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053 - Manitous Fluch

053 - Manitous Fluch

Titel: 053 - Manitous Fluch
Autoren: A.F.Morland
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der Stelle zu verlassen? Warum hatte er verlangt, daß sie sich einschloß und auf ihn wartete?
    Sie hörte einen Wagen vorfahren und blieb stehen. War das der Privatdetektiv? Sie lauschte. Gleich mußte sie Schritte hören, und dann würde die Türglocke anschlagen.
    Aber sie wartete vergebens darauf. Statt dessen schien George Barrymore nebenan sein Garagentor zu zertrümmern. Hatte er den Verstand verloren?
    Verena McGuire hörte das Dröhnen des Motorrads, und wenig später hämmerte jemand an die geschlossenen Läden der Verandatür. Es war Barrymore. Er wollte, daß sie ihn ins Haus ließ.
    Aber Tony Ballard hatte gesagt, sie solle niemandem öffnen. Deshalb zögerte die Frau. Draußen wurde die Stimme des Nachbarn immer schriller, immer verzweifelter. Sie erfuhr, daß Gordon eingetroffen war - und der rote Zombie und Kent Fleming waren bei ihm.
    Wieso Kent Fleming?
    »Schnell, Mrs. McGuire!« brüllte George Barrymore in höchster Not. »Machen Sie auf, sonst bin ich verloren!«
    »Ich kann nicht anders, ich muß die Gefahr ignorieren!« preßte die aufgeregte Frau heiser hervor. Bebend eilte sie durch das große Wohnzimmer.
    »Aaahhhgggrrr…«
    Dieser unmenschliche Laut drang durch die Tür, als Verena McGuire sie fast erreicht hatte. Sie erstarrte, faßte sich an die fahlen Lippen, und ihre Augen weiteten sich in namenlosem Grauen.
    »Nein«, flüsterte sie völlig verstört. »Nein…«
    Sie schwankte. Da war eine plötzliche Blutleere in ihrem Kopf, und sie drohte zusammenzubrechen. Schnell stürzte sie sich auf eine Stuhllehne. Zitternd ging sie noch zwei Schritte weiter, während ihr Herz bis in den Hals hinauf schlug.
    Draußen tobte ein schrecklicher Kampf. Mehrmals krachte ein Körper gegen die Türläden, und Verena McGuire zuckte heftig zusammen. Sie hörte ein grauenerregendes Knurren, als ob wilde Tiere sich auf der Veranda befinden würden. Keuchen, Stampfen, Ächzen, Kampfgeräusche.
    Die vor Angst schlotternde Frau blickte durch die Holzlamellen hindurch, und was sie sah, versetzte sie in totale Hysterie. Gordon, Kent Fleming und dieser rothäutige Kerl fielen gemeinsam über George Barrymore her.
    Sie sah sich außerstande, dem Nachbarn beizustehen. Eine eiskalte Angst schnürte ihr die Kehle zu. Sie wankte von der Tür weg und raufte sich entsetzt die Haare.
    ***
    »Gleich sind wir da«, sagte ich zu meinen Freunden.
    »Es wird mir ein Vergnügen bereiten, dem roten Zombie den Hals umzudrehen«, sagte Mr. Silver.
    Yazzingha hatte von keinem von uns Gnade zu erwarten. Auch Pater Severin und ich brannten darauf, ihm den Garaus zu machen, und wenn er zur Hölle fuhr, konnte er Gordon McGuire gleich mitnehmen.
    Ich überholte eine dunkle Limousine, in deren Fond ein bekannter Politiker saß. Der Fahrer wirkte so steif, daß ich mich fragte, wie er in diesem Zustand ein Auto lenken konnte.
    Als wir die Limousine hinter uns gelassen hatten, sagte Mr. Silver: »He, war das nicht der…«
    »Er war es«, bestätigte ich. »Möchtest du ihm einen Bettelbrief überreichen?«
    »Ich habe, was ich brauche«, erwiderte Mr. Silver. »Und wie sieht's mit dir aus?«
    Ich grinste. »Ich habe dich. Damit bin ich gestraft genug.«
    »Wenn wir nach Hause kommen, meldest du dich bei mir«, brummte der Ex-Dämon. »Ich möchte dir die Ohren langziehen.«
    Ich bog links ab, und als das Autotelefon schnarrte, griff ich nach dem Hörer, ohne die Geschwindigkeit zu verringern.
    »Mr. Ballard!« kreischte mir Verena McGuire ins Ohr.
    »Ist Ihr Mann eingetroffen?« fragte ich hastig.
    »Ja! Oh, es ist grauenvoll…« Sie schrie, weinte, schluchzte. Ihre Worte klangen so verzerrt, daß ich sie nur schwer verstehen konnte. Außerdem sprach sie so wirr, daß vieles keinen Sinn zu ergeben schien.
    Auf meine Beschwichtigungen ging sie nicht ein, überschrie sie, flehte mich an, ihr beizustehen. Ich reimte mir die Situation zusammen.
    Wenn ich die Frau richtig verstanden hatte, war auch Kent Fleming zum Zombie geworden. Er, Gordon McGuire und Yazzingha waren im Begriff, George Barrymore, dem ich den Namen Mr. Overall gegeben hatte, zu töten.
    Verena McGuire wußte nicht, was sie tun sollte.
    »Auf keinen Fall öffnen!« sagte ich. Das klingt grausam, war es aber nicht. Gegen drei Zombies konnte die Frau nichts ausrichten. Sie hätte lediglich erreicht, daß die Untoten auch sie umbrachten.
    »Aber ich muß Mr. Barrymore doch helfen…«
    »Das können Sie nicht«, sagte ich. »Seien Sie vernünftig, Mrs. McGuire. Die
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