Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0504 - Lorna, die Löwenfrau

0504 - Lorna, die Löwenfrau

Titel: 0504 - Lorna, die Löwenfrau
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
vorweggenommen. Lorna und ich suchten das Personal sehr sorgfältig aus. Wir konnten nur Menschen einstellen, die auch hinter der Sache standen. Diejenigen Frauen, die ich mitgebracht habe, sind gewillt, den gleichen Weg zu gehen, wie Lorna ihn gegangen ist. Auch sie werden sehr bald die Verwandlung in das Tier erleben und sich mit ihrer Doppelexistenz abfinden müssen.« Er räusperte sich. »Ich will noch einmal auf Lorna zurückkommen. Euch habe ich erklärt, was sie mir bedeutet. Deshalb will ich von euch wissen, wo sie sich befindet.«
    »Wir wissen es nicht!« rief Bill.
    »Ich glaube euch nicht!«
    »Das ist mir egal, Lataresse«, erklärte ich. »Sie können meinetwegen glauben, was Sie wollen, nur müssen Sie sich damit abfinden, daß es den Tatsachen entspricht. Lorna Delaney ist uns persönlich unbekannt. Wir kennen sie nur als Mörderin. Wir haben ansonsten nie mit ihr zu tun gehabt. Klar?«
    »Ja, das ist klar. Aber es ist auch euer Pech. Ich will die Frau haben, ich brauche sie.« Er schaute auf das Bild. »Seht sie euch dort an. Ist sie nicht prächtig?«
    »Die Geschmäcker sind verschieden«, meinte Bill locker.
    »Hören Sie auf, Sie Dummschwätzer! Was wissen Sie schon von einer Frau wie Lorna, die ihr gesamtes Leben umgestellt hat? Gut, ihr habt mir keine Antwort gegeben oder geben können. Aber das ist euer Pech. Eure Waffen besitze ich, das werdet ihr längst festgestellt haben. Ich schaute auch nach, mit wem ich es zu tun habe. Sinclair ist Polizist, das wußte ich. Sein Name ist mittlerweile zu einem Begriff geworden. Wenn ein neugieriger Reporter mit ihm stirbt, ist der dafür selbst verantwortlich. So sehe ich die Sache. Und jetzt werde ich…«
    »Sie sollten es sich noch einmal überlegen, Lataresse«, sagte ich.
    »Und zwar sehr gut.«
    »Wieso?«
    »Man weiß, wo wir sind.«
    Er lachte. »Wer denn?«
    »Mein Kollege Suko.«
    »Und woher soll er das wissen?«
    »Weil unser Einsatz abgesprochen war, Doktor. Getrennt marschieren, vereint schlagen.«
    »Das Sprichwort kenne ich. Nur frage ich mich, wo er hinmarschiert ist.«
    »Das will ich Ihnen sagen, Doktor. Suko hat einem gewissen Ab Duncan einen Besuch abgestattet.«
    Ich hätte nicht gedacht, daß meine Antwort eine so starke Reaktion ausgelöst hätte. »Was?« schrie mich Lataresse an. »Was haben Sie gesagt, Sinclair? Wo ist er?«
    »Bei Duncan.«
    Der Arzt stieß die Faust in die Höhe. »Da wollte Lorna auch hin. Ja, sie wollte sich den Versager ansehen und versuchen, ihn auf unsere Seite zu ziehen.«
    Ich lachte leise. »Dann wird mein Freund und Kollege ja wohl beide getroffen haben. Sie sollten bei Duncan anrufen. Vielleicht können Sie mit Lorna sprechen.«
    Ich hatte den Vorschlag eigentlich nur so dahingesagt, aber Lataresse nahm ihn auf. Nach kurzem Überlegen nickte er. »Ja, das werde ich machen. Ich rufe an und werde ihm wohl schon sagen können, daß seine beiden Freunde so gut wie tot sind.« Er drehte sich herrisch zu seinen Dienerinnen um. »Ihr gebt auf die beiden acht.«
    Sie nickten nur.
    Lataresse verschwand mit raschen Schritten. Bill und ich schauten ihm nach.
    »War das eine gute Idee von dir, John?« fragte mich mein Freund flüsternd.
    »Bestimmt.«
    »Und wenn er keinen Kontakt bekommt?«
    »Ich weiß nicht. Aber Suko wollte sich um Lorna kümmern.«
    Bill starrte mich an. »Verdammt, davon hast du mir gar nichts gesagt!«
    Ich schmunzelte. »Manchmal dürfen auch Reporter nicht alles wissen, mein lieber Bill.«
    »Du hast vielleicht Nerven.«
    Es wurde ruhig. Auch die fünf Frauen unterhielten sich nicht miteinander. Sie standen unter uns und wirkten, da sie sich nicht bewegten, wie Figuren.
    Ich schaute auf die Stangen, an denen die Widerhaken befestigt waren. Diese Dinger gefielen mir überhaupt nicht. Man konnte sie auch gut als Waffen benutzen, und wir waren in diesem verfluchten Vogelkäfig so gut wie wehrlos.
    Bill bückte sich. Er untersuchte die Stellen dort, wo die Stangen in den Boden eingelassen waren. »Nichts zu machen«, flüsterte er, »die Dinger sitzen verdammt fest.«
    »Das ist doch klar.«
    Unser Gespräch versickerte. Ich dachte dabei an Suko und hoffte, daß er bei seinen Bemühungen Erfolg gehabt hatte. Lorna war die Trumpfkarte in diesem höllischen Spiel. Lataresse wollte sie haben, und dies unter allen Umständen. Er würde alles dafür hergeben.
    Bill wurde nervös. »Du kannst sagen, was du willst, John, ich fühle mich beschissen.«
    »Ich auch.«
    »Klar, aber ich hasse
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher