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0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

Titel: 0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven
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verfallen ist.«
    »Wie schlau Sie doch sind, Cotton. Ich wäre froh gewesen, wenn Sie mir mit Ihren Fähigkeiten bei meinem Unternehmen zur Seite gestanden hätten. Aber leider haben Sie sich ja geweigert. Die Konsequenzen müssen Sie sich selbst zuschreiben.«
    Ich kann heute nicht mehr sagen, was mich dazu bewog, so viel zu reden.
    Meine Vernunft sagte mir, daß es eigentlich ziemlich sinnlos war, aber eine innere Stimme riet mir, Zeit zu gewinnen. Ich redete wie ein Wasserfall, und der Gangster hörte mir zu: »Als Simpson dann in eine Irrenanstalt gebracht wurde, schlug Ihre große Stunde. Sie befreiten ihn und ließen ihn ungehemmt seine Versuche machen. Der Professor, den man in den letzten Jahren immer an der Ausführung seiner wahnwitzigen und grausamen Ideen gehindert hatte, war Ihnen als seinem Wohltäter treu ergeben. Die Forschungsaufgaben auf dem Gebiet der Flora mußte Lee Razwill erledigen. Deswegen wurde die Biologin entführt und mit einer Willensdroge behandelt.«
    »Das ist richtig. Wenn Sie das Zeug auch bekommen hätten, könnte ich heute von Ihnen verlangen, daß Sie gegen Ihre eigenen Kollegen kämpften.«
    »Wenn«, betonte ich. »Aber das geschah ja nicht. Ihr Verbrechen hatte noch einen anderen, sehr großen Fehler, Higgins.«
    »Und der wäre?«
    »Sie konnten sich nur mit Kreaturen umgeben, die entweder durch Wahnsinn oder eine Droge keinen eigenen Willen mehr hatten, oder mit Gangstern, die zu dumm waren, um fehlerlos zu arbeiten. Niemals hätte Ihnen die Panne mit dem Lastwagen passieren dürfen. Ich weiß genau, daß Pattersons Tod ein unglücklicher Zufall war. Sie hatten ihn bestimmt nicht beabsichtigt. Eine Rekonstruktion des Vorfalls ergab, daß Patterson über eine Baumwurzel gestolpert und mit dem Kopf gegen die Kante eines Aluminiumbehälters gestoßen ist. Er wurde ohnmächtig und mußte unter dem riesigen Heuschreckenhaufen ersticken.«
    »Das war wirklich eine Panne«, gab Higgins unumwunden zu. »Sie hat mir einiges Kopfzerbrechen bereitet.«
    »Nicht unbegründet«, setzte ich meinen Redeschwall fort. »Wir kamen dadurch nämlich dem Professor auf die Spur. Von diesem Zeitpunkt an war es gar nicht einmal so schwer, den ganzen Fall aufzurollen.«
    »Okay«, sagte Higgins. »Und was haben Sie jetzt davon, daß Sie das alles ermittelt haben, Cotton?«
    »Viel. Ich weiß jetzt, daß die Möglichkeit besteht, Sie der gerechten Strafe zuzuführen, außerdem müssen wir nicht mehr befürchten, daß eine Nahrungsmittelknappheit auftritt. Hier liegen genügend Nahrungsmittel im Depot.«
    Higgins nickte. »Das ist alles dummes Gerede, Cotton. Ich will Ihnen jetzt einmal sagen, was Sie wirklich von Ihrer ganzen Arbeit haben…«
    Higgins bückte sich und drehte langsam die einzelnen Kisten um, vor denen er stand. Jeder dieser Behälter war mit einem kleinen Schild versehen. Ich las die Namen der Reihe nach, wie sie standen: Neville, Decker, Houma, Razwill und Cotton.
    Higgins deutete auf die Kiste, auf . der mein Name stand. »Sehen Sie, Cotton, dieser Bretterverschlag ist der Behälter, in dem meine Leute Ihre Leiche transportieren werden.«
    »Natürlich haben Sie jetzt die Möglichkeit, mich umzubringen«, sagte ich kalt. »Das verhindert aber immer noch nicht, daß Sie doch gefaßt werden. Das, was ich über Sie weiß, wußte jeder G-man in den Staaten schon eher als ich, denn ich war ja schließlich bei Ihnen gefangen, und meine Kollegen ermittelten ohne mich.«
    Higgins wurde knallrot im Gesicht. Ich merkte, wie die Wut in ihm aufstieg. Er suchte nach einem Weg, es mir heimzuzahlen. Plötzlich lächelte er geradezu teuflisch.
    »Cotton, ich habe es mir überlegt. Sie sollen doch noch eine kleine Entschädigung für alle Mühe haben, die Sie in den letzten Tagen mit mir und meinen Leuten hatten.«
    »Da bin ich aber wirklich gespannt«, warf ich trocken ein. Ein ungutes Gefühl in der Magengegend sagte mir, daß jetzt etwas sehr Unangenehmes kommen würde.
    »Cotton, ich habe die Kisten absichtlich in dieser Reihenfolge aufstellen lassen. Ich werde jetzt Ihre Kollegen Neville und Decker holen lassen. Dann muß ich leider mit dem Erschießen anfangen. Damit Sie soviel wie möglich ermitteln können, kommen Sie natürlich als letzter an die Reihe. Sie haben damit als G-man die seltene Möglichkeit, Augenzeuge eines vierfachen Mordes zu sein.«
    Higgins gab einem der Gorillas einen Wink und befahl: »Los, holt die beiden G-men!«
    Dann wandte er sich wieder uns zu: »Der Tanz kann
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