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048 - Amöba saugt die Menschen aus

048 - Amöba saugt die Menschen aus

Titel: 048 - Amöba saugt die Menschen aus
Autoren: Larry Brent
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und der junge Mann
nach draußen geschleudert. Sekundenlang lag er da wie benommen, dann raffte er
sich auf und rannte die Straße entlang, so schnell er konnte. Die Menschen in
seiner Nähe taten es ihm nach, um dem ungeheuerlichen Schleimberg zu entrinnen,
der da aus der zu eng gewordenen Kanalisation herausquoll und die Straße
überflutete.
    Polizei und
Feuerwehr rückten zum Katastropheneinsatz an. Und jetzt zeigte sich, wie gut es
gewesen war, daß ein Mann - nämlich Professor Dommajew - vorausgedacht hatte.
    Die
Einsatztruppen waren mit Flammenwerfern ausgerüstet. Diese Geräte wurden
gnadenlos eingesetzt, als man erkannte, daß auch den beiden Mädchen im Leib der
Riesenamöbe nicht mehr zu helfen war. Nur die zerknüllten Kleider und Skelette,
die Handtaschen und Schmuckstücke waren noch vorhanden, das organische Gewebe -
aufgesaugt. Es hatte als Nahrung für das ungeheuerlichste aller Lebewesen
gedient.
    Das Feuer
wütete; der Plasmaberg zerschmolz. Dommajew hatte den
Männern jegliche Nachlässigkeit untersagt. Selbst der kleinste Rest der Amöbe
mußte vernichtet werden, um eine Wiederholung dieser Katastrophe
auszuschließen.
    Wenn eine
lebensfähige Zelle weiterexistierte, war alles vorbei.
    Sie brachten
die Flammenwerfer in Erdlöchem und Spalten zum
Einsatz, und später durchstreiften sie auf der Suche nach Überbleibseln die
Kanaltunnel. Doch von der Amöbe war nichts mehr zu finden. Alles wies
daraufhin, daß das Feuer das Plasma restlos vernichtet hatte.
     
    ●
     
    Schon auf dem
Schiff erfuhr Iwan Kunaritschew von den sensationellen und unheimlichen
Vorgängen in Noworossisk ; auch wurde ihm mitgeteilt,
daß Larry Brent sich seit Wochen schon nicht mehr im Krankenhaus befand. Nach
zunehmender Kräftigung war X-RAY-3 in eine Spezialklinik nach Moskau gebracht
und dort operiert worden. Dabei hatte sich herausgestellt, daß die dritte Kugel
zwar einen Wirbel, nicht aber den Nerv beschädigt hatte. Man hatte dem
Amerikaner einen Kunststoffwirbel eingesetzt.
    Nach seiner
Rückkehr vom Schiff reiste Iwan Kunaritschew umgehend nach Moskau.
    Larry Brent
sah besser aus, aber er saß noch im Rollstuhl.
    »Ich hoffe,
man hat dir diesen Rolls-Royce nur für geraume Zeit zur Verfügung gestellt«,
sagte der Russe ernst; man sah ihm an, daß er froh war, den Freund überhaupt
noch lebend anzutreffen.
    »Keine
Querschnittslähmung, zum Glück«, begann X-RAY-3. Seine Stimme klang frisch und
munter. »Noch vierzehn Tage, dann darf ich wieder gehen. Die Ärzte sind der
festen Überzeugung, daß der Kunstwirbel ein vollwertiger Ersatz ist .«
    Während sie
sich noch unterhielten, kam eine Schwester in Zivil. Sie trug einen Minirock.
Das Kostümchen saß wie angegossen. Sie näherte sich Larry Brent und Iwan
Kunaritschew. Sie beugte sich zu Larry hinab, nachdem X-RAY-3 seinen Freund
vorgestellt und sie ihn flüchtig begrüßt hatte.
    »Es bleibt
also dabei, nicht wahr ?« sagte sie sanft. Ihr Gesicht
war dem des Amerikaners sehr nahe.
    »Natürlich.
Um sechs.«
    Larry nickte.
    »Was ist um
sechs ?« fragte der Russe, als die Schwester gegangen
war - mit wiegenden Hüften und einem Paar Beine, die für eine Strumpffabrik die
beste Reklame gemacht hätten.
    »Sie
kutschiert mich durch Moskau«, grinste X-RAY-3. »Ich will das Städtchen mal bei
Nacht kennenlernen. Den Gefallen will sie mir tun. Ich glaube, sie hat sogar
Spaß daran .«
    »Immer diese
Privatpatienten«, meinte der Russe und griff mechanisch nach seinem Tabaksbeutel.
»Die haben’s immer am besten !« Er drehte sich eine
Zigarette, und Larry griff schnell in die Räder und rollte davon.
    »Wo willst du
hin ?« fragte Kunaritschew, das brennende Streichholz
bereits im Anschlag.
    »Ich laß mich
unter das Sauerstoffzelt legen, Brüderchen! Wenn du dein Teufelskraut geraucht
hast, darfst du mich wieder holen lassen. Zimmer siebzehn. Bis dann!«
     
    ENDE
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