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049 - Wenn der rote Hexer kommt

049 - Wenn der rote Hexer kommt

Titel: 049 - Wenn der rote Hexer kommt
Autoren: A.F.Morland
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»Ich werde ihnen meinen heißen Dank abstatten, und anschließend werden sie mir sagen müssen, was sie mit dem Mädchen gemacht haben.«
    »Glaubst du wirklich, daß sie die Absicht hatten, sie umzubringen?«
    »Diesen Halunken wäre es zuzutrauen.«
    »Dann… lebt das Mädchen jetzt vielleicht schon nicht mehr.«
    »Dafür werden diese Kerle geradestehen, das verspreche ich dir«, sagte ich grimmig.
    Wir erreichten Hempstead, und wenig später stoppte ich den Peugeot auf dem Parkplatz des Poloclubs. Auf dem Spielfeld kämpften je vier Reiter.
    Die Spielzeit beim Polo beträgt siebenmal acht Minuten mit jeweils drei Minuten Pause. Ein Spielabschnitt wird als Chukker bezeichnet.
    Der wievielte gerade im Gang war, war nicht zu erkennen.
    Da Pferde und Reiter schon etwas außer Puste waren, nahm ich an, daß die Hälfte der Spielzeit vorbei war. Ich sah mir die Reiter sehr genau an, doch in keinem erkannte ich einen alten Bekannten wieder.
    Vicky und ich gingen zum Verwaltungsgebäude des Clubs. Als wir eintreten wollten, öffnete sich die Tür, und ein gutaussehender, eleganter junger Mann trat uns entgegen. Er hatte helle, intelligente Augen, mit denen er uns kurz musterte.
    »Darf ich fragen, zu wem Sie wollen?« erkundigte er sich freundlich. Ich nahm es ihm nicht übel, daß er die Frage meiner Freundin stellte. Ich konnte verstehen, daß sie ihm besser als ich gefiel.
    Die Antwort bekam er von mir. »Zu Mr. McShane. Er ist doch der Manager dieses Clubs, nicht wahr?«
    »Ganz recht, Mister…«
    »Ballard. Tony Ballard. Und das ist Miß Vicky Bonney.«
    Er sagte: »Sehr erfreut.« Natürlich zu Vicky. Auch das verzieh ich ihm. Für mich hatte er ein »Tut mir furchtbar leid, Sir, aber Mr. McShane ist nicht hier.«
    »Wann kommt er wieder?« fragte ich.
    »Wenn Miß Bonney und Sie Mitglied unseres Clubs werden möchten, können Sie das gern auch mit mir besprechen, Mr. Ballard. Mein Name ist Murray Adams; ich bin Mr. McShanes Sekretär. Zunächst muß ich Sie aber darauf hinweisen, daß wir ein sehr exquisiter Club sind. Das heißt, unsere Mitglieder müssen nachweislich gut situiert sein.«
    »Oh, das wäre ich, aber Miß Bonney und ich haben nicht die Absicht, uns um die Mitgliedschaft zu bewerben.«
    Das schien er bedauerlich zu finden. Vor allem wegen Vicky. Ein Ausdruck von Reserviertheit legte sich über sein Gesicht, und der verstärkte sich merklich, als ich ihm sagte, ich wäre Privatdetektiv und suchte drei Männer.
    Es fiel mir nicht schwer, mir das Aussehen der Kerle ins Gedächtnis zu rufen. So schnell würde ich sie bestimmt nicht vergessen. Ich beschrieb die Männer sehr genau.
    Murray Adams hörte mir aufmerksam zu, und da er höflich war, unterbrach er mich nicht. Erst als ich geendet hatte, schüttelte er bestimmt den Kopf, und ich bekam wieder dieses »Es tut mir furchtbar leid, Sir«, zu hören, »aber diese Männer gehören nicht unserem Club an.«
    »Sind Sie sicher, Mr. Adams?«
    »Absolut sicher, Mr. Ballard. Ich kenne jedes Mitglied persönlich.«
    »Wie viele sind es insgesamt?« wollte Vicky Bonney wissen.
    »Etwa sechzig«, antwortete David McShanes Sekretär.
    »Sechzig gutsituierte Personen«, sagte ich ölig.
    »Es gibt mehr als sechzig in London, Mr. Ballard«, entgegnete Murray Adams.
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Ist es ein Geheimnis, weshalb sie diese Männer suchen, Mr. Ballard?«
    »Ja«, sagte ich und lächelte entwaffnend.
    »Nun, dann will ich Sie in keinen Gewissenskonflikt stürzen und weiter in Sie dringen. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen…«
    Zuerst wollte ich auch noch das Mädchen beschreiben, das mich um Hilfe gebeten hatte, doch dann sagte mir eine innere Stimme, daß er mit Sicherheit auch sie nicht kannte – beziehungsweise nicht kennen wollte.
    »Aber natürlich«, sagte ich und trat zur Seite.
    »Miß Bonney«, sagte er freundlich und ging.
    »Er hätte auch mich grüßen können«, brummte ich. »Dabei wäre ihm bestimmt keine Perle aus der Krone gefallen.«
    »Er hat eben mehr für das weibliche Geschlecht übrig.«
    »Dagegen habe ich absolut nichts einzuwenden, aber muß er mich deshalb so schneiden?« sagte ich. »Was hältst du von ihm?«
    »Er ist ein bißchen blasiert.«
    »Ein bißchen ist gut. Er trägt die Nase so hoch, daß es ihm hineinregnen wird.«
    »Ein Paradesnob. Ärgere dich nicht über ihn. Glaubst du wirklich, daß er die Männer, die wir suchen, nicht kennt?«
    »Keine Ahnung. Ich traue ihm aber zu, daß er es, um
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