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049 - Trommeln des Todes

049 - Trommeln des Todes

Titel: 049 - Trommeln des Todes
Autoren: B.R. Bruss
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größten Sorgfalt gebaut und ausgestattet, und zwar unter Clissons höchstpersönlicher Aufsicht. Und Clisson überläßt nie etwas dem Zufall.
    Der Anblick unserer Truppe ist sehr eindrucksvoll. Leider fehlen uns die Bewunderer; lediglich ein paar Känguruhs, die über die Sanddünen davon hüpfen, erschreckt vom Motorenlärm, leisten uns entfernt Gesellschaft.
    Ich lenke den dritten Wagen. Mit mir fahren Lucy Stewart, die Botanikerin unserer Gruppe – ich bezweifle jedoch, ob sie hier viel Vegetation finden wird – und Peter Hugh, unser geschickter Mechaniker, der unsere Autos betreut.
    Ich mag Lucy. Dieses junge Mädchen ist bescheiden und unkompliziert und zugleich besonnen und mutig. Obwohl sie erst seit drei Monaten bei unserem Team ist, gehört ihr schon die Sympathie aller. Auch Clisson ist von ihr angetan.
    Und Peter Hugh? Er ist ein großer Bursche mit roten Wangen, sympathisch und diensteifrig. Außerdem ist er amüsant. Unsere Mahlzeiten bekommen durch ihn Stimmung.
    Wir wissen nicht, wie lange unsere Reise dauern wird. Theobald Malcolm meint, wir müssen vielleicht viele, viele Kilometer zurücklegen, um auf etwas Interessantes zu stoßen. Ich jedenfalls wünsche mir, daß unser Ausflug nicht so schnell beendet sein möge; denn ich liebe dieses Leben, das für mich etwas Abenteuerliches hat. Theo lacht, wenn ich mit ihm darüber spreche.
    „Abenteuerlich?“ sagt er. „Du machst Witze, Jim. Wir sind nichts weiter als eine hervorragend ausgerüstete Gruppe von Ingenieuren und Technikern in einer öden Gegend. Damit sind Gefahren so gut wie ausgeschaltet.“
    Natürlich hat Malcolm recht.
    Ich spiele übrigens in unserer Mannschaft nur eine unbedeutende Rolle. Ich bin nicht wichtig im Gegensatz zu Theo und John Belfry, zu Peter van Broeck und Jane Wilfrid. Sie tragen die ganze Verantwortung für dieses Unternehmen. Ich bin nur ein Geograph. Meine Arbeit ist weder kompliziert, noch trägt sie wesentlich zum Zweck unserer Expedition bei. Aber Clisson plant alles mit ein. Er betätigt sich auf allen möglichen Gebieten der Wissenschaft, um das Seine zu ihrer Weiterentwicklung beizusteuern. Wir wissen, daß das Gebiet Australiens, in das wir eindringen und das immer eintöniger wird, bis jetzt kaum erschlossen ist. Man kennt diese Gegend eigentlich nur von Luftaufnahmen, und ich glaube kaum, daß der ganze Landstrich jemals vollständig fotografisch erfaßt worden ist. Aber die Monotonie der Landschaft auf den Bildern herrscht auch in Wirklichkeit vor.
    Auf einigen dieser Fotos kann man im Sand größere bräunliche Flecke erkennen und kleine ockerfarbene felsige Hügel. Sind diese bräunlichen Flecke ebenfalls Felsen? Oder seltene Pflanzen? Diese Frage hat man bisher noch nicht beantworten können, und nicht umsonst begleitet uns eine Botanikerin.
    Ich schreibe diese Zeilen im Zelt, das ich mit Peter Hugh und Sam Ridell teile. Sam Ridell ist ein rothaariger, schweigsamer junger Mann. Ich kenne ihn noch zu wenig, um mir ein Bild über ihn machen zu können.
    Doch für heute genug erzählt.
     

     

8. November.
    Kein sehr angenehmer Tag. Wind und Sand machen uns zu schaffen. Aber wir kommen gut voran.
    Der Arbeitsplan, den Clisson unter der Mitwirkung von Physikern und Mineralogen ausgearbeitet hat, gibt genaue Anweisungen. Jeden Morgen legen wir einen Weg von zwei bis drei Stunden zurück. Dann schlagen wir die Zelte auf. Von da aus fahren unsere Raupenschlepper in alle Richtungen, um während des restlichen Tages eine möglichst große Fläche zu bearbeiten. Wenn es tatsächlich Uran in dem Abschnitt gibt, der uns zugewiesen wurde, dann finden wir es auch.
     

     
    9. November.
    Der Wind hat sich gelegt. Aber dafür ist es heiß. Und wir stehen erst am Anfang der heißen Jahreszeit. Ich kann die Hitze gut vertragen, aber der etwas korpulente Peter Hugh fängt schon an zu klagen. Das wirkt sich zum Glück jedoch nicht auf seine angeborene Fröhlichkeit aus. Er ist ein angenehmer Reisegefährte. Er schwatzt ein bißchen viel, aber das ist mir lieber, als wenn er während unserer langen Reisestunden im Auto überhaupt nichts sagen würde.
    Auch Lucy Stewart ist stets gutgelaunt und freundlich. Ihre großen, dunklen Augen strahlen Heiterkeit aus. Ich bin richtig glücklich, daß sie unserer kleinen Mannschaft angehört. Sie ist ganz anders als Sylvia Soers, die sich immer ein wenig geziert gibt, und anders als Clara Black, die zwar ein nettes Mädchen ist, aber bei jeder passenden und unpassenden
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