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049 - Trommeln des Todes

049 - Trommeln des Todes

Titel: 049 - Trommeln des Todes
Autoren: B.R. Bruss
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bemerkbar machten.,
    „Das wäre immerhin möglich“, überlegte Malcolm.
    Er wandte sich an Clara Black.
    „Clara, nehmen Sie Kontakt mit der Zentrale auf und fragen Sie dort an, ob eine Erdbewegung in unserem Gebiet registriert wurde. Und benachrichtigen Sie auch Mr. Clisson von unserer Beobachtung.“
    Clara eilte zu ihrem Funkgerät.
    „Vielleicht ist der Luftdruck plötzlich abgesunken“, meinte Peter van Broeck, „Anzeichen eines kommenden Wirbelsturms, was sich aber auch auf unsere Ohren legen könnte.“
    „Das glaube ich nicht“, erwiderte Malcolm, „denn Belfry und Gael haben dieses Geräusch ja gestern auch schon gehört. Ein so ausgedehntes Tief hält sich in diesem Landstrich nicht so lange.“
    Wir schauten trotzdem aufs Barometer. Der Luftdruck war ganz normal.
    Malcolm schien bestürzt. Ich kenne ihn. Ich weiß, daß er ungelöste Probleme haßt, und daß er so lange nach dem Grund der seltsamen Geräusche suchen würde, bis er ihn gefunden hatte.
    Doch unsere Aufmerksamkeit wurde durch ein anderes, diesmal vertrautes Geräusch abgelenkt. Wir blickten in die Höhe und sahen das Flugzeug, das uns jetzt schon zum drittenmal seit unserer Abreise mit neuem Vorrat an Wasser, Benzin und Lebensmitteln versorgte.
    Als es direkt über uns flog, ließ es Fallschirme ab, an denen die Kisten und Behälter hingen. Der Pilot grüßte wie immer freundschaftlich zu uns herab, und dann verschwand das Flugzeug wieder am Himmel. Als der Motorenlärm verstummt war, konnten wir erneut das Trommelgeräusch vernehmen.
    Aber es war bereits 10 Uhr und Zeit, daß wir unsere Arbeit aufnahmen.
    Ich nahm in Belfrys Wagen Platz, und wir hielten uns in nordwestlicher Richtung.
    Bei unserem ersten Halt wurden wir erneut überrascht: Die Trommelwirbel hatten aufgehört. So sehr wir unser Gehör auch anstrengten, die Wüste lag totenstill da.
    „Dieses unerklärliche Phänomen war also nur vorübergehend“, sagte Belfry. „Wir werden wohl nie die Ursache erfahren. Aber ich bin ganz froh, dieses kleine, aber nervenaufreibende Geräusch nicht mehr in den Ohren zu haben.“
    Er machte sich eifrig an seine Arbeit.
    Zwei weitere Überraschungen sollten uns bei unserer Rückkehr erwarten. Als wir gegen Abend im Camp ankamen, waren die anderen schon zurück. Wir hatten kaum den Motor abgestellt, als wir von neuem das leise Trommeln vernahmen.
    „Es geht wieder los!“ rief Belfry. „Ich meine, es hat überhaupt gar nicht aufgehört. Wir haben uns nur während des Tages aus seinem Bereich entfernt. Das wird ja immer unangenehmer.“
    Ich bemerkte inzwischen, daß unter unseren Kameraden eine auffallende Fröhlichkeit herrschte. Wir erfuhren bald den Grund und freuten uns nicht minder.
    Es war eine großartige, erfolg verheißende Neuigkeit, und ich spreche sie nicht ohne innere Bewegung hier aus: Wir haben Uran gefunden!
    Ich freue mich, daß Malcolm selbst es war, der diese Entdeckung gemacht hatte. Der Chemiker Fred Whistle begleitete ihn heute.
    Wir beglückwünschten Theo aufs herzlichste. Er strahlte. Aber er dämpfte unsere Begeisterung.
    „Wir wollen uns nicht gleich überschlagen“, sagte er. „Es gibt in der Umgebung zwar Uran, das steht fest. Unsere Apparate geben eindeutige Hinweise, aber diese Spuren sind noch sehr schwach. Wir sind weit davon entfernt, ein günstiges und ertragreiches Lager gefunden zu haben. Aber unsere Funde sind ermutigend. Im Laufe der nächsten Tage müssen wir unsere Nachforschungen noch intensiver und sorgfältiger als bisher betreiben. Wir werden deshalb auch nur langsam vorankommen.“
    Die Entdeckung wurde unweit der rötlichen Berge gemacht.
    Nach dem Abendessen wurden zwei oder drei Flaschen Sekt geöffnet, die wir für besondere Anlässe aufgehoben hatten. Dann stießen wir mit Malcolm an und tranken auf unseren weiteren Erfolg. Das Glückwunschtelegramm des alten Dave wurde immer wieder mit lauter Stimme vorgelesen. Wir waren sehr zufrieden. Sogar das Gesicht des Arztes war von einem Lächeln erhellt.
    Jetzt bin ich in meinem Zelt. Peter schläft. Seit gestern trägt er nicht mehr den Verband, mit dem er aussah, als hätte er eine Schlafmütze aufgesetzt. Sam Ridell ist noch nicht da. Er wird bei Higgins sein. In der nächtlichen Stille kann ich ganz deutlich die Trommelwirbel hören. Sie machen mich langsam nervös. Aber nicht mehr, als das störende Geräusch eines Insektes, einer Grille zum Beispiel.
    Es ist spät. Wegen unseres ausgedehnten Festessens und unserer angeheiterten
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