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0523 - Tod dem Vampir!

0523 - Tod dem Vampir!

Titel: 0523 - Tod dem Vampir!
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ärger… und das alles nur wegen Tiffany Villiers. Für die also interessierte sich die Polizei! Und mit so einer Person wollte Marie auf keinen Fall länger als nötig unter einem Dach wohnen. Sie nahm sich die schon geschriebene Kündigung noch einmal vor und ergänzte den Text durch ein »fristlos« mit Fußnote, in der sie auf die besonderen Umstände hinwies, die diese Kündigung noch erforderlicher als erforderlich machten.
    Sie war dem zerknitterten Inspektor, den sie versehentlich angeschossen hatte, dankbar, daß er sie nicht tatsächlich eingesperrt hatte. Aber es würde eine Menge Ärger auf sie zukommen. Den hatte sie sich zwar leichtsinnig selbst eingebrockt, aber… die Schuld daran trug diese Villiers. Früher hatte Marie Neid und Bewunderung darüber empfunden, wie das junge Ding von den Männern umschwärmt wurde. Jetzt aber verabscheute sie dieses Biest, das ihr die ganze Suppe eingebrockt hatte. Irgendwas mußte sie schließlich angestellt haben, daß dieser Gryf Landrys von der Kripo etwas von ihr gewollt hatte. Immer noch ein attraktiver Mann, trotzdem unheimlich und nun augenscheinlich auch noch ein Polizist und das konnte Marie Picard gar nicht gefallen. Der Mann, der ihr unter dem spanisch klingenden Namen Zamorra vorgestellt worden war, war äußerlich auch ein Traum ihrer schlaflosen Nächte, aber - scheinbar auch ein Polizist.
    Wenn doch nur ihr Emile hier gewesen wäre! Dann hätte der zur Flinte gegriffen, um die Typen zu verjagen, die sich unerlaubt bei Dunkelheit in ihrem Garten herumtrieben, und dann wäre logischerweise er jetzt derjenige, der die Anzeige wegen Körperverletzung am Hals hätte… und sie selbst hätte ihren Seelenfrieden. Emile wäre es sicher gelungen, seinen Kopf wieder aus der Schlinge zu ziehen. Sie fühlte sich dagegen völlig hilflos.
    Sie schob die Kündigung in einen Briefumschlag, adressierte ihn vollständig und beschloß, ihn morgen zur Post zu bringen - per Einschreiben mit Rückschein. Das war die sicherste Methode. Dann konnte dieses polizeilich gesuchte Weib nicht behaupten, die Kündigung nie erhalten zu haben. Und Marie Picard wollte sich auf keinen Fall mehr auf ein Gespräch mit ihrer Mieterin einlassen. Vielleicht war sie ja eine Mörderin. Immerhin hatte sie ein Messer in der Hand gehabt…
    Marie atmete tief durch. Sie trat noch einmal aus der Haustür ins Freie, um frische Luft zu schnappen. Eigentlich wäre es längst Zeit gewesen, sich zu Bett zu begeben, aber sie wußte, daß sie jetzt nicht einschlaf en konnte. Sie wollte das Wetter testen; wenn die Nacht-Temperatur erträglich genug war, wollte sie einen Spaziergang wagen.
    Sie hob den Kopf und sah zum Himmel auf… sah am Nachthimmel die unglaublich große Vampirfledermaus heranrasen…
    ***
    Gryf war mit seinen Vorbereitungen längst fertig, als Zamorra zu Fuß zurückkehrte. Der Professor betrachtete die verteilte Erde, den beschädigten Sarg und die geschnitzten Pflöcke. »Hoffentlich warten wir hier nicht umsonst«, sagte er.
    »Wie meinst du das?«
    »Wenn ich deinen Bericht richtig im geistigen Hinterstübchen abgeheftet habe, ist dir dein Vampir immer im letzten Moment entkommen, indem er seinen Standort wechselte. Vielleicht hat er inzwischen wieder gemerkt, daß du ihm nachjagst, und taucht erst gar nicht mehr hier auf.«
    »Er muß hierher kommen. Hier stand sein Sarg mit seiner Heimaterde. Die kann er nicht einfach aufgeben, wenn er weiterexistieren will.«
    »Dann dürfen wir uns auf ein langes Warten vorbereiten«, brummte Zamorra. »Wenn du dich irrst und wir Pech haben, warten wir an der falschen Stelle. Dann hat er nämlich Lunte gerochen und ist längst verschwunden. Immerhin hat er mehr als auffällig gemordet, und er muß damit rechnen, daß du ihn wieder aufspürst. Außerdem ist da Lecoqs Freundin, die Hexe, die sich möglicherweise dafür rächen will, daß er sie gebissen hat.«
    »Er muß hierher, die Heimaterde…«
    Du hast selbst die Überlegung mit ins Spiel gebracht, daß es Vampire einer neueren Generation gibt, warf Fenrir ein. Vielleicht ist er auf eine andere Weise modern als die Tageslicht-Vampire, vielleicht ist er unabhängig von seiner Heimaterde und schleppt sie nur aus Tradition mit sich herum.
    »Glaube ich nicht«, sagte der Druide.
    »Na schön, du kennst ihn möglicherweise besser als ich oder auch Fenrir«, sagte Zamorra. »Aber ich fürchte, wir warten an der falschen Stelle…«
    ***
    Der Vampir kämpfte immer noch gegen den Zwang an. Er war
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