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0484 - Das Ende der ODIKON

Titel: 0484 - Das Ende der ODIKON
Autoren: Unbekannt
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entladen wurden. Dann fühlte er sich in dieser riesigen Halle einsam. Es gab dann praktisch nichts zu tun, denn die wenigen Zähl- und Umsetzarbeiten wurden von Robotern erledigt.
    Mantosch besaß auch an arbeitsreichen Tagen eher eine Kontroll- als eine Arbeitsfunktion.
    An diesem Tag - auf der fernen Erde schrieb man den 12.
    April des Jahres 3438 - saß Mantosch in seinem Sessel, hatte die Beine auf dem Tisch liegen und döste vor sich hin. Im Lager war es still. Heute war noch kein Schiff gelandet. Es würde auch keines landen. Weder heute noch morgen. Zu groß war die Unsicherheit, die mit dem Auftauchen des Ganjos und dem Rücktritt der Regierung verbunden war.
    Mantosch kümmerte sich nicht um Politik. Er dachte, daß er auf die Ereignisse, die fern von ihm in Gang gesetzt oder gestoppt wurden, sowieso keinen Einfluß hatte.
    Plötzlich schrillte die Alarmanlage.
    Das Geräusch war nicht besonders laut. Es dauerte einige Zeit, bis Mantosch überhaupt begriff, was ihn in seiner Ruhe störte. Zwar hatte man ihn früher einmal auf die Möglichkeit hingewiesen, daß es zu einem Zwischenfall kommen könnte.
    Dann, so hatte man ihm erklärt, würde die Alarmanlage in Aktion treten. Mantosch hatte den Gedanken an die Alarmanlage längst aus seinem Bewußtsein verdrängt. Die Alarmanlage war für ihn ein mehr theoretischer Bestandteil des Lagerinventars.
    Er brauchte eine volle Minute, um klar zu begreifen, was das Schrillen bedeutete.
    Er riß die Beine vom Tisch und sprang auf. Dann stürmte er in den Kontrollraum hinüber. Er überprüfte die Instrumententafeln und sah, daß der Alarm vom Transmitter ausgelöst worden war.
    Mantosch runzelte die Stirn. Der Transmitter war immer empfangs- und sendebereit, aber es hatte in all den Jahrzehnten noch nie einen Zwischenfall gegeben. Vielleicht war die Energieversorgung der Anlage gestört.
    Mantosch überlegte, ob er die Störung weitermelden sollte.
    Dann entschied er sich dafür, zunächst einmal selbst nach der Ursache für den Lärm zu sehen.
    Er verließ den Kontrollraum und schwang sich auf eine der Transferstraßen, die in Richtung des Transmitters führten.
    Obwohl Mantosch schon über einhundertfünfzig Jahre alt war, besaß er einen elastischen und widerstandsfähigen Körper. Er trainierte jeden Tag ein paar Stunden, um sich in Form zu halten.
    Das Band trug ihn schnell in Richtung des Transmitters. Die Anlage stand am anderen Ende der Halle, war aber nicht durch eine Zwischenwand abgegrenzt.-Insgesamt führten sieben Bänder zum Transmitter, sechs von ihm weg.
    Mantosch sah den flammenden Torbogen des Transmitters über den Regalen. Es schien alles in Ordnung zu sein.
    Vielleicht war es zu einer Fehlschaltung gekommen. Es war denkbar, daß Fracht, die für ein anderes Lager bestimmt war, in dieser Halle herauskam.
    Das Band führte zwischen den Regalreihen hindurch. Überall waren Abheber und Streifer montiert. Sie übernahmen bei Wareneingang das Sortieren der angekommenen Fracht.
    Endlich sah Mantosch die Transmitteröffnung. Er zuckte zusammen, als er die beiden hochgewachsenen Männer sah, die vor dem Transmitter herumtaumelten und verzweifelt versuchten, die Kontrolle über ihre Körper zurückzugewinnen.
    Mantosch konnte sich nicht erinnern, daß jemals zuvor Personen durch diesen Transmitter gekommen waren. Es war ein reiner Frachttransmitter. Die Personentransmitter standen auf der anderen Seite des Raumhafens, dort, wo die Passagiere abgefertigt wurden.
    Erst jetzt fiel Mantosch die fremdartige Kleidung der Fremden auf. Unwillkürlich tastete seine rechte Hand zum Gürtel. Aber er trug keine Waffe.
    Wozu auch?
    Mantosch sprang vom Band. Seine Blicke suchten irgendein Werkzeug oder eine Metallstange, die er notfalls als Waffe benutzen konnte. Er entdeckte eine Kurbel auf einem Regal in unmittelbarer Nähe. Nachdem er sie an sich genommen hatte, fühlte er sich sicherer.
    Vorsichtig näherte er sich den beiden Männern. Einer war inzwischen zusammengebrochen und lag bewegungslos da.
    Der zweite, ein weißblonder Riese, stürzte sich auf das Seitengeländer eines Transferbandes. Er stand mit gesenktem Kopf da, so daß er Mantosch nicht sehen konnte.
    Mantosch schlich sich mit der Kurbel in der Hand heran. Er hatte seine primitive Waffe schlagbereit erhoben.
    Als er unmittelbar vor dem Blonden stand, hob dieser den Kopf, als hätte er die Gefahr gewittert.
    Mantosch und der Fremde sahen sich an. Dann schlug Mantosch zu.
    Der Fremde zog reaktionsschnell
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