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0475 - Der große Vasall

Titel: 0475 - Der große Vasall
Autoren: Unbekannt
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einer Station auf einer anderen Welt sein.
    Tschubai und Gucky waren vorläufig ausgeschaltet. Das bedeutete, daß die kleine Gruppe auf die Teleporterfähigkeiten der beiden verzichten maßte.
    „Da ist etwas!" klang Dephins Stimme auf. „Wir werden ..."
    Er unterbrach sich, denn in diesem Augenblick begann das Dröhnen. Die Schwingungen ließen den Boden des Raumes erbeben.
    Tschubai lag auf dem Bauch. Um seine weit gespreizten Finger entstanden Strahlenkränze. Sie sahen wie Schwimmhäute aus.
    Gucky war bewußtlos. Sein Mund stand offen.
    Das Dröhnen wurde stärker.
    „Wir müssen hier heraus!" rief Atlan. „Vorwärts, Harl! Brennen Sie ein Loch in diese verdammte Wand."
    „Ich bin noch kräftig genug, um diese Aufgabe zu übernehmen." Merkosh stülpte seinen trompetenförmigen Rüssel nach außen.
    „Nein!" lehnte Rhodan ab.
    Der Paladin-Roboter deutete auf eine Stelle an der Wand, die sich äußerlich durch nichts von anderen Stellen unterschied.
    „Da ist etwas!" bemerkte Dephin „Ich könnte ...", Er ließ den Satz unvollendet Dart Hulos, der Waffeningenieur unter den Thunderbolts. öffnete die Brustkammer des Paladins. Der Lauf des schweren Desintegrators erschien.
    Rhodan ergriff Ovaron am Arm und zog ihn von der Wand zurück.
    „Seien Sie vorsichtig!" mahnte General Dephin.
    „Niemand weiß, was sich auf der anderen Seite der Wand befindet."
    Rhodan, der schon immer ein Gespür für gefährliche Situationen besessen hatte, empfand die Drohung, die hinter der Wand lag, fast wie etwas Körperliches.
    Aber hier im Transmitterraum konnten sie nicht bleiben.
    Das Dröhnen hatte so an Intensität zugenommen, daß es Schmerzen verursachte.
    Rhodan beobachtete den Paladin. Aus dem Lauf des Desintegrators kam ein feiner Strahl. Er traf auf die Wand, zerstörte die obere molekulare Schicht und erhitzte das darunter liegende Material. Durch die Verfärbung des Materials zeichneten sich die Umrisse einer bisher unsichtbar gebliebenen Schleuse ab. Sie reichte vom Boden bis zur Decke und war vier Meter breit.
    In Sekundenschnelle fraß der Desintegratorstrahl sich in die widerstandsfähige Legierung und zerstörte sie. Es entstand ein unförmiges Loch, das sich schnell vergrößerte. Die Wand zerfiel.
    Dart Hulos schaltete den Desintegrator ab. Rhodan trat an die Seite des Paladins. Er wartete, daß die Eigenstrahlung der Wandränder nachlassen würde, so daß er in den anschließenden Raum hinüberblicken konnte.
    In diesem Augenblick sprang etwas durch die gewaltsam geschaffene Öffnung, prallte gegen Rhodans Brust und warf ihn um.
     
    2.
     
    Eine Stunde nach dem Tod des Taschkars öffneten sich auf allen von Takerern besetzten Planeten in Gruelfin die Geheimtresore des Diktators. Sie enthielten den Namen des Taschkar Nachfolgers. Die Agenten der Marsav, der takerischen Geheimpolizei, wußten längst, welcher Name auf den kleinen weißen Plastikstreifen stehen würde und hatten mit den entsprechenden Vorbereitungen begonnen. Längst programmierte Befehle wurden von allen vorhandenen Kommunikationsgeräten in alle Teile der Sombrero-Galaxis abgestrahlt.
    Die Machtübernahme durch den neuen Taschkar dauerte weniger als dreißig Minuten. Bevor sich die intelligenten Bewohner vom Schock der Todesnachricht erholt hatten, gab es bereits einen neuen Diktator. Die meisten Intelligenzen erfuhren von der Machtübernahme eines neuen Taschkars, bevor sie Nachricht vom Tod des bisherigen Herrschers erhielten.
    Die Galaxis Gruelfin duckte sich unter der zu erwartenden Verhaftungswelle.
    Sie würde schlimmer sein als alle vorausgegangenen, denn der neue Taschkar hieß Ginkorasch und war Chef der berüchtigten Marsav.
     
    *
     
    Da stand der Sessel.
    Er war aus Metall, besaß eine polierte Pneumoschale und sah neu aus. Lediglich die gepolsterten Armlehnen waren etwas abgegriffen.
    Ginkorasch überzeugte sich, daß sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, dann durchquerte er langsam den Hauptschaltraum der Geheimstation im Innern des Berges Motah.
    Vor den Kontrollen blieb er stehen. Sein hartes Gesicht verriet nichts von den Gefühlen, die ihn in diesem Augenblick beherrschten.
    Ginkorasch hatte gewußt, daß er der Nachfolger des Taschkars sein würde. Durch geschickte Manipulationen hatte er den Diktator bewegt, ihn als Erben einzusetzen. Jeder Taschkar war verpflichtet, unmittelbar nach seinem Amtsantritt einen Nachfolger zu benennen, damit eine Machtübernahme schnell und ohne Komplikationen durchgeführt werden
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