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0514 - Der Schädeltempel

0514 - Der Schädeltempel

Titel: 0514 - Der Schädeltempel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Weg, einzugreifen. Nicole überlegte, wie sie den Bärtigen und den Gavvroval dazu zwingen konnte, Raffael und sie wieder zurückzubringen - und nach Möglichkeit natürlich auch die anderen Verschwundenen.
    Aber noch ehe sie zu einem klaren Gedanken kommen konnte, tauchten wieder Zombies auf. Diesmal kamen sie gleich zu acht.
    Die Hoffende sah Raffael traurig an.
    »Du bist auch nicht der Richtige«, stellte sie fest. »Jetzt weiß ich es. Und weil du nicht von dir aus in den Tempel gegangen bist, kommen sie jetzt, um dich zu holen…«
    »Was wir nachhaltig verhindern können«, stellte Nicole fest und hob das Amulett so an, daß es auf die rasch heranrückenden Zombies gerichtet war.
    ***
    Das gleichgeschaltete Bewußtseinskollektiv war verunsichert. Die fremde Kraft ist sehr stark. Die destruktive Kraft muß einen starken Verbündeten gefunden haben.
    Wir müssen verhindern, daß es aktiv wird.
    Aber wie?
    Indem wir es vernichten! Es darf keine andere Lösung geben. Unser gesamtes Streben wird in Frage gestellt.
    Doch allein mit der allgemeinen Zustimmung gab es noch keinen Aktionsplan. Bestürzend war, daß die starke fremde Kraft sich im Tempel befand. Damit hatte niemand rechnen können. Es gab keine andere Möglichkeit der Abwehr, als die Selbstzerstörung - mit allem, was sich inner- und außerhalb des Tempels befand.
    Die Selbstzerstörung einer Welt, die nun scheinbar doch nicht mehr zu gewinnen war.
    ***
    Zamorra prallte gegen Isenbart, der direkt hinter der Wand reglos stehengeblieben war. Isenbart taumelte vorwärts und konnte gerade noch eben seinen Sturz verhindern.
    »Wer so auftritt wie du, mein Lieber, sollte nicht Säule spielen und anderen Leuten im Weg herumstehen«, spöttelte Zamorra gutmütig. Er tastete nach hinten und fühlte massive Wand. Offenbar bedurfte es einer gezielten Willensanstrengung, sie durchqueren zu können.
    Isenbart reagierte nicht auf seine Worte. Er wirkte völlig geistesabwesend. Zamorra stieß ihn an. »He, Geheimniskrämer. Was nun? Nachdem du vorhin schon von einem Tempel geredet hast - was für ein Tempel ist es? Wem ist er geweiht?«
    Aber der seltsame Großonkel antwortete nicht. Seine Hände befanden sich in ständiger Bewegung; er tastete nach seiner Mütze, veränderte zweimal ihren Sitz und wirkte fahrig und nervös. Einmal sah er Zamorra an und zuckte heftig zusammen. »Sie…«, murmelte er und verstummte sofort wieder. Dann begann er zu schrumpfen, wuchs aber sofort wieder an. Zamorra packte ihn an der Schulter, zog ihn herum und zwang ihn zum Blickkontakt. »Was soll dieser Hokuspokus? Vorhin warst du doch noch so groß und stark, Onkelchen. Was nun?«
    »Wer…?« stammelte Isenbart. »Ich…« Plötzlich war Zamorra sicher, diese Augen schon einmal gesehen zu haben, oder zumindest ihren Ausdruck wiederzuerkennen. Es war noch gar nicht lange her. Aber wo und wann…? Er war Isenbart nie so nahe gekommen wie jetzt. Und dieser magische Typ, möglicherweise nur eine Illusion, war ihm auch früher nie über den Weg gelaufen, dessen war er sicher.
    Dennoch…
    Die ganze flapsige Großtuerei von vorhin war wie weggeblasen. Isenbart wirkte verunsichert. Er schien nicht mehr er selbst zu sein. Plötzlich keimte ein Verdacht in Zamorra auf. »Was geschieht mit dir?« stieß er hervor. »Du bist anders geworden. Wer oder was bist du?«
    »Ich… weiß nicht«, ächzte Isenbart gequält. »Ich…«
    Zamorra wartete. Plötzlich veränderte sich Isenbarts Blick, wurde klarer. Etwas, mit dem er innerlich gerungen hatte, schien den Kampf gewonnen zu haben.
    »Ich bin Jeanette Brancard«, sagte er. »Sind Sie gekommen, um uns hier herauszuholen, Professor?«
    ***
    Nicole senkte das Amulett wieder. Sie hatte eine der anrückenden Zombie-Gestalten erkannt: Pascal Lafitte!
    Es traf sie wie ein Hieb mit einer Keule. Pascal! Er war also tatsächlich hier gelandet - und er gehörte zu den Seelenlosen, die sich wie ferngesteuerte Roboter bewegten.
    Wie hatte das geschehen können? Was hatte ihn zu einer solchen Mensch-Maschine gemacht, zum Werkzeug eines unheimlichen, fremden Drahtziehers?
    Auch Raffael erkannte ihn jetzt. »Aber das ist ja Monsieur Lafitte!«
    Da wußte Nicole, daß sie keiner optischen Täuschung unterlag.
    Die Zombies rückten immer näher. Aber sie konnte doch nicht Pascal Lafitte vernichten! Vielleicht gab es noch eine Möglichkeit, ihm zu helfen! Ihn wieder zu dem zu machen, was er früher gewesen war.
    »Ist das das Schicksal, das hinter dem Tor im
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