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0517 - Zitadelle des Todes

0517 - Zitadelle des Todes

Titel: 0517 - Zitadelle des Todes
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wankte er zu Nicole hinüber und löste ihre Fesseln. Sie fiel ihm förmlich entgegen.
    Das Gas bedeutete momentan keine Gefahr mehr. Zamorra fühlte nur noch einen starken Druck im Hinterkopf, der aber von dem Dhyarra-Kristall ausging. Der Sternenstein war ziemlich stark, vielleicht bereits 4. Ordnung. Bisher war Zamorra nur mit Kristallen 3. Ordnung zurechtgekommen. Einmal hatte er unter Schwierigkeiten einen Dhyarra 4. Ordnung benutzen können. Da waren die Kopfschmerzen noch wesentlich stärker gewesen.
    Hoch darüber konnte er auch noch später grübeln. »Wir müssen hier weg«, murmelte er.
    Der Feind schoß schon lange nicht mehr. Kein Wunder, vermutlich wartete man das Resultat des Gasangriffs ab.
    »Mir ist übel«, wiederholte Cristofero. Er sah schlecht aus. »Und ich bin müde.«
    »Das interessiert niemanden«, knurrte Zamorra ihn an. »Hoch mit Ihnen! Fassen Sie mit an! Glauben Sie, ich kann Nicole alleine schleppen? Oder sind Sie zu schwach dazu, mir zu helfen?«
    Es war unfair; er wußte das. Aber er mußte Cristoferos Energie mobilisieren. Provokation war das Beste. Selbst wenn der Zeitreisende nicht in der Lage war, mit anzupacken, würde er sich den Vorwurf der Schwäche niemals gefallen lassen.
    In der Tat erhob der Spanier sich. In seinen Augen funkelte verhaltene Wut. »Wenn’s sein muß, trage ich Euch beide«, ächzte er und streckte die Hände aus. Aber Zamorra bewegte sich schon vorwärts. Cristofero tappte hinter ihm her.
    Zamorra hoffte, daß ihre Flucht schneller vonstatten ging, als das Giftgas vom Wind über das Schlachtfeld getrieben wurde. Denn für alle Ewigkeit konnte er mit dem Dhyarra-Kristall das Schutzfeld nicht aufrechterhalten.
    ***
    Angefangen hatte es eigentlich bereits vor etwa zwei Jahren. Da waren Don Cristofero Fuego del Zamora y Montego und der namenlose Gnom mit der schwarzen Haut aus der Vergangenheit aufgetaucht. Im Jahr 1673 war der wohlbeleibte Don mit dem wilden, fast das ganze Gesicht bedeckenden roten Bart und der rötlichen Knollennase der Besitzer von Château Montagne gewesen. Er entstammte, wie sich herausstellte, der spanischen Vorfahrenlinie von Professor Zamorra. Er behauptete, am Hofe des Sonnenkönigs wohlbekannt zu sein und dort jederzeit ein- und ausgehen zu dürfen, und der schwarze Gnom, ein kleiner, verwachsener Mann in schreiend bunter Kleidung, war ein Zauberer, dem nahezu alles, was er anpackte, mißlang. Aber seltsamerweise führten auch die fehlschlagenden magischen Experimente stets in gewisse Weise zu Erfolgen, wenngleich diese nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich waren.
    Wie auch immer - der namenlose Gnom hatte Don Cristofero versprochen, Gold zu zaubern. Aber statt einen großen Topf mit dem Edelmetall zu füllen, waren sie beide ins Jahr 1991 geschleudert worden. Seither versuchte der Gnom, einen Umkehrzauber zu finden.
    Endlich war dies nun gelungen -aber wider Willen waren Professor Zamorra und seine Gefährtin Nicole Duval mit in diese Vergangenheitsmagie einbezogen worden. Und sie waren auch nicht ins Château Montagne des Jahres 1673 oder 1675 versetzt worden, sondern mitten in eine Auseinandersetzung zwischen aus der heutigen Schweiz nach Südfrankreich einwandernden Kelten erobernden römischen Truppen Julius Cäsars etwa 58 vor Christus.
    Und schon kurz darauf waren sie abermals versetzt worden; Zamorra wußte nicht, ob der Gnom einen abermaligen Zauber durchgeführt hatte, oder ob diese zweite Versetzung noch zu den Nachwirkungen des ersten »Heimkehrzaubers« gehörte. Jedenfalls waren sie wie beim ersten Mal voneinander getrennt worden. Der Gnom und Cristofero waren verschwunden gewesen, während Zamorra und Nicole mitten auf dem Schlachtfeld von Verdun erschienen -im 1. Weltkrieg, im Jahr 1916! Man hatte sie gefangengenommen und zu Spionen der Deutschen erklärt. Der kommandierende Offizier auf französischer Seite hatte sich dabei als ein versprengter Angehöriger der DYNASTIE DER EWIGEN entpuppt - wobei die Dynastie zu dieser Zeit eigentlich überhaupt nicht in der Galaxis und erst recht nicht auf der Erde aktiv gewesen war! Aber Capitaine Leclerc, wie er sich nannte, hatte seine eigenen Pläne zur Machtübernahme. Als Zamorra seine wirkliche Identität durchschaute, hatte er erst recht für das Erschießungskommando gesorgt. Immerhin hatte Zamorra ihm seinen Dhyarra-Kristall abnehmen können. Aber was half ihm der Sternenstein, wenn er und Nicole standrechtlich erschossen wurden?
    Im buchstäblich letzten
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