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048 - Amöba saugt die Menschen aus

048 - Amöba saugt die Menschen aus

Titel: 048 - Amöba saugt die Menschen aus
Autoren: Larry Brent
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Korkverschluß hielt die Aufzugtür spaltbreit geöffnet - und damit
automatisch den nach oben geholten Lift gesperrt. Unerkannt verschwand der
Schütze nach unten. Er hielt das Tablett mit den benutzten Gläsern und der
leeren Flasche noch in der Hand und stellte es in eine Ecke des Lifts. Durch
den Lieferantenausgang verschwand Serje im Dunkeln.
    Einer war
erledigt - fehlte nur noch Kunaritschew. Ihn hatte Serje noch für diese Nacht vorgesehen. Es war der äußerste Zeitpunkt, denn auch
Kunaritschew sollte am Betreten der Dmitri Schostajow gehindert werden.
     
    ●
     
    Als der Russe
wieder nach oben kam, traute er seinen Augen nicht. Er fand den
Schwerverletzten in seinem Blut. Innerhalb weniger Minuten hatte X-RAY-7 das
Nötigste in die Wege geleitet.
    Er rief
sofort einen Notarztwagen in das Moskwa, ließ durch einen Hotelangestellten die
nächste Polizeidienststelle benachrichtigen und leistete in der Zwischenzeit
dem verletzten Freund Erste Hilfe. Er tat alles, um die starken Blutungen zu
stoppen. Der Blutverlust war schon beachtlich.
    »Larry?
Larry!«
    Iwan
Kunaritschew sprach den Amerikaner an. Doch X-RAY-3 reagierte nicht. Er atmete
kaum noch, und der Puls wurde ständig schwächer.
    X-RAY-7
perlte der Schweiß auf der Stirn.
    Um ihn herum
hatte sich eine Menschentraube gebildet. Eine Frau schrie gellend auf, als sie
die große Blutlache sah.
    Die
Hotelleitung bemühte sich, der Aufregung Herr zu werden, die sich der
anwesenden Gäste bemächtigte.
    Iwan
Kunaritschew schien es, als würden die Minuten überhaupt nicht vergehen. Träge
floß die Zeit dahin, und mit jeder Sekunde, die verstrich, wurde die Gefahr für
Larry Brent größer, aus der tiefen Bewußtlosigkeit überhaupt nicht mehr zu
erwachen.
    Endlich traf
der Arzt ein. Seit Kunaritschews Anruf waren sieben Minuten vergangen. Sie
kamen ihm vor wie eine Ewigkeit.
    Brent wurde
sofort vorsichtig auf die Bahre gelegt. Kunaritschew erkundigte sich bei dem
Doktor nach den Aussichten, die Larry hatte.
    »Dazu kann
ich noch nichts sagen«, lautete die Antwort. Der Mediziner hatte den
PSA-Agenten rasch untersucht, die Augenlider angehoben, den Puls gefühlt. Seine
Miene war ernst.
    »Ich melde
mich später bei Ihnen, Doktor«, sagte Kunaritschew. »In welches Krankenhaus
bringen Sie ihn ?«
    »Ins Woljitsch -Hospital.«
    Die Bahre
wurde aus dem Hotel getragen, als die Polizei eintraf.
    Kunaritschew
setzte sich sofort mit dem leitenden Beamten in Verbindung. Nach einer halben
Stunde wußte man ungefähr, wie das Verbrechen sich abgespielt hatte.
    Man fand den
Korken und rekonstruierte, daß der Mörder in dem hintersten Lift des Ganges
gewartet und Larry Brent abgepaßt hatte. Im Lift fand man auch das Tablett mit
den Gläsern und der Flasche.
    Die Polizei
konnte den Mann ausfindig machen, der sich die betreffende Flasche und die
Gläser aufs Zimmer hatte bringen lassen. Doch diese zunächst vielversprechende
Spur führte schließlich auch keinen Schritt weiter.
    Es stellte
sich heraus, daß Flasche und Gläser bereits gegen sieben Uhr wieder von einem
Zimmerkellner abgeholt worden waren. Die Utensilien hatten sich bereits wieder
in der Küche beziehungsweise im Abfalleimer befunden. Irgendjemand hatte sie dort unbemerkt beseitigt, um seine Tarnung so perfekt wie möglich zu
machen.
    Die Polizei
arbeitete präzise und schnell; das Hotelpersonal wurde vernommen. Iwan
Kunaritschew beteiligte sich eifrig an den Verhören und den Routineuntersuchungen;
er wollte Erkenntnisse aus erster Hand gewinnen. Der Täter mußte ein Motiv
haben. Larry Brent war fremd hier. Niemand kannte ihn - und doch schien jemand
genau über die Anwesenheit des Amerikaners orientiert zu sein ,
jemand, dem Larry ein Dom im Auge war.
    Alles wies
daraufhin, daß die Tat bis in jede Einzelheit durchdacht und geplant war. Es
war nicht die Handlungsweise eines Wahnwitzigen oder Amokläufers.
    »Drei Minuten
hatte er Zeit«, sinnierte Kunaritschew, während er gedankenverloren den Tabaksbeutel
in der Hand hielt. Die Blicke des Russen trafen sich mit denen Wassily Marows .
    Der
sympathische Leiter der Mordabteilung war mit dem mageren Ergebnis keineswegs
zufrieden. Die Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    »Ich ließ
Larry hier zurück und wollte nur meinen Beutel holen, den ich unten in der Bar
vergessen hatte. Doch ich brauchte nicht mal mehr den Raum zu betreten. Das
Serviermädchen kam mir auf halbem Weg entgegen und überreichte mir den
vermißten Beutel .«
    »Als
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