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0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

Titel: 0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven
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Standort ahgeben mußten.
    »Anrücken«, befahl Mr. High. »Nächster Stop: hundert Yard vor Punkt X.«
    Die. Kollegen waren so verteilt, daß sie einen Ring mit einem Durchmesser von sechs Meilen um das Gangsterdepot bildeten. Jetzt rückten sie vor. In ihrer Ausgangsposition waren sie mehr als fünfhundert Yard voneinander entfernt gewesen. Je näher sie dem Depot kamen, desto näher kamen sie auch einander. Sie rückten so nahe zusammen, daß sie schließlich eine Wand bildeten. Langsam und unbemerkt kamen sie. Sie trugen verschiedene Uniformen, hatten verschiedene Haar- und Hautfarben. Aber in allen Gesichtern stand die Entschlossenheit zu lesen, einem Gangster das Handwerk zu legen, der mit seinen Machenschaften einen ganzen Kontinent in Angst und Schrecken versetzt hatte.
    ***
    Die Gangster brachten uns vom Lastwagen aus in eine weitgestreckte Lagerhalle. Wir gingen an großen Bergen von Weizenkörnern vorbei. Unser Weg war etwa hundert Yard lang, dann standen wir vor einer schmalen Metalltür.
    Einer der Gangster drückte die Klinke herunter und deutete uns mit dem Lauf seiner Waffe an einzutreten. Es blieb uns nichts anderes übrig, als zu gehorchen.
    Wir betraten einen Raum, der so kahl war wie seine weißgetünchten Wände. Das einzige Mobiliar waren fünf Kisten, deren Deckel hochgeklappt waren.
    Als ich den Mann sah, der hinter diesen Kisten stand und der mich höhnisch angrinste, hätte ich mich selbst ohrfeigen können. Natürlich. Nur der allein konnte der Gangster sein, der die ganze Aktion eingefädelt hatte. Nur er allein besaß die Möglichkeit dazu.
    »Hallo, Mr. Higgins«, sagte ich mit einer Stimme, aus der man meine Verblüffung nicht heraushören konnte.
    »Well, Mr. Cotton. Das haben Sie wohl nicht erwartet, was?« fragte mich der Gangster, der jahrelang mit der Maske eines Biedermannes im Wirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten gesessen hatte.
    »Natürlich, Higgins«, sagte ich ruhig. »Ich habe es eigentlich schon immer gewußt. Wäre mir wirklich einmal die Flucht geglückt, Sie wären sofort verhaftet worden.«
    Higgins runzelte erstaunt die Augenbrauen. »Sie lügen, Cotton. Mir ist doch nicht der geringste Fehler unterlaufen. Kein Mensch ahnt, daß ich für die Seuchenfälle verantwortlich bin.«
    Ich erkannte, daß Higgins eitel war. Er fühlte sich als Superverbrecher, als Mastermind. Darin lag meine Chance, die ich nutzen mußte. »Higgins«, bluffte ich, so gut es ging. »Sie haben derart elementare Fehler gemacht, daß man ganz einfach auf Sie kommen mußte.«
    »Das ist nicht wahr«, zischte mich der Verbrecher an. »Sie lügen. Niemand hat meine Tricks durchschaut.«
    »Natürlich«, sagte ich ruhig und dachte an den Bericht, den mir Bill Houma über die Ermittlungen Phils und Nevilles gegeben hatte. »Sie mußten schon an dem Tag auffallen, als meine Kollegen den Meeresboden absuchten und Ihre Killer versagten.«
    »Daraus ergab sich noch kein Verdacht gegen mich«, erwiderte der Gangster.
    »Doch, Higgins«, behauptete ich. »Sie allein waren mit der Vernichtung der jährlich anfallenden Ernteüberschüsse betraut worden. Seit mehr als zehn Jahren sind Sie nichts anderes als ein Schrotthändler in Lebensmitteln. Sie hatten die Aufgabe, die allgemeine Preisstabilität unserer Wirtschaft zu gewährleisten. Niemand hatte sich in all den Jahren allerdings darum gekümmert, ob Sie die Erntebestände tatsächlich vernichteten. Im Gegenteil. In der Presse tauchten immer wieder haarsträubende Berichte über die Mengen an Getreide auf, die auf dem Meeresboden liegen sollten. Als meine Kollegen Decker und Neville keine Verpackungsüberreste auf dem Meeresboden fanden, stand einwandfrei fest, daß Sie sich die Nahrungsmittel angeeignet hatten.«
    »Und warum sollte ich dann die ganzen Seuchen angezettelt haben?« fragte Higgins spöttisch.
    »Ganz einfach. Sie konnten nur dann einen riesigen Profit aus Ihrer Unterschlagung erzielen, wenn es Ihnen gelang, die Nahrungsmittel zu hohen Preisen zu verkaufen. Sie brauchten dazu eine Naturkatastrophe.«
    »Cotton, Sie gefallen mir allmählich. Erzählen Sie weiter. Was ist sonst noch ausgeschnüffelt worden?«
    »Durch Ihre Position im Wirtschaftsministerium kamen Sie auch mit Professor Simpson in Kontakt. Simpson arbeitete an Seuchenmitteln für den Kriegsfall. Durch ihn kamen Sie überhaupt auf Ihre verbrecherische Idee. Schon bald erkannten Sie, daß Simpson zwar ein sehr fähiger Wissenschaftler, aber auch leider dem Wahnsinn
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