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0499 - Entscheidung in der Plutobahn

Titel: 0499 - Entscheidung in der Plutobahn
Autoren: Unbekannt
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ins Hotel.
    Sowohl er als auch Willshire hatten ihre Zimmer mehrmals untersucht und keinerlei Abhöranlagen festgestellt. Pontonac ließ sich ein paar Gläser und Eis geben und ging in Willshires Zimmer. Er spielte mit drei Offizieren des Schiffes Karten.
    „Hallo, Kommandant - Sie haben Erde an den Stiefeln!" wurde Pontonac begrüßt.
    „Und einen netten kleinen Plan im Kopf!" sagte Edmond.
    „Macht ihr mit? Wir stehlen die GIORDANO BRUNO!"
    Die Männer ließen überrascht die Karten fallen, drehten ihre Sessel und sahen zu, wie Pontonac die Gläser mit Alkohol füllte.
    „Wir brauchen dazu einige Gleiter, mindestens zwanzig Uniformen und noch allerlei", sagte der Kommandant.
    „Wie?"
    Er begann, ihnen seinen Plan zu entwickeln. Sie hatten nicht vor, jemanden zu überfallen, sondern sie wollten ein schnelles, kleines Manöver unternehmen, .das niemanden Verdacht schöpfen lassen würde. Die Betonung lag dabei auf „schnell".
    Zwei Stunden später sagte Pontonac: „Wir haben ein paar Tage Zeit, und nötigenfalls können wir uns noch länger Zeit lassen. Wir müssen alle unsere Möglichkeiten ausschöpfen und dann blitzschnell handeln."
    Er verabschiedete sich von seinen Männern und ging zurück in sein Zimmer.
    Als er im Bett lag, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, dachte er an Terra.
    Er hatte die anderen Machtblöcke gewarnt und sie gebeten, zu helfen. Vermutlich verschwieg man ihm entsprechende Nachrichten über den Fortgang der Kämpfe, oder man besaß sie tatsächlich selbst nicht. Alle Begriffe und Personen, alle Arten von Bedrohungen und alle Möglichkeiten für das Solare Imperium, die sich aus der Invasion der riesigen Mengen von Sammlern ableiteten, gingen Pontonac durch den Kopf. Sie machten die gute Laune, die er in den letzten Stunden mühsam wiedererlangt hatte, zunichte.
    Dann dachte er an Caryna Nillbärg, und die Ruhe war dahin.
    Er mußte sehen, daß er so schnell wie möglich von hier wegkam und auf Terra landete. Und plötzlich fiel ihm der Tiger ein, der möglicherweise halb intelligent geworden war. Er würde ihn natürlich bei der schnellen Flucht hierlassen müssen.
    Fast tat ihm das Tier etwas leid ...
     
    8.
     
    Dies war die letzte Nacht. Alles, was jetzt getan und gesagt wurde, hatte den Charakter eines Epilogs: Es war Nacht: Das Mondlicht flutete über die riesige Terrasse und verwandelte das Licht, das aus zahllosen Lampen und Beleuchtungskörpern kam, in eine silbrige und nebelartige Lichtflut. Es hatten nicht alle achttausend Besatzungsmitglieder hier Platz gehabt, aber weiter unten, auf dem Rasen des alten Parks, setzte sich die Menschenmenge fort. Überall war Musik, war Gelächter, man hörte Gläserklirren und Gespräche. Mehr als zehntausend Personen aus vielen Rassen hatten sich hier zum Abschied getroffen.
    Man schrieb den 27. Juli 3438; bald war Mitternacht.
    In einer etwas weniger lauten Ecke der Terrasse, in der Nähe der langen Bar, hatte sich zufällig eine Gruppe getroffen.
    Die fünf Männer und die junge Frau waren bester Laune, und ausnahmslos hatten sie große, gefüllte Gläser mit Alkohol in den Händen.
    Gerade sprach - Joaquin Manuel Cascal, Chef der Beiboote der riesigen MARCO POLO, die startfertig nur fünfzehn Kilometer entfernt stand.
    Cascal sagte: „Was mich besonders angenehm berührt, meine Damen und meine Herren, ist der Umstand, daß wir diese Prozedur des Abschiednehmens nicht zu einem Trauerspiel werden lassen."
    Lordadmiral Atlan hob sein Glas und erwiderte gutgelaunt: „Dafür werden Sie zweifellos mit Ihrem Hang zum Sarkasmus sorgen."
    Cascal beteuerte überschwenglich: „Seit ich Claudia Chabrol näher kenne, bin ich nicht mehr sarkastisch. Sie werden heute doch nicht etwa versuchen, sich einen soliden Rausch anzutrinken, Herr Großadministrator?"
    Rhodan lachte, er trug eine weiße Borduniform, die keineswegs militärisch wirkte.
    „Keineswegs!" sagte er laut. „Ich möchte Ihnen keine Gelegenheit geben, mich lallend in einen Bordgleiter schaffen zu müssen."
    „Wie schön", sagte Ovaron. „Ihr startet morgen früh. Das ist das Ende der Abenteuer, nicht wahr?"
    Für einen Augenblick kam eine leicht besinnliche Stimmung auf. Die Personen hier dachten über die Kette der Erlebnisse nach, die hier ihr Ende hatte. In wenigen Stunden würde sich jenes Metallgebirge erheben und den Planeten verlassen, dessen Name MARCO PoLo war. Am anderen Ende des Fluges lag Terra, lag das Heimatsystem. Und ... auch diese Männer dachten daran, daß
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