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0523 - Tod dem Vampir!

0523 - Tod dem Vampir!

Titel: 0523 - Tod dem Vampir!
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einzuschmeicheln, lag neben ihr auf dem Sofa und ließ sich das Fell zausen und kraulen, wobei er zuweilen vor Behagen Schnurrläute von sich gab wie eine Katze.
    Ein Beamter brachte die Karte nach oben, weil Gryf sich das mehrfache Treppensteigen kräftemäßig nicht zumuten und Zamorra den Kontakt zu der Kristallkugel nicht verlieren wollte. Jetzt aber konnte er auf der Detailkarte, auf der die Wanderwege und sogar einzelne Häuser der Umgebung verzeichnet waren, den Punkt bestimmen, den die Kristallkugel ihm angab.
    Dort war also der Unterschlupf des Vampirs…
    »Lagnieu«, brummte Zamorra. »Ein vermutlich sehr altes Haus, eher eine Ruine. Sag mal, du Vampirexperte, heißt es nicht immer, daß Vampire fließendes Wasser nicht überschreiten könnten? Lagnieu liegt aber auf der anderen Seite der Rhône.«
    »Vielleicht weiß der Vampir das nur nicht«, vermutete Gryf. »Oder er hat sich gedacht, Überschreiten und Überfliegen sind zwei verschiedene Dinge. Oder er gehört zu einer etwas moderneren Generation, auf die die alten Zwänge nicht mehr zutreffen. Darf ich dich an die Tageslicht-Vampire erinnern, die es erst seit etwa anderthalb Jahrzehnten gibt und die ich erstmals in Schottland kennenlernte? Diese unheimlichen Biester, die sogar helles Sonnenlicht vertragen, hat’s vorher nie gegeben…«
    Zamorra löste den Kontakt und ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Wir wissen jetzt also folgendes«, rekapitulierte er. »Du bist hinter einem Vampir her. Ron Lecoq und Tiffany Villiers wurden von einem Vampir gebissen. Du hast Lecoq noch befragen können, er konnte dich aber nur an seine Freundin weiterverweisen. Die Freundin wollte dich umbringen und erwies sich als Hexe. Fenrir spürte, daß du in Lebensgefahr bist, daraufhin fuhren wir zu Lecoq und schließlich hierher. Lecoq ist tot, Villiers lebt, ist aber entschwunden. Sie weiß dank ihrer Kristallkugel, wo der Vampir sein Versteck hat. Was also tun wir?«
    »Wir schnappen uns den Vampir und pfählen ihn«, sagte Gryf trocken. »Anschließend sehen wir, was wir mit der Hexe machen können, die möglicherweise vom Vampir gebissen wurde. Alter, sie steht als Opfer vielleicht unter seiner Kontrolle und hat deshalb in seinem Auftrag versucht, mich umzubringen.«
    Das wollte Zamorra nicht so recht glauben. »Dann müßte er zumindest wissen, daß du seine Spur wiedergefunden hast. Abgesehen davon, daß wir noch gar nicht sicher sein können, ob dieser Vampir dein Vampir ist. Vielleicht ist es ein ganz anderer.«
    »Was nichts daran ändert, daß ich ihm einen Eichenpflock ins untote Herz stoßen werde«, sagte Gryf.
    »Meinst du nicht, daß das momentan etwas problematisch ist?« fragte Zamorra. »Schau dich an. Du bist fix und fertig. Du kannst deine Druiden Fähigkeiten nicht einsetzen. Du schreckst ja selbst vor Telepathie durch Türen und Wände hindurch zurück.«
    Gryf winkte ab.
    »Um einen Vampir zu pfählen, brauche ich keine Para-Kräfte. Wir wissen jetzt, wo sein Versteck ist, weil es die Hexe dankenswerterweise für uns herausgefunden hat. Dort werde ich ihn abfangen. Wenn der Morgen graut, muß er zwangsläufig dorthin zurückkommen. Er wird eine unangenehme Überraschung erleben. Und er wird weder die Zeit haben, mich hypnotisch zu bearbeiten noch offen gegen mich zu kämpfen. Ich erwische ihn.«
    »Dein Wort in Merlins Ohr«, brummte Zamorra. »Was hältst du davon, wenn ich mitkomme? Anschließend darfst du mir dabei helfen, die Hexe zu erwischen.«
    »Einverstanden«, sagte Gryf. »Arbeiten wir also ausnahmsweise zusammen. Tod dem Vampir!«
    »Und Schach der Hexe«, ergänzte Zamorra.
    ***
    Haßerfüllt starrte der Vampir die nackte Gestalt an, deren Körper mit magischen Zeichen bemalt war. »Du bist die Frau, die sich Tiffany Villiers nennt«, erkannte er. »Ich habe deinen Freund getötet.«
    Er rechnete damit, daß sie jetzt vor Wut rasen würde. Aber zu seinem Erstaunen blieb sie ruhig. »Ich habe keine Freunde.«
    »Ich meine Ron Lecoq.«
    »Der sich nicht einmal zum Sklaven eignete?« Sie lachte spöttisch auf. »Willst du jetzt, daß ich dich dafür pfähle oder dir einen Orden verleihe? Du bist dumm, Fledervogel. Du warst es schon, als du mich zu deiner Beute zu machen versuchtest. Nun ist es andersherum. Du bist meine Beute.«
    Der Vampir funkelte sie zornig an.
    »Du hättest dir dein Opfer vorher besser ansehen sollen«, fuhr sie fort. »Ich habe den Vampirkeim in mir zum Stillstand gebracht. Du aber kannst meinen Zauber nicht
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