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0484 - Das Ende der ODIKON

Titel: 0484 - Das Ende der ODIKON
Autoren: Unbekannt
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den Kopf zwischen die Schultern. Die Kurbel traf ihn in den Nacken. Er brach stöhnend zusammen.
    Mantosch beugte sich über ihn, um abermals zuzuschlagen.
    In diesem Augenblick drang ein fremdes Bewußtsein in ihn ein.
    Mantosch gehörte nicht zu den Ganjasen, die die Gabe der Pedotransferierung beherrschten, aber er hatte schon genügend gehört, um darüber Bescheid zu wissen. Trotzdem durchfuhr ihn ein eisiger Schreck. Normalerweise hätte sich der Fremde vor ihm jetzt in einen zuckenden Protoplasmaklumpen verwandeln müssen. Aber nichts geschah. Verwirrt blickte Mantosch sich um. Nur die beiden Männer waren zu sehen.
    Woher kam das Bewußtsein, das jetzt in ihn eindrang?
    Es gab nur eine Erklärung: es kam aus einem der beiden Männer, gehörte aber ursprünglich in einen völlig anderen Körper.
    Ein klarer Gedankenbefehl durchzuckte das Gehirn des Lagerkontrolleurs.
    „Laß die Kurbel fallen!"
    Mantosch verkrampfte Hand öffnete sich willenlos. Das Eisen polterte auf den Boden.
    Mantosch fühlte, daß das Bewußtsein einer Frau in ihn eingedrungen war. Unwillkürlich sträubte er sich dagegen.
    „Du mußt ruhig bleiben!" wurde ihm befohlen. „Wenn du vernünftig bist, wird dir nichts geschehen."
    Mantosch war nahe daran, verrückt zu werden. Mit aufgerissenen Augen sah er zu, wie der Blonde sich mühsam aufrichtete.
    „Danke, Merceile!" rief der Fremde. Er sprach mit einem eigenartigen Akzent. Wahrscheinlich war er kein Erysganer.
    Mantosch duckte sich, denn er fürchtete, daß der Fremde ihn schlagen würde, doch der Mann wandte sich seinem toten oder bewußtlosen Begleiter zu, der vor dem Transmitter lag.
    „Du wirst jetzt in deinen Aufenthaltsraum zurückgehen, als wäre nichts geschehen", befahl die Frau. „Vorläufig wirst du zu niemand über dieses Ereignis sprechen. Wenn du diese Anordnung nicht befolgst, kommen wir zurück und töten dich."
    Mantosch zweifelte keinen Augenblick daran, daß das weibliche Cappin-Bewußtsein diese Drohung verwirklichen würde, wenn er sich nicht fügte.
    „Ich werde ... alles tun!" versprach er stotternd. „Ich ...
    kümmere mich nie um solche Sachen."
    „Verschwinde jetzt!" befahl die Frau. „Wir werden alle Spuren beseitigen, die dich verraten könnten."
    Hinter der unerbittlichen Härte ihrer Gedanken spürte Mantosch Wärme und Verständnis. Das beruhigte ihn. Er spürte, daß das fremde Bewußtsein ihn wieder verließ.
    Aufatmend wandte er sich ab. In seiner Erregung hätte er fast das vom Transmitter wegführende Band verfehlt.
    Der Arkonide beugte sich über Rhodan und drehte ihn auf den Rücken.
    „Was ist mit Ovaron?" dachte Merceile besorgt.
    „Keine Ahnung. Vielleicht ist er bewußtlos, wenn er in diesem Zustand überhaupt bewußtlos werden kann."
    Perry atmete regelmäßig. Sein Gesicht war blaß.
    „Es ist alles dran", bemerkte Atlan nach einer kurzen Untersuchung. „Haben Sie herausgefunden, wo wir hier sind?"
    „.Am Rand des Raumhafens von Cappinoscha", erwiderten ihre Gedanken. „Das verriet mir der Bewußtseinsinhalt des Alten."
    „Ausgezeichnet!" Atlan nickte zufrieden. „Sobald Perry wieder zu sich kommt, suchen wir eine Kontaktperson der Perdaschisten."
    Sie wunderte sich über seine ungebrochene Entschlußkraft, behielt diesen Gedanken aber für sich.
    Stöhnend erwachte Perry aus der Ohnmacht. Atlan half ihm auf die Beine und berichtete mit knappen Worten, was sich ereignet hatte.
    Rhodan griff in seine Jacke und zog die Unterlagen hervor, die er an Bord der ODIKON von Recimoran erhalten hatte.
    Dann brachte er die beiden Identitätsmarken zum Vorschein.
    „Die Marken werden uns helfen, nicht aber Recimorans Unterlagen", sagte Perry. „Bestimmt haben die Perdaschisten die Zentrale, die in den Unterlagen beschrieben wird, längst verlassen müssen."
    Dieser Einwand leuchtete dem Arkoniden ein.
    Rhodan brach den Packen auf und nahm ein paar Papiere heraus. Er las darüber hinweg und nickte.
    „Wie ich schon vermutete: Es handelt sich um eine Beschreibung der Zentrale. Aber dort finden wir bestimmt nichts mehr. Außerdem sind hier Kontaktpersonen aufgeführt, an die wir uns wenden können. Wahrscheinlich sind diese Ganjasen alle längst verhaftet oder tot." Er ergriff ein anderes Blatt. „Hier wird wieder dieses Kalumbin erwähnt, von dem auch das Mädchen in den Bergen sprach. Vielleicht sollten wir uns dorthin wenden."
    Er warf alle Unterlagen auf den Boden und entzündete sie mit einem schwachen Schuß aus seinem Strahler. Sie
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