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048 - Amöba saugt die Menschen aus

048 - Amöba saugt die Menschen aus

Titel: 048 - Amöba saugt die Menschen aus
Autoren: Larry Brent
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Leben
schien plötzlich aus dem massigen Körper des Russen zu weichen. Wie erstarrt
stand er da, die Augen zu schmalen Schlitzen zusammengepreßt.
    War der
Mörder etwa auf sie beide angesetzt gewesen?
    Der Gedanke
kam ihm ganz plötzlich. Er erschien ihm im ersten Augenblick absurd, aber je
länger er darüber nachdachte, desto klarer glaubte er den Plan des unbekannten
Täters zu erkennen.
    Wenn es ein
Mann war - und nichts wies daraufhin, daß es nicht so gewesen war - dann kam es
dem Unbekannten darauf an, den Agenten zu töten. Hätte er diesen Versuch auch
im Beisein Kunaritschews unternommen? Der Täter hätte dann immerhin damit
rechnen müssen, daß der Russe in der Lage war, seine Waffe einzusetzen.
    Nachdenklich
kraulte Kunaritschew seinen Vollbart, den er seit einiger Zeit trug. Die
Barthaare waren kupferrot.
    Dann hätte
der Täter sie beide töten müssen. Ein Zeuge zuviel hätte den Plan - wenn es
einen solchen gab - zunichte gemacht. Oder der andere war einer von der ganz
schnellen Sorte.
    Wassily Marow hatte diese Vermutung ausgesprochen, nachdem er die
ersten mageren Ergebnisse gesehen hatte. Er nahm an, daß der Täter eine
Maschinenpistole benutzt hatte. Fünf Hülsen hatte man sichergestellt. Fünf
Schüsse waren abgegeben worden. Drei davon hatten Larry getroffen; die beiden
anderen waren in den Teppichboden und in ein Bild an der Wand eingeschlagen.
    Die
Ungewißheit und das quälende Abwarten machten nervös.
    Kunaritschew
zerdrückte die frischgedrehte Zigarette zwischen seinen kräftigen Fingern und
ließ die krumigen Reste aus dem Fenster wehen.
    Auf der
gegenüberliegenden Straßenseite erblickte er einen Passanten, einen hageren,
schlanken Burschen, der an einer Hauswand stand, sekundenlang im Schatten des
Hauses, sich dann löste und in einer dunklen, unbeleuchteten Seitengasse
verschwand.
    Eine Minute
später hörte Kunaritschew einen Motor anspringen. Das Geräusch verlor sich in
der Nacht.
    Der Russe maß
dieser Episode keine Bedeutung bei. Seine Gedanken waren zu sehr mit den Fragen
und Problemen beschäftigt, die das Verbrechen und die Person des Freundes
betrafen.
    Abrupt wandte
X-RAY-7 sich vom Fenster ab und ging ruhelos im Zimmer umher. Er blieb am Tisch
stehen und griff nach der Wodkaflasche, um sich einen Drink einzugießen. Doch
dazu kam es nicht.
    Das Telefon
schlug an. Schon nach dem ersten Klingelzeichen war der Agent am Apparat. »Ja?«
    Kunaritschew
wartete auf eine Nachricht von Dr. Turoff , und sein
Herzschlag beschleunigte sich. Ging es zu Ende mit Larry? Doch es war nicht Turoff , der anrief. Eine fremde, kühle Stimme klang an sein
Ohr.
    »Towarischtsch
Kunaritschew ?« erkundigte sich der Teilnehmer am
anderen Ende der Strippe, als wolle er sich vergewissern, daß er auch wirklich
mit dem Russen verbunden war
    »Ja«, sagte
Kunaritschew wiederum nur.
    »Entschuldigen
Sie, daß ich mich erst jetzt melde. Ich hatte schon früher die Absicht gehabt -
aber die Umstände, wissen Sie, und vor allen Dingen die Furcht...«
    »Furcht ?« fragte Kunaritschew einsilbig.
    »Ich weiß
etwas -über den Mordfall !« Die Stimme wurde zu einem flüstern
an Iwan Kunaritschews Ohr.
    »Wer sind Sie ?« wollte der PSA-Agent wissen.
    »Mein Name
tut nichts zur Sache. Ich möchte mich nicht in Gefahr begeben, das müssen Sie
verstehen. Es ist auch ausgeschlossen, daß ich ins Hotel komme. Aber die Hinweise,
die ich Ihnen geben kann, dürften von Wichtigkeit für Sie sein .«
    Kunaritschew
gefiel das Ganze nicht
    »Wieso für
mich? Warum wenden Sie sich nicht an die Polizei ?«
    »Der
Erschossene war Ihr Freund, nicht wahr ?«
    »Sie sind
sehr gut unterrichtet !«
    Ein leises
Lachen erfolgte als Antwort.
    »Das bin ich
immer. Etwas zu gut. Und deshalb wäre es nicht von Vorteil für mich, wenn ich
mit Marow Kontakt aufnähme. Er würde dann noch
einiges mehr von mir wissen wollen, und das gefällt mir nicht. Außerdem sind
Mitteilungen an die Polizei nicht besonders interessant. Sie bringen nichts
ein. Bei Ihnen dagegen könnte ich wohl ein angemessenes Honorar für meine
Bemühungen erwarten .«
    »Daher also
weht der Wind .«
    Kunaritschew
nickte.
    »Ja. Man
bekommt nichts geschenkt im Leben .«
    »Wo kann ich
Sie treffen ?«
    »Sie sind ein
guter Geschäftspartner und merken, worauf es ankommt. Kennen Sie sich
einigermaßen in Noworossisk aus ?«
    »Kaum. Aber
wenn Sie mir eine gute Beschreibung geben, dann kann ich schon etwas damit
anfangen .«
    »Der Hafen liegt
nicht weit vom
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