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0484 - Das Ende der ODIKON

Titel: 0484 - Das Ende der ODIKON
Autoren: Unbekannt
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Fentorsch durfte sich nicht davon beeindrucken lassen, daß es ausgerechnet während seiner Periode zu Zwischenfällen kam.
    „Die beiden Fremden bedeuten eine Gefahr für uns", eröffnete er mit rauher Stimme.
    Die Unruhe, die er mit diesen Worten auslöste, bewies ihm, daß die Perdaschisten eine solche Nachricht offenbar erwartet hatten.
    Nur Recimoran blieb völlig gelassen.
    „Wir haben sie gründlich untersucht", erinnerte er, „und ihnen die Waffen wieder abgenommen. Sie besitzen keine Gegenstände, mit denen sie uns gefährlich werden könnten.
    Außerdem hat das Schiffsgewissen die Erklärung der beiden Terraner als richtig anerkannt."
    Fentorsch errötete. So plötzlich im Mittelpunkt des Interesses zu stehen, behagte ihm wenig. Am liebsten hätte er sich abgewandt und wäre aus der Zentrale gestürmt. Doch eine solche Entwürdigung der Schleife wäre unverzeihlich gewesen.
    Das Schiffsgewissen gab sich einen Ruck.
    „Ich kann die Gefahr nicht beschreiben. Sie ist aber fühlbar."
    Recimoran sagte: „Sie müssen sich täuschen!"
    Vandrocan, stellvertretender Kommandant und Recimorans bester Freund, erhob sich von seinem Platz. Er sah von Recimoran zu Fentorsch.
    „Er trägt die Schleife, Kommandant."
    Fentorsch war über die unerwartete Unterstützung überrascht, begriff aber, daß sie eher aus einer Abneigung Vandrocans gegenüber den Fremden als aus einer Sympathieaufwallung für ihn resultierte. Bisher hatte Vandrocan noch nie ein Hehl daraus gemacht, daß er Fentorsch als Schiffsgewissen ablehnte.
    „Aber er kann sich täuschen!" Recimoran sprach scharf.
    Offenbar wollte er gegenüber der Besatzung seine auf dem ARRIVANUM getroffenen Entscheidungen rechtfertigen. Er deutete auf die Bildschirme. Die beiden Fremden saßen in ihrer Kabine und unterhielten sich. Sie machten keinen gefährlichen Eindruck.
    „Sehen Sie sich das an!" forderte Recimoran die Männer und Frauen innerhalb der Zentrale auf. „Ruhigere Gäste hatte die ODIKON noch niemals an Bord."
    Fentorsch blickte zu Boden.
    Seine Kehle war wie zugeschnürt. Verzweifelt suchte er nach Worten, mit denen er seinen Auftritt begründen konnte.
    Schließlich stammelte er: „Die beiden Fremden ... sie sind nicht ... unsere Feinde. Sie ... sie sind nicht allein. Daher kommt ... eine Gefahr."
    Vandrocan verschränkte die Arme über seinem mächtigen Brustkasten.
    Er maß Fentorsch mit einem verächtlichen Blick.
    „Nehmt ihm die Schleife ab!"
    Recimoran überspielte die peinliche Situation mit einer schnellen Handbewegung.
    „Es ist nicht üblich, ein amtierendes Schiffsgewissen vor Beendigung der Amtsperiode abzulösen, Vandrocan. Dabei wollen wir es belassen."
    Vandrocan wandte sich verärgert ab.
    Das Gefühl, etwas erklären zu müssen, wurde in Fentorsch übermächtig. Die Worte, nach denen er bisher vergeblich gesucht hatte, kamen plötzlich schnell über seine Lippen.
    „Das Schiff wird untergehen. Wir werden alle sterben - auch die beiden Fremden. Ich spüre es mit Hilfe der Schleife."
    Er hob den Kopf und erwiderte zum erstenmal den Blick des Kommandanten.
    „Das Schiff ist verloren!" rief er erregt.
     
    *
     
    Ovarons Bewußtsein hatte sich in den äußersten Winkel von Perry Rhodans Körper zurückgezogen, vergleichbar mit einer Flamme, die gerade noch vor dem Erlöschen bewahrt werden konnte. Für Rhodan bedeutete das völlige Gedanken und Handlungsfreiheit, obwohl er nur von der ersteren Gebrauch machen konnte.
    Er war sich darüber im klaren, daß sie beobachtet wurden.
    Zwar hatte Recimoran ihnen zugesichert, daß sie sich nicht mehr als Gefangene zu betrachten brauchten, aber die Wirklichkeit sah anders aus.
    Die Kabinentür war von außen verschlossen. Rhodan und Atlan besaßen keinerlei Ausrüstung. In unmittelbarer Nähe hielten sich zwei bewaffnete Wächter auf. Rhodan konnte mit Hilfe seiner von Whisper intensivierten Sinne ab und zu die Stimmen der beiden Perdaschisten hören.
    Atlan fand sich mit der Situation besser ab. Er ertrug sie mit gewohnter Gelassenheit. Perry störte sich vor allem daran, daß sie die Perdaschisten nicht in Gespräche verwickeln konnten.
    Er hätte gern mehr von ihnen über die Verhältnisse in dieser Kleingalaxis erfahren.
    Daß sie sich in einer Kleingalaxis am Rande von Gruelfin befanden, hatte Ovaron den beiden Männern kurz nach dem Aufbruch der ODIKON berichtet.
    Die Kleingalaxis Morschaztas war einer von ungefähr siebenhundert Kugelhaufen in den Randbezirken von NGC 4594. Morschaztas
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