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0533 - Die Drachen-Lady

0533 - Die Drachen-Lady

Titel: 0533 - Die Drachen-Lady
Autoren: Jason Dark
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nicht außen vor bleiben, sondern hineintauchen in die magische Fremde, um den anderen, den Freunden zu helfen.
    Die Wölfin startete.
    Sie hatte sich genügend erholt, um den Weg mit kraftvollen Sprüngen hinter sich zu lassen.
    Oft rutschend glitt sie den Weg in die Bucht hinab, wurde von ihren Freunden nicht gesehen, merkte jedoch, daß die Magie des fremden Landes immer mehr zunahm.
    Die Wölfin stoppte nicht. Irgend etwas in ihr trieb sie weiter.
    Deutlich sah sie die »Wand«. Die hatte sich jetzt zu einem Halbbogen gekrümmt, der vor ihr stand und sie lockte.
    Nadine sprang!
    Einen Widerstand spürte sie nicht. Wenigstens nicht äußerlich, doch in ihrem Innern tat sich etwas. Da hatte sie den Eindruck, als würde sie regelrecht zerrissen.
    Der Wolfskörper und Nadines menschliche Seele bildeten eine Einheit.
    Bis zu dem Augenblick, als sie hinein in das andere Land sprang, katapultiert wurde in eine Welt, die manche als Paradies bezeichneten und andere wiederum als das Reich der Druiden ansahen.
    Für die Wölfin spielte das keine Rolle. Etwas anderes zählte viel mehr. Nadine merkte, daß sie geteilt wurde.
    Die menschliche Seele verließ den Körper!
    ***
    Aibon hielt uns umfangen!
    Das Paradies, wie die einen meinten oder auch das Reich, von dem Shakespeare geträumt hatte, denn nur dort waren seine Träume zur Realität geworden.
    Das Land der Elfen, der Gnome, der gefallenen Engel, des Roten Ryan, des Druidenfürsten Guywano, der immergrünen Landschaft, aber auch das Land mit dem Rad der Zeit, auf das Mandra Korab, einer unserer Freunde einmal gebunden worden war.
    Das alles schoß mir in wenigen Sekunden durch den Kopf, während ich nur zuschauen konnte, wie sich die mächtigen Vögel über unseren Köpfen bewegten, mit ihren Schwingen nahezu grüßten und auch weiterhin kreisten. Und in ihrer Mitte hockte Maureen Cooper auf dem Hals des alten Sauriers. Sie klammerte sich nur mehr mit den Beinen fest, was von ihrer Sicherheit zeugte. Ihre Hände wiesen auf uns.
    Umkreist wurde sie von den Vögeln mit der dünnen, papierartigen Haut und den langen, spitzen Schnäbeln, die einen Stich ins Gelbliche bekamen.
    Aibon war gekommen, Aibon hatte sich verändert.
    Wir standen noch an der gleichen Küste, doch überall schimmerte matt die grüne Farbe durch. Sie hatte sich wie ein Schleier über den Boden, die Steine und auch über die anrollenden Wellen gelegt, so daß deren Schaum ebenfalls grünlich schimmerte.
    Eine Welt für sich, die auch ihre eigenen Gesetze besaß.
    Bill und mir war längst klargeworden, daß wir in keiner großen Gefahr schwebten. Keiner der heransegelnden Vögel griff uns an, die Schnäbel blieben verschlossen, sie kreisten über uns und umkreisten gleichzeitig das Mädchen.
    »Ich bin gespannt, wann sie landen werden!« flüsterte mir Bill Conolly zu.
    »Sicherlich nur Maureen.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Klar doch.«
    Ich hatte die Antwort nicht ohne Grund gegeben, denn Maureens Flugdrache löste sich aus dem Pulk. Die mächtigen Schwingen legte er an den Körper, als er sich dem Boden entgegensenkte und dabei noch von vorn auf uns zusegelte.
    Für uns sah es schaurig aus. Mir kam es vor, als wollte jemand eine gewaltige Decke von zwei Seiten her über meinen Schädel stülpen und mich umfangen.
    Aus den beiden Deckenhälften schaute dann scharf und spitz der lanzenartige Schnabel hervor. Sogar die runden, dennoch leicht geschlitzten Augen konnten wir erkennen.
    Plötzlich sackte das Tier ab.
    Wir hatten schon auf dem Sprung gestanden, um nach rechts und links in Deckung zu gehen. Das war nicht mehr nötig, denn es landete beinahe sanft.
    Die Schwingen legte es sehr sacht an den Körper, beugte dann den Hals nach vorn und gab Maureen Cooper somit Gelegenheit, ohne Schwierigkeiten auf den Boden zu rutschen.
    Sie drehte sich um und blieb vor uns stehen, daß wir sie anschauen konnten.
    Zum erstenmal sah ich sie aus der Nähe. Bill erging es ähnlich, auch er hatte das Mädchen bisher nur in der Dunkelheit gesehen.
    Wir schauten sie uns genau an und sahen uns einer Person gegenüber, die in diese Landschaft hineinpaßte.
    Das rote Haar, das borstig auf ihrem Kopf stand, die grünen Augen, deren Pupillen für mich etwas Nixenartiges besaßen, dann die helle Haut mit den unzähligen Sommersprossen, die im klaren Gegensatz zur Haarfarbe stand.
    Ihr Mund war etwas breit, besaß jedoch eine natürliche rote Färbung, so daß sie auf einen Lippenstift verzichten konnte. Sie trug das grüne
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