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0517 - Zitadelle des Todes

0517 - Zitadelle des Todes

Titel: 0517 - Zitadelle des Todes
Autoren: Werner Kurt Giesa
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neues.
    Den Namenlosen hinter sich her zerrend, stürmte sie hinein.
    ***
    Don Cristofero hatte die Attacke geahnt. Blitzschnell setzte er einen Fuß als Haken ein. Der Mann, der ihm das Messer in die Seite stoßen wollte, kippte mitsamt seinem Stuhl um. Fast gleichzeitig setzte der Zeitreisende dem anderen, der ihn an der Samtjacke hielt, beide Fäuste ins Gesicht. Der Mann ließ ächzend los und sank endgültig über dem Tisch zusammen. Cristofero fuhr herum, sah zu, daß er eine Wand im Rücken hatte und zog den Degen. Aber außer dem Messerhelden gab es niemanden, der sich einzumischen wagte. Der Stecher raffte sich auf und drehte den Dolch etwas.
    Cristofero schüttelte den Kopf.
    »Meine Klinge sticht tiefer«, warnte er.
    Der Messermann verzog das Gesicht. »Glaubst du im Ernst, daß du hier lebend wieder rauskommst, verdammter Königsknecht?«
    »Ja«, sagte Cristofero trocken. »Fürchtet Er, es könnte mir mißlingen? Da sei Er unbesorgt. Ich bin schon mit ganz anderen Lumpen fertiggeworden. Scher Er sich beiseite, ehe ich ernstlich böse werde! Bei der Gelegenheit mag Er auch den da wegräumen.« Er deutete auf den Besinnungslosen. »Heda, Wirt, befleißige Er sich einer rascheren Gangart. Mich dürstet nach wie vor!«
    »Hier werden keine Adligen bedient«, gab der Wirt zurück.
    Cristofero seufzte und schüttelte den Kopf. »Das ist aber sehr traurig«, sagte er. »So macht man doch keine Geschäfte. Da müssen wir diese ungastliche Gaststätte wohl vorübergehend schließen, und…«
    Der Wirt war blaß geworden. Er starrt auf die Degenspitze.
    Im gleichen Moment wurde die Tür aufgestoßen.
    »Vorübergehend geschlossen!« brüllte Cristofero.
    Und dann flog ihm der Gnom in die Arme.
    Ihm folgte Nicole Duval - und den beiden eine Horde junger Räuber.
    ***
    Raffael Bois fuhr Lady Patricia in Zamorras silbergrauem BMW wieder hinauf zum Château. Die Schottin war niedergeschlagen. »Wenn es einem hätte gelingen können, dann ihm«, sagte sie. »Ich verstehe diesen Sid Amos einfach nicht. Zamorra hat ihm so oft geholfen, hat immer hinter ihm gestanden. Und nun diese Absage. Dabei hätte er seine Kraft und Merlins Zauberring auch noch mit den Amuletten verstärken können. Mit seinen eigenen und mit dem von Zamorra…«
    »Pardon, Mylady, aber der Professor sagte einmal, die Amulette könnten nicht gut Zusammenarbeiten. Sein siebtes und die sechs anderen würden sich gegenseitig stören.«
    »Aber sie haben doch schon zusammengearbeitet. Damals, als es gegen die DYNASTIE DER EWIGEN ging, und erst kürzlich wieder.«
    »Vielleicht sind es nur einige der Amulette, die sich stören - und als es gegen die DYNASTIE ging, brach eben Asmodis mit seinem Amulett aus dem Kreis aus. Es kam zu keinem Zusammenwirken, Mylady. Sie müssen da etwas falsch verstanden haben. Übrigens glaube ich nicht, daß Zamorras Amulett sich derzeit einsetzen läßt. Sie erinnern sich, daß es sich sehr schwammig anfühlt, viel zu leicht und seltsam aufgeweicht?«
    Sie nickte. »Das sagt aber nichts über seine Funktionsfähigkeit aus.«
    »Es gibt noch einen weiteren Grund, weshalb ich gar nicht so unfroh darüber bin, daß Mister Amos ablehnte«, fuhr Raffael fort. »Sehen Sie, er ist ein Amulett-Sammler. Es könnte sein, daß er Zamorras Amulett nach getaner Arbeit einfach bei sich behalten hätte. Wie sollten wir es ihm wieder abnehmen können?«
    »Das hätte bestimmt Zamorra selbst getan«, sagte Patricia.
    Raffael lenkte den BMW in den gepflasterten Vorhof des Châteaus. »Und wenn es nicht funktioniert hätte? Dann wäre Zamorra nicht wieder in unserer Zeit und Sid Amos mit seinem Amulett einfach verschwunden.«
    »Sie trauen ihm nicht über den Weg«, stellte Patricia fest.
    »Nein«, gestand Raffael. »Ich habe nicht dieses grenzenlose Vertrauen wie Monsieur Zamorra. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß jemand sich so vollständig wandeln kann, nachdem er jahrtausendelang einer bestimmten Anschauung verhaftet war. Ich sehe ihn noch längst nicht als geläutert an, wenngleich ich froh bin, daß er nicht mehr unser Gegner zu sein scheint.«
    Der Wagen stand. Raffael stieg aus, ging um das Fahrzeug herum und öffnete die Beifahrertür. Patricia stieg aus.
    »Gestatten Sie mir die Frage, Mylady, was Sie nunmehr zu tun gedenken?« erkundigte sich Raffael.
    »Ich gebe nicht auf«, sagte sie. »Rufen Sie bitte Mister Tendyke an. Es muß doch in Zamorras großem Freundeskreis irgend jemanden geben, der bereit ist, etwas für
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