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049 - Wenn der rote Hexer kommt

049 - Wenn der rote Hexer kommt

Titel: 049 - Wenn der rote Hexer kommt
Autoren: A.F.Morland
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süßlicher Geruch schwang uns entgegen, aber es war zum Glück nicht Blut, wonach es roch, sondern Pfeifentabak.
    Meine Befürchtung wurde zur quälenden Wahrheit. Der herandonnernde U-Bahn-Zug schob ein Luftpolster vor sich her und drückte es in die Station. Wir sprangen die Stufen hinunter. Der Zug hielt, Menschen stiegen aus, und Menschen stiegen ein.
    Aber nicht nur Menschen!
    Sondern auch vier Männer, die dem Bösen verfallen waren!
    ***
    Wir schafften es gerade noch, mitzukommen. Hinter Mr. Silver und mir schlossen sich die automatischen Türen. Der Zug setzte sich in Bewegung. Wir waren »an Bord« – und mit uns die Hölle, doch das ahnten die Fahrgäste nicht.
    Wir wußten nicht, in welchem Waggon sich die Dämonen befanden, mußten sie suchen und schneller finden, als sie in diesem Zug für Angst, Schrecken und Tod sorgen konnten.
    Der Ex-Dämon und ich wechselten von einem Waggon in Wen nächsten. Jeden Fahrgast schauten wir uns genau an. Einige schauten zurück, und jene, denen die Verletzung an meiner linken Schulter auffiel, reagierten darauf entweder überrascht oder erschrocken.
    Mein Puls raste.
    Jeden Moment konnten sich die vier Männer in reißende Bestien verwandeln und über die Menschen, mit denen sie zusammen waren, herfallen. Wir konnten nur hoffen, daß es dazu nicht kam.
    Ein gewöhnlicher Wolf ist nur dann gefährlich, wenn er Hunger hat. Bei McShane und seinen Höllenkomplizen verhielt es sich jedoch anders. Sie hatten immer Hunger, und die Lust am Töten befand sich ständig in ihnen. Sie wurden von dieser Lust geradezu beherrscht.
    Während wir durch die Waggons eilten, fragte ich mich, welche Pläne Accon nun hatte. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß der rote Hexer sich mit einem so kurzen Gastspiel zufriedengab. Was war von seiner Seite noch zu erwarten? Nichts Gutes! Das stand auf jeden Fall fest.
    Mr. Silver blieb unvermittelt stehen.
    »Was ist los?« fragte ich den Ex-Dämon.
    »Accon«, sagte er grimmig. »Ich fühle seine Nähe!«
    ***
    David McShane stand mit seinen schwarzblütigen Brüdern neben der Waggontür. Eine unbändige Wut kochte in ihm. Es ärgerte ihn maßlos, daß er fliehen mußte, jetzt, wo er Accons Kraft in sich spürte.
    »Der Tempel«, knurrte er mit funkelndem Blick. »Viele unserer Brüder… Verloren! Verdammt, das dürfen wir nicht einfach hinnehmen! Wir werden diese Kerle ausfindig machen und zurückschlagen!«
    »Einer der beiden ist kein Mensch«, sagte der Mann, der rechts neben McShane stand.
    »Accon wird uns helfen, ihn für das, was er getan hat, grausam zu bestrafen!« sagte David McShane überzeugt.
    »Werden wir Accon wiedersehen?«
    »Wir tragen ihn in uns«, sagte der Stellvertreter. »Die Kraft des roten Hexers hat uns zu Höllenwölfen gemacht. Wir sollten uns dafür dankbar erweisen, Brüder.«
    McShane blickte sich um. Er sah Männer und Frauen verschiedenen Alters. Leichte Beute, denn die Menschen waren in diesen Zug eingeschlossen. Ein böses, grausames Grinsen huschte über das Gesicht des Stellvertreters, und einen Augenblick später setzte die Metamorphose ein.
    Das dichte Wolfsfell begann zu sprießen, aus den Händen wurden Pranken mit fürchterlichen Krallen. Eine Wolfsschnauze bildete sich, und die Farbe der Augen veränderte sich. Reißzähne schimmerten, und ein gefährliches Knurren rollte durch den Waggon…
    ***
    Als wir Männer und Frauen schreien hörten, wußten wir, wo McShane und seine Brüder zu finden waren. Wir jagten los. Menschen quollen uns in Panik durch die Verbindungstür entgegen. Einige ließen wir vorbei, die anderen drängten wir zurück. Sie stemmten sich in ihrer furchtbaren Angst gegen uns, begriffen nicht, daß wir ihnen helfen wollten.
    Das Gebrüll der Wölfe ließ mir eiskalte Schauer über den Rücken laufen.
    Wir kämpften uns an die Bestien heran, schoben und zerrten alle Fahrgäste hinter uns, und dann erfuhr der erbitterte Kampf eine Neuauflage. Ich feuerte auf die Monster. In schneller Folge jagte ich Silberkugel um Silberkugel durch den Lauf.
    Zwei der Wölfe brachen tödlich getroffen zusammen. Ein dritter sprang mit einem weiten Satz über die verendenden Höllenkreaturen und katapultierte sich mir entgegen.
    Ich federte zurück und ließ der Bestie keine Chance.
    Während Mr. Silvers Feuerblick den vierten Werwolf niederwarf, setzte ich meinem Gegner ein geweihtes Silbergeschoß genau zwischen die bernsteinfarbenen Lichter. Er verendete wie alle anderen dämonischen Artgenossen, aber
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