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0499 - Entscheidung in der Plutobahn

Titel: 0499 - Entscheidung in der Plutobahn
Autoren: Unbekannt
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war der Mann, den sie kannten, und der ständig aussah, als plage ihn ein schlimmes Magenleiden.
    Pontonac bemerkte spöttisch „Sieh an, unser Freund Wandte Artfan. Was führt Sie her, Inquisitor?"
    Der Kommandant überwand sich sogar und schüttelte, ebenso wie Drosen, die Hand des Sicherheitsmannes.
    „Ich habe mit einem Schiffskommandanten gesprochen", sagte Wandte, „der mir von dem Kampf der Sammler gegen die Heimatflotte berichtete. Ein Gerücht macht die Runde durch die Galaxis."
    Mißtrauisch erkundigte sich Edmond V. Pontonac: „Welches Gerücht?"
    „Terra hat gewonnen. Der von Ihnen so plastisch geschilderte Vascalo soll die letzte Niederlage seines Lebens erlitten haben.
    Insofern, weil er dabei auch letzteres einbüßte. Wie gesagt-ein Gerücht."
    „Näheres?"
    „Nichts. Auch keine Nachricht von Adams."
    „Die Kriegswirren, wissen Sie" sagte Drosen. „Können wir nicht über ein Moratorium für Terra sprechen?"
    Wandte lachte.
    „Zahlungsaufschub für Terra? Wo denken Sie hin?"
    Sie gingen langsam über die weißen, gepflegten Kiespfade, und traurig, wie es schien, blickte ihnen der Säbelzahntiger nach. Ihre Schritte und ihre Stimmen entfernten sich, wurden leiser.
    „Wie lange werden wir eigentlich hier noch festgehalten?"
    fragte Pontonac ärgerlich.
    Wandte Artian breitete in einer bedauernden Geste beide Arme aus und antwortete mit säuerlicher Miene „Ich weiß es nicht. Solange Adams nicht zahlt, behalten wir Sie hier. Es tut mir ehrlich leid, aber wir sind ein kleiner Planet, der sich so lange Wartezeiten nicht leisten kann. Und alle unsere Mittel, die Millionen zu bekommen, sind erschöpft worden."
    Pontonac und Willshire sahen sich an.
    „Es ist mir wirklich sehr unangenehm", wiederholte Wandte.
    „Glauben Sie es mir bitte. Ich habe nichts gegen Sie alle persönlich, aber ich muß verhindern, daß Sie zu fliehen versuchen, und ich werde dafür verantwortlich gemacht, daß Caudor II diese Geiseln behält. Vielleicht kommt die Zahlungsanweisung morgen, wer weiß?"
    „Vielleicht. Wer weiß?" äffte ihn Pontonac nach.
    Willshire sagte: „Jetzt kennen wir wenigstens den Wert eines Mannes.
    Immerhin auch etwas. Die Forderung beziehungsweise die Summe geteilt durch einhundertzweiundfünfzig."
    Pontonac, der die Unsicherheit bei Artian genau registrierte, sagte zynisch: „Das sind Preise für Gebrauchtterraner Freund!"
    Sie blieben nahe dem Ausgang stehen. Die drei Männer sahen sich an, und abermals spürte Pontonac sehr genau, daß Artian unsicher war. Dieser Mann hatte den Befehl seiner Planetaren Regierung ausgeführt, aber er fühlte sich in seiner Rolle keineswegs wohl. Dies war ein deutlicher Verstoß gegen interstellare Gepflogenheiten. Aber was sollte er tun? Er und seine Leute hatten zu garantieren, daß Willshire, Pontonac und seine hundertfünfzig Männer nicht flohen oder abfliegen durften, ehe nicht die Millionenforderung beglichen war.
    „Können wir Ihnen - und uns nicht helfen?" erkundigte sich Edmond.
    Wandte Artian sah ihn skeptisch an.
    „Ich wüßte nicht, auf welche Weise, Kommandant", antwortete er. „Haben Sie einen guten Vorschlag?
    Willshire deutete in die Richtung des Raumhafens und erklärte: „Wir bemannen die GIORDANO BRUNO JUNIOR und fliegen damit nach Terra, um mit aller Autorität die Forderung durchzusetzen. Dies ist eine Möglichkeit.
    Die zweite ist jene, daß Sie Ihr Geld niemals bekommen werden."
    Er berührte mit vier Fingern seine Dakkarschleife.
    „Warum nicht?"
    „Weil eventuell jetzt schon die Erde von Takerern besetzt ist.
    Zugegeben, eine Möglichkeit, die ich ungern in Betracht ziehen möchte", sagte Pontonac und schnippte mit seiner Stiefelspitze Kies durch die Gegend.
    Artian schüttelte energisch seinen schmalen Schädel.
    „Das alles sind Dinge, die ich nicht entscheiden kann. Ich werde meine Regierung fragen, aber ich kann für nichts garantieren. Ich persönlich habe die Verantwortung über Ihren Zwangsaufenthalt nie gehabt und beabsichtige auch nicht, sie zu übernehmen. Einen sehr schönen Tag noch, meine Herren."
    Sie nickten ihm zu und sahen, wie er in seinen kleinen Regierungsgleiter stieg und davonschwirrte.
    Sie waren wieder allein.
    Nach einer Weile sagte Pontonac: „Heute abend werden wir versuchen, in die Nähe des Schiffes zu kommen. Sehen wir einmal nach, welche Möglichkeiten uns bleiben."
    Willshire entgegnete: „Ich werde Ihnen helfen, Chef!"
    „Ich gehe allein!" sagte Pontonac abwehrend. „Und zwar
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