Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
049 - Trommeln des Todes

049 - Trommeln des Todes

Titel: 049 - Trommeln des Todes
Autoren: B.R. Bruss
Vom Netzwerk:
George bemerkte es als erster.“
    „Ja“, warf George Gael ein, „es klang wie weit entferntes Trommelgeräusch.“
    „Wir waren sehr erstaunt“, fuhr John fort. „Es war kein Wind, wie ihr ja selbst wißt, und am Himmel war nicht die kleinste Wolke zu sehen, wie auch jetzt. Es konnte sich also nicht um ein atmosphärisches Naturereignis handeln. Unsere Neugier plagte uns so, daß wir das uns zugeteilte Gebiet verließen und noch 3 oder 4 km in die Richtung vordrangen, aus der das Geräusch zu kommen schien. Wir fragten uns, ob dort nicht irgendwo Menschen waren.“
    „In dieser Gegend gibt es keine Eingeborenen, wie ihr wißt“, bemerkte Malcolm. „Wie und wovon sollten sie auch leben?“
    „Genau das haben wir uns auch gefragt“, sagte John und erzählte weiter. „Solange wir fuhren, hörten wir nichts, denn das Geräusch war ziemlich schwach. Aber sobald der Motor abgestellt war, hörten wir die Trommeln in der Ferne wieder, aber weder lauter noch leiser als vorher. Wir konnten noch nicht einmal genau sagen, aus welcher Richtung sie kamen.“
    „Könnte das Musik von Eingeborenen sein?“ fragte O’Wilm.
    „Nein“, erwiderte John. „Solche Musik kenne ich aus Neuseeland und aus Afrika. Dieses Geräusch hier hat eigentlich gar keinen Rhythmus, es ist eher ein unaufhörlicher, gleichmäßiger Trommelwirbel. Ich wiederhole, es ist nicht laut, aber ununterbrochen und auf die Dauer richtig aufreizend.“
    „Merkwürdig“, sagte Malcolm. „Seid ihr ganz sicher, daß ihr wegen der Stille hier nicht so etwas wie Ohrensausen hattet?“
    „Das wäre möglich“, meinte Belfry. „Aber seltsam ist doch, daß George und ich es zur gleichen Zeit hatten.“
    „Wenn feiner Sand mit ausgedörrten Pflanzen in Berührung kommt“, warf Peter van Broeck ein, „sagt man, ergibt das eine Art Knistern, das noch in großer Entfernung hörbar ist. Aber dazu mußt natürlich Wind vorhanden sein.“
    „Und ich sage euch“, wiederholte Belfry, „es war nicht der kleinste Windhauch zu spüren.“
    „Wir werden das morgen untersuchen“, sagte Malcolm. „Das heißt, wenn das Geräusch dann noch da ist.“
    Er lächelte skeptisch. Ich muß gestehen, daß mich die Erzählungen meiner beiden Kameraden lebhaft interessieren. Endlich etwas Neues! Es wurde langsam Zeit. Ich fing schon an, dieses Unternehmen ein wenig langweilig zu finden.
     

     
    25. November.
    Wir verbrachten einen Tag, der sich endlich einmal von all den vorhergehenden Tagen unterschied.
    Heute Morgen fuhren wir alle wie gewöhnlich zum nächsten Punkt, der uns als Standort für die kommenden 24 Stunden dienen sollte. Es war ein Ort, der so wenig interessant war, wie alle anderen Stationen in der Wüste, die wir zurückgelassen hatten. Nur daß wir diesmal am Horizont wieder die rotbraunen Berge sahen, die ich am Vortag schon entdeckt hatte.
    Ich kletterte hinter Lucy Stewart aus dem Fahrzeug. Plötzlich legte sie ihre Hand auf meinen Arm und sagte: „Hören Sie.“
    Die Motoren waren alle abgestellt. In der Stille konnte man tatsächlich ganz deutlich ein entferntes Trommelgeräusch hören. Auch die anderen standen da und lauschten mit verblüfften Gesichtern.
    Das Geräusch war ganz deutlich, wenn auch schwach. Und es hörte sich genauso an, wie meine Freunde es schon beschrieben hatten. Es klang wie ein entfernter dumpfer Trommelwirbel.
    Wir sahen uns verständnislos an.
    „Woher kann das bloß kommen?“ fragte Mary Summer.
    „Es scheint von überallher und nirgends zu kommen“, meinte Fred Whistle.
    „Und ganz sicher handelt es sich hier nicht um Ohrensausen“, bemerkte Belfry mit einem spöttischen Seitenblick zu Malcolm.
    „Offenbar nicht“, entgegnete dieser. „Es sei denn, wir fallen alle derselben Sinnestäuschung zum Opfer. Aber seid einmal still.“
    Wir schwiegen augenblicklich.
    „Es ist verrückt“, fuhr Malcolm fort, „es ist unmöglich herauszufinden, von woher es kommt. Ein atmosphärisches Wunder?“
    Aber es herrschte völlige Windstille, nicht das leiseste Lüftchen ging, das uns in dieser Hitze ein wenig Kühlung hätte bringen können.
    „Wir müssen das klären“, sagte Malcolm. „Ich bitte alle Physiker unserer Gruppe, ihre Gehirne anzustrengen.“
    Daraufhin entwickelte sich eine lebhafte Diskussion zwischen unserem Chef, Belfry, van Broeck und Jane Wilfrid.
    Jane stellte die Behauptung auf, daß es sich eventuell um ein schwaches Erdbeben handeln könnte, dessen Auswirkungen sich nur durch akustische Wellen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher