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053 - Manitous Fluch

053 - Manitous Fluch

Titel: 053 - Manitous Fluch
Autoren: A.F.Morland
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Körper des Untoten tropfte, fiel in hellgrauen Staub und bildete dunkle Kügelchen.
    Der nächste Blitz warf sein Licht weit in die Höhle hinein. Der Zombie bewegte sich an einer rußgeschwärzten Feuerstelle vorbei, bückte sich und zog sich in einen winkeligen Gang zurück.
    In den Wänden befanden sich recht große Nischen. In der größten von allen verkroch sich der Untote, und draußen frohlockte Abel McGuire: »Jetzt haben wir ihn! Er hat sich selbst gefangen! Die Höhle hat keinen zweiten Ausgang!«
    Sie ließen den rauschenden Regen hinter sich zurück. Hier drinnen hörte sich der Donner an, als hätte jemand auf billiges Blech geschlagen. McGuire wischte sich hastig über das nasse Gesicht. Sein Blick huschte über die Köpfe seiner Freunde. Gute Kameraden waren das. Er konnte sich auf sie verlassen. Es war gut, das zu wissen.
    Mit grimmiger Miene hob er seine Pistole. Triumph flackerte in seinen Augen. »Jetzt machen wir ihn fertig!« sagte er.
    »Es ist eng in der Höhle«, sagte Milton Fleming. »Wenn wir da hineingehen, kann das gefährlich werden. Wir können nur hintereinander…«
    »Willst du kneifen?« fiel ihm McGuire erregt ins Wort.
    »Ich wäre nicht hier, wenn ich die Sache nicht bis zum Ende durchstehen wollte!« erwiderte Fleming scharf. »Ich bin kein Feigling! Aber dort drinnen hat es Yazzingha nicht mir vier Gegnern, sondern immer nur mit einem zu tun. Und wenn du ihn mit der Pistole wieder verfehlst, fliegt dir der Querschläger selbst um die Ohren.«
    »Das Risiko nehme ich auf mich!« sagte McGuire ungeduldig.
    »Sei vernünftig«, redete ihm Fleming zu. »Dort drinnen ist es so finster, daß du die Hand kaum vor den Augen siehst! Ein weiterer Vorteil für den Zombie!«
    »Was schlägst du vor?« fragte McGuire nervös. »Sollen wir hier warten, bis er herauskommt? Soviel Geduld bringe ich beim besten Willen nicht auf, und aus der Höhle locken läßt sich dieser Bastard bestimmt nicht. Er weiß, was auf ihn wartet.«
    Milton Fleming holte unter seinem nassen Regenschutz die Dynamitstange hervor. »Wie wär's damit?« fragte er. »Ich pirsche mich so nahe wie möglich an ihn heran, stecke die Lunte an und ziehe mich zurück. Den Rest besorgt das Dynamit. Entweder es zerreißt das Monster, oder Yazzingha wird unter losgesprengtem Gestein begraben. In beiden Fällen hören wir nie mehr von ihm.«
    Abel McGuire konnte sich mit dem Vorschlag des Freundes nicht anfreunden, aber er wurde überstimmt. Ihm wäre es lieber gewesen, zu sehen, wie Yazzingha sein schwarzes Leben verlor, doch drei Stimmen sagten, das Dynamit würde ihnen die Arbeit abnehmen; vernichtender als der Sprengstoff könnten sie alle vier zusammen nicht sein.
    »Okay«, sagte McGuire seufzend. »Dann machen wir es eben so.«
    Milton Fleming grinste. »Der Sprengstoff wird ihn in Stücke reißen!«
    »Wer bringt ihm die Höllenkerze?« fragte McGuire.
    »Wer schon? Ich natürlich!«
    »Dann mal los. Viel Glück.«
    ***
    Yazzingha lag auf der Lauer. Geduckt hockte der rote Zombie in dem Steinloch und wartete. Er war weder aufgeregt, noch hatte er Angst. Er war zu keiner menschlichen Regung fähig. Er gehorchte den ehernen Gesetzen der Hölle, der er sich verschrieben und die ihn wiedererweckt hatte.
    Gestein klapperte in seiner Nähe, Sand knirschte, und hin und wieder war zu hören, wie Stoff über die Höhlenwand wischte.
    Der Untote bereitete sich auf den Angriff vor. Seine großen, sehnigen Hände legten sich auf den glatten Fels. Gedämpft rollte der Donner durch die finstere Höhle. Das Licht der Blitze drang kaum bis zu Yazzingha vor.
    Milton Fleming tastete sich langsam weiter. Er wußte seit Kindestagen von dieser Höhle, hatte sie aber heute zum erstenmal betreten.
    Da ihm nicht bekannt war, wie tief die Höhle noch in den Berg hineinging, setzte er sich ein Limit, und als er dieses erreichte, ging er keinen Schritt mehr weiter.
    Mißtrauisch versuchte er mit den Blicken die Dunkelheit zu durchdringen. Er wußte, daß die Höhle nicht besonders groß war. Wenn er berücksichtigte, wie weit er sich bereits vorgewagt hatte, konnte es nicht mehr weit bis zu ihrem Ende sein.
    Das bedeutete für ihn, daß er dem roten Zombie sehr nahe gekommen war. Oder hatte ihn Yazzingha an sich vorbeigelassen? Befand sich der Untote hinter ihm?
    Bei diesem Gedanken überlief es Milton Fleming eiskalt. Es ist niemals angenehm, einen Feind im Rücken zu haben, und schon gar nicht, wenn es sich hierbei um ein Geschöpf der Hölle
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