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0533 - Julians Zauberschwert

0533 - Julians Zauberschwert

Titel: 0533 - Julians Zauberschwert
Autoren: Werner Kurt Giesa
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können! Trotzdem danke für den Rest. Was sagst du eigentlich zu Zamorras Konfiguration: Drei korrespondierende Pentium-Rechner, brabbelte er vorhin.«
    Hawk schürzte die Lippen. »Braucht kein Mensch«, sagte er. »Zumindest nicht privat. Was stellen Sie damit an, Professor? Kursberechnungen für interstellare NASA-Raumsonden, die ein paar tausend Jahre unterwegs sind und die Wega oder Cassiopeia umkreisen sollen?«
    »Wega ist ein Stern, Cassiopeia ein Sternbild«, korrigierte Zamorra im Reflex.
    »Na schön. Diese Kursberechnungen können Sie aber der NASA überlassen. Wenn Sie ein Buch schreiben wollen, reicht eine Hasenkiste völlig aus.«
    »Eine was? « stieß Nicole hervor.
    »Ein alter C-64, genannt Hasenkiste.«
    »Ach du lieber Himmel«, seufzte Nicole. »Die Kapazität würde nie ausreichen. Es geht um umfangreiche Text- und Bild-Archive, größtenteils Original-Handschriften aus dem Mittelalter und dem Altertum.«
    »Und dazu brauchen Sie drei korrespondierende Rechner? Nehmen Sie eine Workstation oder besser einen Power-PC mit genügend großem Speicherplatz auf mehreren Fest- und Wechselplatten. Oder besser, ich sehe mir Ihr System mal an, ja? Es ist nämlich auch alles eine Sache der Anwendungsprogramme. Ich lade Ihnen ein paar Programme, mit denen Sie Ihre Arbeit in der Hälfte Ihrer bisher aufgewendeten Zeit erledigen, und ich installiere Ihnen auch die Usenet- Software, okay? Es kostet Sie keinen Cent; Sie müssen sich allenfalls die Hardware beschaffen. Für einen Freund meines Freundes mache ich das gern. Ten, zahlst du mir die Auslagen und das Rückflugticket?«
    Tendyke stöhnte. »Dieser Mann«, sagte er und deutete anklagend auf Hawk, »ist noch einmal mein Ruin. Er gehört nicht mal zur T.I., aber er verursacht höhere Spesen als alle Angestellten zusammen!«
    Hawk grinste. »Das ist Tens Stärke - er kann so prachtvoll übertreiben…«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich Ihr Engagement zu schätzen weiß, Mister Hawk«, sagte Zamorra.
    »Ich benutze die EDV-Anlage nur. Ich verstehe sie nicht… und ich glaube auch nicht, daß ich das unbedingt muß.«
    Hawk zuckte mit den Schultern. »Wichtig ist nur, daß ich sie verstehe. Sagen Sie ja?«
    »Sie müßten mit Raffael Bois reden, meinem Butler«, sagte Zamorra. »Der versteht mehr davon.«
    »Der Achtzigjährige?« entfuhr es Tendyke entgeistert.
    »Mittlerweile marschiert er haarscharf auf die 90 zu und ist geistig so fit wie mancher Jüngling nicht!«
    »Schön. Wenn Sie erlauben, Professor, schließe ich mich mit Ihrem Mister Bois kurz. Du wirst die Telefonnummer ja wohl gespeichert haben, Ten?«
    »Du willst doch nicht etwa jetzt noch dort anrufen?« stöhnte Tendyke auf. »In Frankreich ist es jetzt etwa zehn Uhr abends!«
    »Na schön, rufe ich eben morgen früh an«, konterte Hawk vergrätzt. »Ist es dann dreizehnsiebzehneinhalb?«
    Zamorra schmunzelte. »Rufen Sie ruhig jetzt an, Sir.«
    »Ich bin kein Sir, ich bin Hawk. Oder Olaf. Sagen Sie, Professor, Sie haben da so ein eigenartiges Schmuckstück vor der Brust hängen. Darf ich mir das mal näher ansehen?«
    Zamorra nickte erstaunt. Er hakte sein Amulett vom Silberkettchen und warf es Hawk zu, der es geschickt auffing und dann erstaunlich lange betrachtete. Als er es zurückgab, war es Zamorra, als würde er sich nur sehr schwer und sehr ungern davon trennen.
    »Ich weiß, daß es dumm klingt«, sagte er. »Aber der Stern von Myrrian-ey-Llyrana und ich haben etwas gemeinsam.«
    »Was?« entfuhr es Zamorra.
    Aber Hawk verließ das Zimmer bereits und ließ ratlose Gesichter zurück.
    ***
    Padrig YeCairn erhob sich von seinem Lager.
    Er fühlte sich immer noch schwach. Seine Haut glühte vom Fieber. Er sah sich um; keines der bestienhaften Echsenwesen befand sich in seiner Nähe. Aber er wußte, daß zumindest ein Sauroide mehrmals bei ihm gewesen war, während er im Fieber lag und wirr träumte. Wer sonst außer einem Sauroiden hätte es auch sein sollen?
    Fehlt nur, daß ich einem dieser unheimlichen Ungeheuer auch noch dankbar sein muß, dachte er.
    Er mochte Reptilien nicht. Tief in ihm steckte eine dumpfe Erinnerung, ohne daß er ihr klare Bilder entlocken konnte. Aber da war das Bild eines schlangenhaften Dämons, der die gesamte Welt mit seinem Leib umschlang und zerdrückte. Dann: das große Chaos. Und ihn, YeCairn, hatte es in eine Welt verschlagen, die er nicht kannte, und in der er allein war. Er konnte nicht einmal auf bewußte Erinnerungen zurückgreifen. Die
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