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0523 - Tod dem Vampir!

0523 - Tod dem Vampir!

Titel: 0523 - Tod dem Vampir!
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wissen jetzt, wo wir den Vampir finden können. Wir werden hinfahren und ihm auflauern. Villiers ist eine Hexe - das erledigen wir auch.«
    »Hoffentlich muß man euch dann nicht beide zwischen Brombeersträuchern eines Gärtchens versteckt aufklauben«, brummte Robin. »Soll ich euch begleiten?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Verschwinde du ins Krankenhaus und begib dich unters Messer. Gryf und ich machen das schon allein. Außerdem wolltest du doch Madame Picard verhaften. Hast du sie schon über ihre Rechte belehrt?«
    Robin warf der Dame, die geistesabwesend immer noch den Wolf kraulte, einen mehrdeutigen Blick zu. »Die Waffe ist beschlagnahmt, die uniformierten Kollegen haben allerdings festgestellt, daß das Gewehr rechtmäßiges und angemeldetes Eigentum ist. Emile Picard ist Jäger. An einer Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung und so weiter kommt sie natürlich nicht vorbei, aber warum soll ich sie in U-Haft nehmen, wenn der Fall ohnehin klar ist und keine Fluchtgefahr besteht? Verflixt, Zamorra, das ist doch schließlich«, er deutete auf sein verbundenes Bein, »eine Bagatelle, und allein die Androhung der Festnahme hat die gute Frau dermaßen schockiert, daß sie vermutlich in ihrem ganzen Leben kein Gewehr mehr anfassen wird.«
    Fenrir hob den Kopf. Sie wird auf Maschinenpistolen umsteigen. Nach einer Salve aus einem solchen Gewehr bleibt vom Ziel nicht genug übrig, was Anzeige erstatten kann.
    Robin stieß Zamorra an. »Hast etwa du dem Vieh diesen latent gewaltverherrlichenden Ton beigebracht?«
    »Sehe ich so aus?«
    »Willst du darauf eine ehrliche Antwort?«
    »Das hat mich doch heute schon mal jemand gefragt. Wer war der Todeskandidat denn bloß?« Er sah Gryf an. »Ach ja - ich habe ihn ausnahmsweise begnadigt. Bei dir wird das nicht geschehen, du bist eine Amtsperson.«
    »Ein mieser Bulle, ich weiß«, sagte Robin. »Na schön. Haben wir hier noch was zu erledigen? Ich möchte endlich Feierabend machen können.«
    »Erst das Krankenhaus«, drängte der Arzt. »Ich habe Sie vor Zeugen vor einer Blutvergiftung und Entzündungen gewarnt, mit denen Sie rechnen müssen, wenn Sie die verbliebenen Schrotkugeln nicht unverzüglich entfernen lassen.«
    »Es tut mir ja so leid«, ächzte Marie Picard händeringend, worauf Fenrir irritiert den Kopf hob, weil er die kraulende Hand vermißte. Zamorra winkte ihm zu. »Komm, du Angehöriger des Hilfscorps. Wir gehen auf Mörderjagd!«
    Keiner gönnt mir was! maulte der Wolf. Was macht ihr, wenn ich einfach hierbleibe?
    Zamorra antwortete ihm telepathisch. Dann läufst du Gefahr, doch noch erschossen zu werden, sobald dein Polizeischutz abgerückt ist und du ohne Zeugen mit Madame Picard allein bist. Sie hat noch ein Zweitgewehr.
    Du lügst mich an! protestierte Fenrir.
    Natürlich, gestand Zamorra. Aber steckt nicht in jeder Lüge auch ein Schrotkörnchen Wahrheit? Außerdem müßtest du dann zu Fuß… äh, zu Pfote heimwärts tappen.
    Fenrir erhob sich, schüttelte sich und gesellte sich zu Zamorra und Gryf. Sag dem Columbo-Verschnitt, daß ich Anzeige gegen dich erstatte. Wegen fortgesetzter Erpressung, oder ist es dir lieber, wenn ich dich ins Bein beiße?
    Das sage ich dir erst nach Rücksprache mit meinem Anwalt, erwiderte Zamorra. »Komm endlich.« Wir müssen die Falle so gründlich vorbereiten, daß der Vampir keine Chance hat.
    Nur ein paar Minuten später waren sie unterwegs nach Lagnieu.
    Ohne zu ahnen, was zur gleichen Zeit an einem anderen Ort geschah…
    ***
    Als die Hexe sich über den Fledermausvampir beugte, schnappte er heftig nach ihr. Aber sie war auf der Hut. Blitzschnell packte sie zu und zwar so, daß er sie mit seinen Zähnen nicht verletzen konnte. Er schlug mit den Schwingen, versuchte die Hinterläufe als krallenbewehrte Kratzwaffen zu benutzen - vergeblich. Die Hexe überwältigte ihn mit zwei, drei schnellen Griffen und preßte ihn so zu Boden, daß er sich nicht mehr gegen sie wehren konnte. Über ihm kniend und ihn auf den Boden pressend, zwang sie ihm mit einer Hand die Kiefer auseinander. Die andere Hand schwebte über dem geifernden Fledermausmaul. Plötzlich tropfte ein wenig Blut aus ihren Fingern direkt in seinen Rachen. Er schluckte gierig. Aber noch ehe er genug hatte, um sich halbwegs gesättigt zu fühlen, ließ die Hexe ihn los und sprang zurück. Die Wunde an ihrem Finger hatte sich wieder geschlossen.
    Der Fledermausvampir richtete sich mühsam auf. Die Hexe hatte ihn ausgetrickst. Er hatte darauf
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