträumt?
    Er fand das immer noch nervtötend schrillende Telefon, nahm den Hörer ab und meldete sich. Besuch wurde ihm angekündigt. »Professor Zamorra möchte Sie sprechen, Mister Peters.«
    »Schicken Sie ihn zu mir.« Julian schmetterte den Hörer auf die Gabel, nahm das ganze Gerät hoch und fand den Schieberegler, mit dem er die Lautstärke des Klingeltons verändern konnte. Ein leises Summen war gerade richtig.
    Er ließ sich wieder aufs Bett fallen.
    Er mußte eingeschlafen sein, ohne daß er es gemerkt hatte. Dabei war er überhaupt nicht müde! Wieso hatte er dann einschlafen können? Und was wollte Angelique von ihm? Warum hatte er erneut von ihr geträumt? Was wollte sie ihm mitteilen?
    Vielleicht sollte er sie doch aufsuchen!
    Aber wieso roch es in seinem Zimmer plötzlich nach Wasser?
    ***
    Eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher