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053 - Der Gast aus dem Totenreich

053 - Der Gast aus dem Totenreich

Titel: 053 - Der Gast aus dem Totenreich
Autoren: Dämonenkiller
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abholen lassen, statt selbst zu fahren. Sie sind Signor Dorian Hunter?«
    Sie sprach mit deutlichem Akzent. Es war unverkennbar, dass sie eine waschechte Römerin war.
    Dorian, der genau wie Parker fließend Italienisch sprach, stand auf. »Stimmt. Ich freue mich, Sie kennen zu lernen. Außerdem möchte ich mich gleich bei Ihnen bedanken. Ich hätte nie gedacht, dass es mir gelingen würde, eine Einladung für die Soiree in der Villa des Meisters zu bekommen.«
    Caterina legte den Kopf ein bisschen schief. Sie konnte höchstens knapp über Zwanzig sein.
    »Wie haben Sie überhaupt herausbekommen, dass der Maestro sein Comeback feiern will?«
    »Durch ausgezeichnete Verbindungen. Trotz der Geheimhaltung habe ich von Eingeweihten erfahren, wann das abendliche Konzert stattfindet.«
    »Sie sind also ein Fan?«
    »Allerdings.«
    Sie lächelte. »Wir werden uns schon verstehen. Schade, dass Antonia nicht mitkommen konnte. Es hätte ihr sicherlich auch gefallen. Aber es ist wirklich noch nicht der richtige Moment, sie wieder dem Maestro gegenüberzustellen.«
    »Warum eigentlich nicht?«
    Jeff Parker setzte sein Glas ab. »Entschuldigt mich, aber ich habe noch eine Verabredung. Rian, du hast bestimmt nichts dagegen, wenn ich Caterina deiner Obhut überlasse. Führe sie doch in ein nettes Lokal aus!«
    Dorian entschuldigte sich bei dem Mädchen und begleitete den Freund ein Stück zur Tür.
    »Hör zu, du musst mir noch einen Gefallen tun. Ich möchte mich auf jeden Fall schon heute Nacht in der Bertini-Villa umsehen, und zwar unangemeldet und heimlich. Wenn Laura Bertini, die Frau des Maestros, nicht gerade Bluthunde hält, dürfte es nicht schwierig sein, sich wenigstens im Park ein bisschen umzutun.«
    »Eben. Außerdem bist du ja erwachsen genug, so was durchzuführen.« Parker grinste jungenhaft.
    »Ich brauche nur einen Mann, der sich auf dem Grundstück und in dem Haus auskennt.«
    »So einfach ist das nicht.«
    »Versuche es, Jeff!«
    »Na klar. Ich lasse mal wieder ein wenig meine Beziehungen spielen. Falls ich jemanden auftreibe, schicke ich ihn dir hierher ins Hotel. Einverstanden?«
    »In Ordnung.«
    Der Dämonenkiller kehrte zu Caterina zurück, die mit übergeschlagenen Beinen auf einem Hocker saß und ein Glas mit irgendeiner rötlichen Flüssigkeit an die Lippen führte. Sie sah umwerfend aus.
    »Wohin gehen wir?«, fragte sie. »Hier ist es, ehrlich gesagt, ziemlich langweilig.«
    »Unternehmen wir ruhig einen Streifzug durchs nächtliche Rom. Aber ich kenne mich kaum aus.«
    »Dann mache ich Ihnen einen Vorschlag, Dorian.« Sie rutschte vom Hocker. »Mögen Sie nur ernste Musik, oder haben Sie auch was für Jazz übrig?«
    »Wenn es guter ist.«
    »Bestimmt. Also los! Ich zeige Ihnen das Caprice. Das ist ein Lokal, das Ihnen bestimmt gefallen wird.«
    Wenig später saßen sie an einem kleinen Tisch in dem Jazzkeller, der keine fünf Minuten Autofahrt von dem Hotel lag. Beleuchtet war hier nur das Podium, auf dem sich ein gewisser Romano Mussolini am Klavier produzierte. Begleitet wurde er von einer dreiköpfigen Combo. Die Musik war dezent und tatsächlich gut.
    »Schön«, sagte Dorian und blickte das Mädchen an. »Wo waren wir also vorhin stehen geblieben?«
    »Bei Antonia. Aber warum interessiert Sie das?«
    Er fixierte sie scharf. »Caterina, ich möchte unbedingt ehrlich zu Ihnen sein. Ich gehe nicht nur wegen der Musik in die Villa des Maestros. Ich will vor allen Dingen das Rätsel um die verschwundenen Mädchen lösen. Zwei – das wissen bestimmt auch Sie – wurden in der Nähe der Villa tot aufgefunden. Und alle hatten irgendwie persönliche Beziehungen zu dem Maestro gehabt.«
    Caterina lachte. Es klang ein bisschen gekünstelt. »Beziehungen – die hat man mir auch nachgesagt, Dorian. Die eifersüchtige Laura Bertini wollte mir tüchtig am Zeug flicken. Nach dem Verschwinden des Maestros bekam ich sogar anonyme Briefe, in denen ich gemein beschimpft und des Ehebruchs mit ihm bezichtigt wurde. Ich will nicht unbedingt behaupten, dass die Briefe aus Lauras Hand stammten, aber … Sagen Sie mal, sind Sie ein Polizist oder so was Ähnliches?«
    »Nein. Ich kämpfe gegen Dämonen und die Mächte der Finsternis«, antwortete er schlicht.
    »Sagen Sie das noch mal!«
    »Sie haben richtig verstanden. Ich bin überzeugt, dass hier schwarze Magie mit im Spiel ist. Aber Sie brauchen sich deswegen nicht zu beunruhigen.«
    »Dorian, ich glaube, der Maestro Marco Bertini hat bestimmt nichts mit dem Tod
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