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053 - Manitous Fluch

053 - Manitous Fluch

Titel: 053 - Manitous Fluch
Autoren: A.F.Morland
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gefährliche Zeitbombe.«
    »Man müßte sie entschärfen«, sagte Gordon McGuire spontan.
    Abel McGuire nickte langsam. »Ja, mein Junge, das müßte man, aber wer sollte es tun? Außer mir weißt jetzt nur noch du von diesem schrecklichen Ungeheuer.«
    Gordon McGuire hob entschlossen den Kopf. »Ich werde vollenden, was du begonnen hast, Vater. Ich, dein Sohn, werde Yazzingha den Todesstoß geben.«
    »Ich würde gern noch so lange leben.«
    »Du bleibst mir noch viel länger erhalten, Vater«, sagte Gordon McGuire zuversichtlich. »Ich muß jetzt gehen.«
    »Gott sei mit dir, mein Junge.«
    Gordon McGuire nickte lächelnd und erhob sich. Er stellte den Stuhl an seinen Platz zurück und ging. Immer noch quälten ihn Zweifel. Aber er sagte sich, daß sich sein Vater, dem Tod nahe, diese schreckliche Geschichte nicht aus den Fingern gesogen haben konnte.
    Auf dem Flur sah er den Stationsarzt. Er fragte ihn, wie es um seinen Vater stünde. Der Doktor atmete schwer aus. »Ihrem Vater bleibt leider nicht mehr viel Zeit, Mr. McGuire. Wir tun alles, um sein Leben zu verlängern, aber wir müssen der Tatsache ins Auge sehen, daß die ärztliche Kunst ihre Grenzen hat. Tut mir leid, Ihnen keine bessere Auskunft geben zu können.«
    McGuires Kopfhaut spannte sich. »Wie lange noch, Doktor?«
    Der Arzt hob die Schultern. »Ihr Vater hat ein sehr starkes Herz…«
    »Eine Woche? Zwei?«
    »Darauf kann ich Ihnen erst in ein paar Tagen antworten, wenn wir sehen, wie er auf die Therapie anspricht, die der Chefarzt gestern verordnet hat.«
    »Ich danke Ihnen, Doktor«, sagte Gordon McGuire. Er versuchte, die Auskunft mit Fassung zu tragen.
    Als er in seinen Wagen stieg, sagte er sich, daß er, wie sein Vater, wenig Zeit hatte. Abel McGuire sollte nicht sterben, ohne zu wissen, daß es den roten Zombie nicht mehr gab.
    ***
    »Ich halte das nicht mehr aus!« schluchzte Lindsay Wallace. Ihre Augen schwammen in Tränen. »Diese ständigen Erniedrigungen, diese vielen Lügen und leeren Versprechungen… Ich kann nicht mehr, Pater Severin. Ich bin am Ende. Ich… Ich bringe meinen Mann um! Oder ich tu' mir selbst etwas an!«
    Der große, kräftige Priester wiegte den Kopf. »Ich höre gar nicht gern, was du da sagst.«
    »Ich bin mit den Nerven völlig runter. Können Sie das nicht verstehen? Bob ist so gut wie nie zu Hause…« Sie schlug mit der Hand auf den Tisch. »Wozu habe ich einen Mann, wenn ich immer allein bin?«
    »Seit wann geht das schon so?« fragte Pater Severin. Über seiner Nasenwurzel stand eine tiefe Unmutsfalte.
    »Bald ein Jahr.«
    »Ihr seid doch erst eineinhalb Jahre verheiratet.«
    »Bob liebt mich nicht. Er ist ein Taugenichts!«
    »Warum hast du mir nicht schon früher von euren Problemen erzählt?«
    »Zuerst dachte ich, es würde vorübergehen, Bob würde sich wieder ändern. Als ich dann aber sah, daß es schlimmer statt besser wurde, sagte ich mir, daß Sie auch nichts daran ändern könnten.«
    »Oh, das wollen wir doch erst mal sehen. Wo ist dein Mann jetzt? Wo kann ich ihn finden?«
    »Was haben Sie vor?« fragte Lindsay Wallace und strich sich eine rotblonde Strähne aus der Stirn. Sie hatte ein Dutzendgesicht, aber als Braut im langen weißen Kleid und mit dem zarten weißen Schleier hatte sie wunderschön ausgesehen.
    Pater Severin fühlte sich für diese Ehe verantwortlich, denn er hatte Lindsay und Bob nicht nur getraut, durch ihn hatten die beiden sich auch kennengelernt.
    »Ich werde ihm ins Gewissen reden«, sagte der Priester sanft, doch wer ihn kannte, wußte, daß er so sanft gar nicht wahr. Er gebrauchte zum Reden häufig die Hände, und heute würde Bob Wallace seine schlagkräftigen Argumente zu spüren bekommen, wenn er ihm nicht versprach, von nun an ein Leben zu führen, wie es seine Frau von ihm erwarten durfte.
    »Bestimmt ist er wieder bei Neely Susann, diesem billigen Flittchen, das es immer nur auf verheiratete Männer abgesehen hat!« fauchte Lindsay Wallace.
    »Ich verspreche dir, daß er Neely Susann nicht mehr treffen wird.«
    Die junge Frau lachte gallbitter. »Wollen Sie ein Wunder vollbringen, Pater?«
    Der Priester blickte auf seine großen Hände, mit denen er nicht nur zu segnen verstand, und meinte: »Ich kann es ja mal versuchen.«
    »Vielleicht können Sie meinem Mann bei der Gelegenheit auch gleich beibringen, daß ich ein Kind von ihm erwarte. Ich hatte noch keine Gelegenheit, ihm zu sagen, daß ich im dritten Monat schwanger bin.«
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte
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