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0523 - Tod dem Vampir!

0523 - Tod dem Vampir!

Titel: 0523 - Tod dem Vampir!
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schon kurz vor dem Ziel, sah bereits sein Opfer, das zu reißen ihm die Hexe befohlen hatte. Eine ältere Frau, die gerade aus ihrer Haustür ins Freie trat und nach oben blickte - ihn sah…
    Frisches Blut! Stärkung, Kraft! Sättigung! Zugleich die Ausführung des Befehls. Das Blut der Frau trinken, aber sie dabei auch töten, so daß sie höchstens selbst zum Vampir wurde, keinesfalls aber als Mensch überlebte.
    Und plötzlich gelang es ihm.
    Obgleich es ihn zu diesem Opfer drängte, drehte er ab. Er schaffte es, dem befehlenden Druck zu entkommen. Selbst, wenn es sein Tod sein würde - ein Mitglied der Sarkana-Familie würde sich niemals versklaven lassen. Der einzige, dem die Angehörigen der Familie gehorchten, war der Fürst der Finsternis. Niemals aber eine gewöhnliche Hexe!
    Lieber sterben als dienen. Der Vampir änderte seinen Kurs. Er hatte sich aus dem unmittelbaren Zwang befreit, er würde es auch schaffen, auf andere Weise wieder zu Kräften zu kommen. Die Heimaterde würde ihm neue Energie spenden. Das hatte zwar gestern nicht funktioniert, jetzt aber wußte er, mit welcher Art von Gegner er es zu tun hatte. Er konnte seine Vampirmagie gezielt einsetzen.
    So schnell er konnte, flog er seinem Versteck entgegen.
    ***
    »Immer noch nichts in Sicht«, brummte Zamorra, der nach über einer Stunde wieder einmal einen ungeduldigen Blick nach draußen zum Himmel geworfen hatte und sich in seiner Theorie bestätigt fühlte, daß Vampire die Nacht so lange wie möglich ausnutzten. »Kein Vampir in Menschengestalt, keine große Fledermaus - nicht mal eine große Flederratte…«, fügte er scherzhaft hinzu.
    In diesem Augenblick hob Fenrir den Kopf.
    Ich habe das Gefühl, daß Zamorra sich diesmal irrt. Da kommt jemand, aber dieser Jemand ist nicht allein…
    ***
    Tiffany Villiers stellte zu ihrer Verblüffung fest, daß der vorausfliegende Vampir im letzten Moment den Kurs änderte. Er verweigerte den Befehl! Statt Marie Picard zu töten, drehte er nach Norden ab, flog nach Lagnieu, wo er seinen Unterschlupf hatte!
    Das war ungeheuerlich! Dieser Blutsauger mußte eine unwahrscheinlich starke Widerstandskraft entwickelt haben, und in Tiffany stieg der Verdacht auf, daß sie selbst ihm diese Kraft gegeben hatte, als sie ihn für die Ausführung des Mordauftrags stärkte. Irgendwie mußte er es fertiggebracht haben, diese Kraft für sich selbst zu nutzen und sich über den Zwang zu erheben, den Tiffany durch ihr Hexenblut auf ihn ausübte.
    Natürlich versuchte sie sofort, ihn wieder unter ihren Willen zu zwingen. Aber diesmal gelang es ihr nicht. Er schien zwar erheblich kämpfen zu müssen, verlor auch an Geschwindigkeit, setzte dabei aber seinen Weg unbeirrt fort. Diesmal konnte Tiffany ihn auch nicht zum Absturz zwingen. Sie mußte zusehen, daß sie selbst in der Luft blieb. Sie hatte vorhin eine Menge Energie aufgewandt, die ihr jetzt fehlte. Sie hatte geglaubt, es würde ausreichen, ihn jetzt schon vollkommen kontrollieren zu können, aber das war ein Trugschluß gewesen. Sie hatte ihn unterschätzt. Sie konnte ihm nur noch folgen, um ihn, wenn er sein Ziel erreicht hatte, am Boden zu stellen und ihn entweder durch Drohung zu bezwingen oder - ihn zu töten. Das wäre zwar bedauerlich, aber sie konnte es nicht zulassen, daß sich jemand ihrem Willen widersetzte.
    ***
    Gryf warf einen Blick nach draußen und zuckte sofort wieder zurück. »Sie kommen«, stieß er hervor. »Fenrir hat recht, sie sind zu zweit! Vorneweg der Langzahn - und ein beträchtliches Stück hinter ihm die Hexe!«
    »Hoffentlich merkt sie nicht zu früh, daß wir hier stecken«, überlegte Zamorra. »Teilen wir uns die Aufgabe. Du kümmerst dich um den Vampir, ich übernehme die Hexe.«
    Und ich übernehme den schwersten Part - den des Zuschauers, wie ? meldete sich der Wolf.
    »Du bist die Eingreifreserve für den Notfall; der Joker«, wies Zamorra ihn an. Er ging zur Rückseite des verfallenen Bauwerks und verließ es durch ein offenstehendes Fenster. Vorsichtig aktivierte er den Dhyarra-Kristall. Er preßte sich dicht an das Mauerwerk, um nicht frühzeitig von den Anfliegenden entdeckt zu werden, und schob sich an der Hauswand entlang. Er wußte nicht, wie er die Hexe einschätzen mußte. Soviel er wußte, hatte sie keine Schwarze Magie angewandt, aber daß sie Gryf bedenkenlos hatte töten wollen, ließ sie nicht gerade als Engel erscheinen. Zamorra beschloß, die erste Reaktion ihr zu überlassen. Griff sie an, würde er sie
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