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050 - Als der Silberdämon starb

050 - Als der Silberdämon starb

Titel: 050 - Als der Silberdämon starb
Autoren: A.F.Morland
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herumfuhr.
    »Töte ihn, Malsso!« preßte Metal aufgeregt hervor. »Du mußt ihn unschädlich machen! Jetzt gibt es für dich kein Zurück mehr! Wenn er Tapandaro meldet, was du tun wolltest, bist du verloren! Denk an dich, an deine Sicherheit, an deine Zukunft – und töte diesen Krieger, der all das bedroht.«
    Malsso ließ sich tatsächlich aufhetzen. Mit Speer und Dolch stürmte er dem Affenkrieger entgegen.
    »Verräter!« schrie dieser und stach mit seinem Speer auf Malsso ein.
    Malsso wich aus und versuchte dem Widersacher seinen Speer in die behaarte Brust zu stoßen, doch dieser schlug die Spitze kraftvoll zur Seite, und die beiden Affenkörper prallten gegeneinander.
    Malsso stach sofort mit dem Dolch zu, verletzte den Gegner aber nur geringfügig. Dennoch sah sich Malsso bereits als Sieger, als ihm die Verletzung des anderen auffiel.
    Er drang wilder auf den Gegner ein, ließ jede Vorsicht außer acht, wollte nur so schnell wie möglich den Kampf für sich entscheiden.
    Anfangs hatte es den Anschein, als würde er damit durchkommen.
    Roxane und Metal verfolgten den Kampf gespannt, denn von seinem Ausgang hing ihr weiteres Schicksal ab. Metal sah, daß Malsso zuviel riskierte, und er erkannte, daß der Affendämon, der ihnen zur Flucht verhelfen sollte, Glück brauchte, um seinen Widersacher zu bezwingen, denn seine Unvorsichtigkeit konnte sehr schnell zu einer Niederlage führen.
    Keuchend wirbelten die Paviandämonen auf eine der Säulen zu, krachten dagegen, und Malssos Gegner verlor seinen Speer. Malsso stach auf den anderen ein, aber dieser brachte sich mit einem schnellen Ruck zur Seite vor dem Dolch in Sicherheit.
    Die Klinge hieb gegen die Säule und brach. Malsso schleuderte den Dolchgriff wütend fort, übersah den Dolch seines Widersachers und stieß im nächsten Moment einen jaulenden Schrei aus.
    Entsetzt sprang er zurück. Hechelnd preßte er die Pranken an die blutende Seite, die rote Zunge hing ihm weit aus dem Maul, und in seinen kleinen Affenaugen loderte Panik.
    Der Kampf war für ihn zu Ende; jetzt dachte er nur noch an Flucht.
    Er ließ den Speer fallen, wandte sich um und rannte los.
    Metal hatte befürchtet, daß es so kommen würde. Mit Malssos Hilfe konnten sie nicht mehr rechnen, denn ihn würde es in wenigen Augenblicken nicht mehr geben.
    »Feigling!« knurrte der Silberdämon verächtlich. »Schwächling!«
    Malsso humpelte gekrümmt durch den Tempelsaal. Schwarze Tropfen glänzten auf dem Boden – Dämonenblut!
    Malssos Gegner verfolgte ihn nicht. Dennoch hatte er nicht die Absicht, ihn entkommen zu lassen. Er bückte sich und hob seinen Speer auf.
    Roxane biß sich auf die Lippe. Auch für sie stand fest, daß Malssos Schicksal – und damit auch ihres – bereits besiegelt war.
    Der Paviankrieger, der Malsso ertappt hatte, hielt den Tod für seinen Artgenossen in der Hand. Jetzt holte er aus, und dann schleuderte er den Speer.
    Roxane verfolgte den Flug der langen, schlanken Waffe mit angehaltenem Atem. Kurz bevor der Speer den Fliehenden einholte, schloß die Hexe aus dem Jenseits die Augen.
    Der Getroffene stieß einen markerschütternden Schrei aus und brach zusammen.
    Malsso war tot, und Roxane und Metal blieben Gefangene.
    ***
    Ich wollte schlafen, um morgen ausgeruht zu sein, doch mir geisterte ständig durch den Kopf, was auf mich zukommen würde. Noch war Kaddo für mich nicht mehr als ein Name. Ich wußte nicht, wie gefährlich er war und was mich auf seinem Cornwall-Schloß erwartete. Diese Ungewißheit ließ mich nicht zur Ruhe kommen.
    Aber da waren auch die Sorge um Lance Selby, dessen Lage immer kritischer wurde, und die Angst um Roxane, die wir an Metal zu verlieren drohten.
    Es hatte für uns alle wirklich schon unbeschwertere Zeiten gegeben. Ich hoffte, daß Mr. Silver mit nach Cornwall kommen würde.
    Ich hatte ihn gern bei mir, fühlte mich sicherer, wenn er an meiner Seite stand.
    Gespannt durfte ich auch sein, wie sich der Nessel-Vampir bewähren würde. Sollte sich Boram als nützlich erweisen, würde ich ihn in Zukunft öfter einsetzen.
    Ich drehte mich auf die rechte Seite und dachte an Vicky, die die Nacht in Coventry verbrachte. Sie würde nach Cornwall mitkommen wollen, und sie würde ihren Willen höchstwahrscheinlich durchsetzen.
    Allmählich ebbte das Brennen des Nesselausschlags in meinem Gesicht ab. Mich schauderte unwillkürlich bei dem Gedanken, daß Boram seine Attacken auch hätte fortsetzen können.
    Stille herrschte im Haus. Es hatte
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