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0533 - Die Drachen-Lady

0533 - Die Drachen-Lady

Titel: 0533 - Die Drachen-Lady
Autoren: Jason Dark
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Killervögel!
    ***
    Der gesamte Vorgang hatte nur wenige Sekunden gedauert. Eine zu kurze Zeitspanne, als daß Bill Conolly noch effektiv hätte reagieren können. Er wollte seinen Freund John packen, zu spät, außerdem war da noch Nadine, um die er sich kümmern mußte.
    Während John Sinclair in die Höhe stieg, schleuderte Bill seinen Körper zurück. Er prallte auf den Rücken, überschlug und drehte sich und riß dabei seine mit geweihten Silberkugeln geladene Beretta hervor, die Ersatzwaffe seines Freundes, die er ihm gegeben hatte.
    Bill Conolly blieb in einer knienden Haltung. So wartete er auf den Angriff der übrigen Vögel.
    Diese Tiere mit der dünnen Lederhaut, die wie gebastelt aussahen, taten noch nichts. Wahrscheinlich mußten sie erst die nötigen Befehle bekommen, und die konnte nur das Mädchen geben, das hoch über ihnen schwebte, zusammen mit John.
    Deshalb blieb Bill auch die Zeit, auf die Wölfin zuzulaufen. Er rief ihren Namen, wollte sie endlich darauf aufmerksam machen, daß sie etwas tun mußten, aber beide reagierten nicht.
    Die Wölfin stand wie angewachsen auf dem Boden. Sie hatte ihre Läufe regelrecht eingestemmt, das Maul war auch weiterhin geöffnet, nur in den Augen erkannte Bill einen Glanz, den er zuvor bei ihr noch nie gesehen hatte.
    Ein kaltes, böses Glitzern, wie bei einem echten Raubtier, das von einem Menschen gereizt wurde.
    Was war mit Nadine geschehen?
    Die gefährlichen Vögel hatte der Reporter vergessen. Er interessierte sich allein für Nadine, die sich nicht rührte. Bill kam es so vor, als hätte man sie in der Luft festgeleimt.
    Nach einigem Zögern hatte er sich entschlossen, sich mehr um die Wölfin zu kümmern.
    Deshalb bückte er sich dicht vor ihr zu Boden, streckte die Arme aus, überhörte bewußt das warnende Knurren und wollte sie am Hals kraulen. Bill wußte, daß es Nadine stets so geliebt hatte.
    Aber nicht heute.
    Plötzlich schnappte sie zu!
    Mit allem hatte der Reporter gerechnet, nicht aber mit dieser heftigen Reaktion. Vielleicht hätte er seine Hände noch schnell genug wegbekommen, doch Nadine drehte den Kopf nach rechts, senkte ihn gleichzeitig, schnappte zu und erwischte die linke Hand des Reporters.
    Der plötzliche Schmerz wühlte hoch bis in seinen rechten Arm.
    Bill Conolly zuckte zurück, die spitzen Zähne hakten noch nach und rissen ihm Hautstreifen vom Handrücken.
    Verblüfft starrte er auf das Blut und mußte sich noch weiter zurückziehen, weil Nadine wieder zubeißen wollte.
    Bill sprang hoch.
    Fassungslos starrte er die Wölfin an, die als Beschützerin seines Sohnes galt.
    Das Knurren blieb, auch die Kälte in ihrem Blick. Bill suchte trotz der Schmerzen nach einer Erklärung und konnte sich nur vorstellen, daß Nadine deshalb so hart reagiert hatte, weil der menschliche Geist aus ihrem Körper gefahren war.
    Ein Körper, der als feinstofflicher neben der Wölfin schwebte.
    Verzweifelt hatten Bill und seine Freunde immer darüber nachgedacht, wie Körper und Geist voneinander getrennt werden konnten.
    Jetzt war es durch Aibons Magie gelungen, aber Nadines Körper war kein normaler mehr, ihm fehlte das Fleisch und das Blut.
    Blut sah Bill von seiner Hand tropfen.
    Er richtete sein Augenmerk auf den feinstofflichen Körper. Auf seinem verzerrten Gesicht stand eine Frage zu lesen, die er dann stellte. »Nadine, hörst du mich? Kannst du mich verstehen? Bitte, gib doch Antwort. Kannst du nicht…«
    »Hör auf, Bill, hör auf. Es ist Aibon, das mich getrennt hat. Aber es hat nicht die Macht, mir den normalen Körper zurückzugeben. Wenigstens nicht dieser Teil. Ich wollte nicht getrennt sein, allein Aibon trägt dafür die Verantwortung. Man hat uns auseinandergebracht. Der eine ist positiv, der andere negativ.«
    »Das Tier?«
    »Ja, Bill, gib acht!«
    Der Reporter sah schon den Schatten, der gegen ihn hechtete, hörte das gefährliche Knurren und entdeckte auch die Mordgier in den Augen. Das war nicht mehr die Nadine, die er kannte, es war eine andere Wölfin geworden, eine gefährliche, verwandelte Bestie, die nichts anderes im Sinn hatte, als ihn zu vernichten…
    ***
    Maureen Cooper, der Flugsaurier und ich glitten in die Höhe, einem Himmel entgegen, der in diesem Fall zu Aibon gehörte. Auch ich hatte nicht anders gekonnt, als mich mit beiden Händen am Hals des Monstrums festzuklammern wie an einer Reckstange. Ich hoffte natürlich, den Flug, ohne Schaden zu nehmen, zu überstehen.
    Im letzten Augenblick war es mir noch
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