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0533 - Julians Zauberschwert

0533 - Julians Zauberschwert

Titel: 0533 - Julians Zauberschwert
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Begegnung hatte Siebenauge keinen Namen besessen — allerdings auch keinen benötigt, weil er der letzte seiner Art war.
    Jener Namensgeber würde allerdings vielleicht auch die Hilfe weiterer Wesen seiner Rasse benötigen, um das zu tun, was nötig war. Um so wichtiger war es, daß der Träumer half.
    Er mußte Professor Zamorra zum Silbermond träumen.
    ***
    Padrig YeCairn fühlte sich immer etwas unbehaglich, wenn er einem der Echsenwesen begegnete.
    Aber das war praktisch unvermeidbar —- außer YeCairn gab es derzeit nur die Echsenhaften in der Organstadt, und vielleicht sogar auf dem gesamten Silbermond!
    Sie waren Fremde auf dieser Welt. Ihre eigene »Erde« hatte sich vor etwa 60 Millionen Jahren von der Erde der Menschen abgespalten, als ein Experiment der DYNASTIE DER EWIGEN fehlschlug. Seitdem existierten beide Planeten zugleich an derselben Stelle im Multiversum, nur durch unterschiedliche Existenzwahrscheinlichkeiten voneinander getrennt und deshalb füreinander nur unter größten Schwierigkeiten durch Dimensionstore erreichbar! Während auf der Erde der Menschen die Saurier ausstarben und die Zeit der Säugetiere begann, bekamen die Säuger auf der Echsenwelt so gut wie keine Chance, dafür aber entwickelten die Sauroiden Intelligenz und übernahmen die Rolle der Menschen, die sich auf ihrer Welt niemals entwickeln konnten. Sie waren sogar humanoid, menschenähnlich in ihrer Form — und trotzdem jederzeit als Reptilien erkennbar, nicht nur äußerlich, sondern auch in ihrem ganzen Wesen. In den Bewegungen ebenso wie in ihrer Psyche und in ihrem Denken und Fühlen.
    Aber die Existenzwahrscheinlichkeit ihrer Welt sank, während die der Menschen-Erde ständig anstieg. Mittlerweile war die Erde auf einem Wahrscheinlichkeitsgrad von mehr als 99 % angelangt, während jener der Echsenwelt gegen Null tendierte. Die Entropie fraß die Echsenwelt, ließ sie in Chaos fallen, löste auf und löschte aus.
    Inzwischen lebte kein Sauroide mehr auf der Echsenwelt. Über eine Regenbogenbrücke, die der Träumer Julian Peters geschaffen hatte, waren sie alle zum Silbermond gekommen, um dort eine neue Heimat zu finden. Es gab keinen anderen Ort, an dem sie ungestört hätten leben können, denn der Silbermond war zu einer toten Welt geworden. Zu einer fast toten Welt… Fauna und Flora gab es weiterhin, aber es gab keine Silbermond-Druiden mehr, die hier lebten. Die letzten hatten sich einst zu Geistwesen verwandelt und sich geopfert, um das System der Wunderwelten vor den MÄCHTIGEN zu retten.
    Es gab also keine intelligenten Urbewohner mehr, keine Zivilisationen, die sich durch das Ansiedeln der Sauroiden gestört fühlen und einen Krieg gegen sie beginnen könnten. Es gab nur noch Padrig YeCairn, der seines Aussehens wegen, und weil er früher einmal ein Ausbilder von Kriegern gewesen war, ehe er sein Leben der Philosophie widmete, zuweilen »Gevatter Tod« genannt wurde. Aber YeCairn kam selbst aus einer anderen Welt, und er hatte die Erinnerungen an seine Heimat größtenteils verloren. Er kannte auch den Weg nicht, über den er zum Silbermond gelangt war, und deshalb erst recht nicht den Weg zurück.
    Aber es zog ihn auch nichts mehr dorthin. Er war ein Außenseiter, war es schon immer gewesen, trotz seiner hohen Qualifikation bei seinem eigenen Volk, über das er fast nie sprach.
    Was machte es also, wenn er auch hier ein Außenseiter war? Immerhin arbeitete er daran, die Organhäuser der einstigen druidischen Bewohner wieder aus ihrem versteinerten Zustand zu erwecken und für die Sauroiden bewohnbar zu machen. Eine ganze Stadt hatte er seither neu beleben können, und sein Traum war es, auch den abgestorbenen Lebensbäumen der Silbermond-Druiden wieder neues Leben einhauchen zu können. Vielleicht würde es dann eines Tages hier auch wieder neue Silbermond-Druiden geben – die dann mit den Sauroiden in Harmonie zusammen leben konnten…
    Aber jetzt schien es, als arbeite eine geheimnisvolle Macht gegen seine Bemühungen an.
    Bereits erweckte Organhäuser begannen stellenweise wieder zu versteinern, und selbst die Sauroiden mit ihrem unwahrscheinlich starken magischen Potential konnten den Grund dafür nicht erkennen.
    Als YeCairn versucht hatte, bei einem der Häuser diesen erneuten Versteinerungsprozeß wieder rückgängig zu machen, war er darüber fast gestorben. Und jetzt träumte er in wilden Fieberfantasien, welche ihm die Echsenmenschen, die ihm durch ihren Anblick schon immer etwas unheimlich gewesen
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