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048 - Amöba saugt die Menschen aus

048 - Amöba saugt die Menschen aus

Titel: 048 - Amöba saugt die Menschen aus
Autoren: Larry Brent
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unsere abgenutzten Kräfte wieder aufmöbeln .« Larry griff nach seinem Glas und kippte den letzten Rest
Wodka hinunter. Es war ein ausgezeichneter Stoff. Kunaritschew hatte die Marke
ausgewählt. Zum Glück stimmte sein verschrobener, eigenwilliger Geschmack beim
Tabak nicht mit dem beim Alkohol überein.
    Larry erhob
sich. Das Serviermädchen schloß aufatmend die Augen, als Kunaritschew die Bar
verließ. Der Russe hatte insgesamt drei Zigaretten geraucht.
    Selbst einem
Menschen, der es gewohnt war, in Rauch- und Alkoholdunst zu leben und zu
arbeiten, konnte eine einzige Original Kunaritschew zum Verhängnis werden.
Larry hatte schon selbst erlebt, daß sogar starke Raucher ächzend nach Luft
schnappten, wenn sie es wagten, einmal an den Selbstgedrehten zu ziehen.
    »Nehmen wir
den Lift? Oder gehen wir zu Fuß ?« fragte X-RAY-7
fröhlich.
    »Tun wir was
für die Gesundheit, Brüderchen. Marschieren wir .«
    Sie gingen
die breiten Treppenstufen empor. Der rote Teppich dämpfte ihre Schritte.
    Sie
unterhielten sich angeregt. Die Zimmer lagen im vierten Stockwerk.
    Als die
beiden Freunde oben waren, tastete der Russe mechanisch nach dem Tabaksbeutel,
den er normalerweise in der Brusttasche seines Jacketts zu tragen pflegte. Aber
da steckte er nicht.
    » Bolschoje swinstwo «, fluchte Iwan
leise vor sich hin. Gerade wenn es um seinen Tabak ging, war es erst recht eine
große Schweinerei für ihn, daß er nicht greifbar war. Er hatte ihn offenbar
unten in der Bar vergessen.
    »Dann muß ich
eben noch mal runterstiefeln, Towarischtsch. Wie ich dich kenne, springst du
gleich ins Bett. Dann verabschiede ich mich schon hier von dir. Bis morgen früh
dann auf der Dmitri Schostajow bei einem Frühstück
mit echtem Krimsekt. Wir werden leben wie die Zaren, Towarischtsch !« strahlte der Russe und wandte sich ab.
    Im gleichen
Augenblick kam ein Zimmerkellner vom anderen Ende des breiten Ganges auf sie
zu.
    Es war der
Hagere. Er trug ein Tablett. Darunter eine entsicherte Maschinenpistole.
    Alle nannten
ihn nur Serje . Er war kein Zimmerkellner, und er hieß
auch nicht so. Er war Spezialist für besondere Aufträge. Seinen Namen nannte
man in gewissen Kreisen nur mündlich, und es gab auch nur ganz wenige
Eingeweihte, die wußten, wie und auf welche Weise Serje erreichbar war.
    Er arbeitete
nicht für jeden. Aber wenn er eine Zusage gegeben hatte, dann erledigte er den
Auftrag stets zur Zufriedenheit seiner Kundschaft, die dann allerdings auch
tief in die Tasche greifen und mit harten Dollars bezahlen mußte.
    Man sah dem hageren,
beweglichen Burschen nicht an, daß er ein bezahlter Mörder war.
    In den Augen
des angeblichen Zimmerkellners flackerte es, als er erkannte, daß sein Plan
diesmal nicht so zu klappen schien, wie er gedacht hatte. Er hatte auch nicht
viel Zeit gehabt, die Dinge erst lang und breit vorzubereiten. Eine schnelle
Entscheidung war von ihm gefordert worden. Auch das war seine besondere Stärke.
    Beide auf
einen Streich, so lautete die Devise! Das brachte das geringste Risiko für ihn.
    Aber jetzt
konnte er nur noch einen ausschalten. Der bärenstarke Russe schickte sich an,
die Treppen hinunterzusteigen.
    Der andere,
der Amerikaner, wandte sich um und ging auf seine Zimmertür zu.
    Die beiden
Männer kamen sich entgegen.
    Serje war die Ruhe
selbst. Seit einer Stunde lag er auf der Lauer, nachdem er festgestellt hatte,
daß Kunaritschew und Brent im gleichen Stock zwei Zimmer nebeneinander hatten.
Das vereinfachte sein Vorhaben.
    Doch nun war
alles anders gekommen. Aber Serje war nicht der Typ,
der gleich in Panik verfiel, wenn etwas nicht planmäßig funktionierte.
    Er
disponierte sofort um. Erst den einen - dann den andern! Auch das ließ sich
machen...
    Er handelte,
nahm Druckpunkt - und schoß eiskalt.
    Der
Schalldämpfer ließ die Schüsse zu einem dumpfen » Plopp-plopp-plopp «
werden.
    Für Larry
Brent kam der Angriff überraschend und völlig unerwartet.
    Die erste
Kugel traf ihn in die Hüfte, die zweite in die Brust. X-RAY-3 taumelte, riß die
Augen auf und wollte nach der Smith & Wesson Laser greifen. Er drehte sich
um seine eigene Achse. Da bohrte sich eine dritte Kugel zwischen seine
Schulterblätter.
    Ohne einen
Laut von sich zu geben, sackte Larry Brent zusammen.
    Der
Mordschütze warf keinen Blick mehr auf den reglosen Körper, um den sich rasch
eine Blutlache zu bilden begann.
    Der Täter
eilte auf den hintersten Lift zu, den er für seine Zwecke präpariert hatte. Ein
einfacher
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