Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
048 - Amöba saugt die Menschen aus

048 - Amöba saugt die Menschen aus

Titel: 048 - Amöba saugt die Menschen aus
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
zusammengeschweißt hatte.
    Der falsche Dommajew zeigte offen seinen Haß dem Russen gegenüber, den
er zu töten versucht hatte.
    »Ein Auftrag
an einen bezahlten Mörder schlug fehl. Ich nahm die Sache vor einer guten
Stunde selbst in die Hand .« Dommajew grinste wie ein Henker, der sich seines nächsten Opfers gewiß war. »Wir wußten
nichts mit Ihnen anzufangen. Die gesamte Besatzung, der wissenschaftliche und
der technische Stab waren uns bekannt. Da hieß es plötzlich, zwei Fremde würden
die Reise an Bord der Dmitri Schostajow mitmachen.
Aber niemand kannte Sie und Ihren Freund. Und es war einfach zu spät, über
unseren Nachrichtendienst Näheres über Sie beide zu erfahren. Wir griffen nach
der einfachsten Möglichkeit: Sie waren beide nicht kalkulierbare Risiken, also
mußten Sie verschwinden. An Bord der Dmitri habe ich mir während der ganzen
Reise den Kopf zerbrochen, welche Aufgabe Sie wirklich hatten. Aber ich kam
Ihnen nicht auf die Schliche .«
    »Sie werden
lachen, Dom...« Kunaritschew wollte den Namen schon aussprechen, unterließ es
aber dann. »Ich hatte gar keine Aufgabe. Ich wollte mich erholen, mich an der
Reise freuen, ein kleines, nicht alltägliches Abenteuer erleben, das war alles.
Das änderte sich in dem Augenblick, als mein Freund lebensgefährlich verletzt
wurde .«
    »Sie wissen
nichts über den militärischen Auftrag dieses Schiffes ?« staunte Lung.
    »Nein!«
    »Aber es ist
ein offenes Geheimnis, daß die Russen viele Militäraufträge als
Forschungsauftrag tarnen. Bei der Dmitri Schostajow fiel uns das ganz besonders auf .«
    Lung
bestätigte nur das, was man jetzt anhand der Ereignisse mit Leichtigkeit selbst
ablesen konnte.
    Kein Wort
über die Gruppe, der er angehörte. Nur das Warum und Wieso war jetzt klar.
    Und über
weitere Detailfragen ließ er sich nicht aus. Er grinste satanisch. »Ein Wink
des Schicksals, Kollege«, meinte er. »Jetzt erwischt es Sie doch. Leider auch
mich. Aber daran ist nichts zu ändern. Als Agent steht man ständig mit einem
Bein im Grab .«
    »Dann dürfte
ich Sie wohl höflich darauf hinweisen, daß während der letzten Minuten irgend
etwas geschehen ist, das Ihrer Aufmerksamkeit offensichtlich entgangen ist ?« feixte Iwan Kunaritschew. Eine seltsame Leichtigkeit und
Zufriedenheit erfüllte ihn nach all der Anspannung, Beklemmung und Furcht der
letzten halben Stunde. » Amöba taucht auf! Wir bewegen
uns nach oben! Auf der Dmitri Schostajow hat man sich
etwas einfallen lassen, habe ich gehört. Aber diese leise Nachricht konnten Sie
nicht vernehmen. Die Verstärker im Ring sind zwar ausgezeichnet, doch die
Lautstärke ist eben doch nur für meine Ohren bestimmt .«
    Der falsche Dommajew warf den Kopf herum und stierte mit gläsernen
Augen auf den Tiefenmesser.
    »Zweitausendfünfzig
Meter !« staunte Dr. Fan Lung. »Zweitausendvierzig.«
    Er sprang
auf. Sein Angriff sollte Kunaritschew gelten, den er sich endgültig vom Hals
schaffen wollte. Blitzschnell griff er nach einer der in seiner Nähe stehenden
Sauerstoffflaschen und wollte sie auf den PSA-Agenten werfen.
    Der bärtige
Russe war etwas schneller. Seine Rechte schoß vor und traf mit der Wucht eines
Dampfhammers Lungs Kinn. Der ließ die Flasche fallen, und Kunaritschew fing sie
auf, ehe sie auf den Boden knallen konnte. Vorsichtig stellte er die Flasche in
den bereitstehenden Behälter, und er schaffte es sogar noch, den
zusammenklappenden Geheimagenten aufzufangen und in den Stuhl zu setzen.
    Dommajew alias Lung
war mucksmäuschenstill. Schlaff hingen die Arme an den Seiten herunter, und er
machte den Eindruck einer Marionette, der man die Fäden durchgeschnitten hatte.
    Unterhalb des
Kinns wirkte sein Gesicht verschoben. Durch den hart geführten Schlag der
trainierten Rechten des PSA-Agenten hatte sich die biosynthetische Masse
unterhalb der Haut verschoben, die ihm das Aussehen des echten Dommajew verliehen hatte.
    »Ich glaube,
wir kommen noch mal davon«, sagte Iwan Kunaritschew. »Nun muß sich alles, alles
wenden«, zitierte er ein Dichterwort, ohne zu wissen, wo er das einmal
aufgeschnappt hatte. » Amöba steigt nach oben!
Vielleicht ist Amöba auch ein Er - ein Amöbus - und zärtliche Bande knüpfen ihn an ein weibliches
Wesen, das seiner harrt. Ich bin so glücklich, Genossin Olga, daß ich schier
zerspringen möchte !« Und mit diesen Worten hob er das
hagere, im Vergleich zu ihm fast schmächtig wirkende Wesen aus dem Stuhl und
drückte es an sich. »Ich muß jetzt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher