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0533 - Julians Zauberschwert

0533 - Julians Zauberschwert

Titel: 0533 - Julians Zauberschwert
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zunächst scheint. Vielleicht haben wir eine Gefahr beseitigen können. Vielleicht sollten wir aber auch damit rechnen, daß diese Gefahr trotzdem weiter existiert und jederzeit erneut zuschlagen kann?«
    Zamorra schluckte. »Du meinst – daß diese Manipulationen, von denen ich nun nicht sicher weiß, ob sie stattgefunden haben oder ob ich sie träumte, jederzeit erneut stattfinden können?«
    Merlin nickte.
    »Deine Theorie stimmt. Und der nächste entropische Schlag mag stärker sein als alles andere bisher.«
    »Was können wir dagegen tun?«
    »Nichts vorbeugendes« bedauerte Merlin. »Wir werden abwarten und reagieren müssen, was auch immer geschieht.«
    »Nicht gerade eine befriedigende Lösung«, murmelte Zamorra.
    »Aber eine sichere«, erwiderte Merlin. »Es ist eine Frage der Zeit. Vielleicht wiederholt diese Veränderung sich nicht, aber wenn sie es tut, werden wir neuere und bessere Erkenntnisse sammeln können, um dann wirksamer dagegen vorzugehen.«
    Zamorra amtete tief durch.
    »Vielleicht bleibt dann nicht mehr die Zeit zum Reagieren«, wandte Reek Norr ein.
    Merlin schüttelte dazu nur den Kopf. Er wandte sich wieder Zamorra zu.
    »Du wirst Julian eher wiedersehen als ich«, vermutete er. »Bitte sage ihm, daß ich, menschlich gesehen, von ihm enttäuscht bin.«
    »Sag’s ihm selbst«, wehrte Zamorra ab. »Ich bin nicht dein Lakai, Merlin.«
    Er wandte sich ab und ging den Weg zurück durch die Brücke zwischen den Welten.
    Merlin folgte ihm erst später, benutzte dabei aber seinen Weg nach Caermardhin. Zwischendurch träumte er von Julian Peters.
    Er träumte Wünsche, die vielleicht niemals erfüllt werden konnten.
    Wünsche, in denen eine Gefahr beseitigt wurde, die gerade erst ihre Schatten vorausgeworfen hatte, und von der niemand sagen konnte, wie sie endgültig zu beseitigen war.
    Eine Gefahr, die keine sein wollte – – –
    ***
    Julian Peters zog sich wieder in die Einsamkeit zurück. Er mußte mit dem Schock fertig werden, daß er selbst aus eigener Kraft nichts hatte tun können, daß andere Mächte eingegriffen hatten. Was war er selbst gewesen? Nicht mehr als ein Werkzeug…
    Das Schwert? — Er wußte nicht, wo es geblieben war, nachdem alles vorüber war. Er wußte nur, daß er benutzt worden war. Das Schwert hatte vielleicht eine größere Bedeutung gehabt als er selbst.
    Er war geködert worden. Von einem unheimlichen Wesen, das ihn dort gepackt hatte, wo er empfindlich war: Bei Angelique Cascal. Diese Täuschung würde er – ? – nicht vergessen.
    Wem?
    Wer war dafür verantwortlich?
    Er hatte den Namen vergessen.
    Er wußte nur, daß es ein nichtmenschliches Lebewesen gewesen war. Aber wie hatte es ausgesehen?
    Er hatte auch das vergessen.
    ***
    Zamorra kehrte nach Miami zurück, in das Zimmer im »Holiday Inn«, das Julian Peters bereits verlassen hatte. Er versuchte Julian zu finden, weil er eigentlich gern noch ein wenig mit ihm geredet hätte; später erfuhr er, daß in dieser Zeit Julian kurz in Tendyke’s Home gewesen war und sich eine kräftige Ohrfeige seines Vaters eingefangen hatte, weil er abermals gegen alte Traditionen verstoßen hatte – wie es Robert Tendyke in seiner Jugendzeit vermutlich auch getan hatte…
    »Da war ein merkwürdiges Erlebnis«, sagte Nicole im Anschluß an den innigen Begrüßungskuß.
    »Ich hatte das Gefühl, daß das FLAMMENSCHWERT aktiviert worden sei. Aber das kann ja eigentlich nicht sein, dazu werde doch außer deinem Amulett auch ich gebraucht…«
    Zamorra hob die Brauen.
    »Könnte sein, daß dem trotzdem so war«, sagte er. »Aber das ist eine längere Geschichte.«
    Er erzählte sie ihr und auch Tendyke und den Zwillingen. Zum Schluß, fast, wie es zu erwarten gewesen war, tauchte wieder Olaf Hawk auf. »Das mit meinem Flug nach Lyon geht klar, Ten«, sagte er. »Es wird nur etwas billiger als befürchtet, weil ich ein wenig in den Computern der Fluggesellschaften herumhacken konnte.«
    Tendyke winkte ab. »Schreib ‘ne Rechnung«, seufzte er.
    Hawk schmunzelte.
    »Ich hätte da noch eine Frage«, sagte Zamorra.
    »Sie sehen meine Lauscher in ausgesprochen rezeptiver Hab-Acht-Stellung. Das Großhirn nebst Nebenstellen wird soeben in Beantwortungs-Bereitschaft geschaltet«, grinste Hawk.
    »Bei unserer letzten Begegnung«, sagte Zamorra, »und die liegt ja nun noch keine zehn Milliarden Jahre zurück, sagten Sie: Der Stern von Myrrian-ey-Lllyarana und ich haben etwas gemeinsam. Was wollten Sie damit sagen, Olaf?«
    Hawk
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