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0470 - Mörder jagen einen Mörder

0470 - Mörder jagen einen Mörder

Titel: 0470 - Mörder jagen einen Mörder
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Teufel mit Lakewood«, sagte er. »Ich hasse feine, kleine, ordentliche Landstädte. Konnten wir es nicht in New York erledigen?«
    »Nein«, antwortete Lex knapp, »sonst wären wir nicht hier.«
    Paddy sah schräg zu seinem Bruder hoch. »Sag mal, Alter. Nimmst du nicht zuviel Rücksicht?«
    »Nicht mehr als notwendig.«
    »Wir sind nur Umwege gegangen«, beharrte Paddy und machte eine weg-. werfende Handbewegung. »Wir hätten ihn gleich abknipsen sollen. Sein Laden wäre uns wie ein reifer Apfel in den Schoß gefallen.«
    Lex legte dem Jüngeren die Hand auf die Schulter. »Hör zu, Paddy«, sagte er milde. »Überlaß deinem großen Bruder das Denken.«
    Der andere maulte: »Wir müßten uns nicht mit der Killer-Kanone aus Chicago herumschlagen, wenn…«
    »Schluß!« schrie Lex. Pad zog erschrocken den Kopf zwischen die Schultern. Obwohl er gelegentlich aufmuckte, erkannte er die Überlegenheit des Älteren an und fürchtete ihn.
    Don Made kletterte aus dem Wagen. Made war achtundzwanzig Jahre alt. Er bewegte sich plump und schwerfällig. Trotz seiner Jugend schleppte er rund dreißig Pfund Übergewicht mit sich herum. Die fetten Wangen, der Bauch und die Hände mit den kurzen Wurstfingern verliehen ihm ein harmloses Aussehen. Aber Don Made war nicht harmlos. Er war dümmer als die Ruff-Brüder, aber er besaß einen wilden Hang zur Grausamkeit.
    Paddy haßte den dicken Burschen und rieb sich ständig mit ihm. Lex hingegen hatte erkannt, wie wertvoll ein Mann mit Mades Charakter für ihn war, denn Made machte die dreckigste Arbeit, und er dachte nicht einmal darüber nach, wie gefährlich sein Job war. Darüber hinaus war der dicke Bursche ein guter Schütze.
    »Warum steht ihr hier herum«, jammerte Made. »Ich habe Hunger. Wenn ihr schon einen Stop einlegt, dann sucht eine Stelle aus, an der es wenigstens ein paar Würstchen zu kaufen gibt.«
    »Friß Gras, Dicker«, lachte Paddy und zeigte in die Richtung einer Weide, auf der ein Dutzend Kühe wiederkäuend lag. »Deine Familie sitzt bei Tisch und wartet auf dich.«
    Made zog die Hosen hoch. Außer seinen sonstigen unangenehmen Eigenschaften fehlte ihm jeglicher Sinn für Sauberkeit. Seine Kleider unterschieden sich kaum von den Klamotten eines Tramps. Von Zeit zu Zeit zwang Lex ihn, in einen neuen Anzug zu steigen, aber der Dicke verwandelte sein neues Zeug in kürzester Frist in Lumpen. Empört wandte er sich an Lex. »Leg ihm die Kandare an, Lex«, verlangte er. »Ich lasse mich nicht von ihm hochnehmen. Eines Tages werde ich ihm den Hals umdrehen. Ich hätte es längst getan, wenn er nicht dein Bruder wäre.«
    Paddy stieß den Kopf gegen Made vor und zeigte ihm die Zähne wie ein Raubtier. »Versuche es doch, Fettwanst. Ich freue mich darauf, dich in die Pfanne zu schlagen und in deinem eigenen Fett zu braten.«
    »Aufhören«, befahl Lex und stieß seinem Bruder die Faust so in die Rippen, daß Pad zwei Schritte zur Seite flog. »Don hat völlig recht. Wir können auf unsere Nachrichten auch an einer anderen Stelle warten. — Steig ein.« Sie kletterten in den Ford. Paddy übernahm wieder das Steuer. Er ließ den Motör anspringen. Großzügig verzichtete er auf den Blick in den Rückspiegel. Mit einer harten Steuerdrehung jagte er den Ford auf die Fahrbahn zurück.
    Hinter ihm heulte die Hupe eines heranschießenden Wagens auf. Der Fahrer mußte so scharf ausbiegen, daß sein Wagen, ein Mercury, ins Schleudern geriet. Er fing ihn ab, indem er ihn noch mehr beschleunigte. Dennoch machte der Wagen eine wilde Schlingerbewegung, die ihn bis zur linken Fahrbahn trug. Zum Glück gab es in diesen Sekunden keinen Gegenverkehr.
    Im Ford hieb Paddy den zweiten Gang ins Getriebe. »Habt ihr diesen Idioten gesehen?« schrie er. »Zum Teufel. Ich kaufe mir den Kerl und bringe ihm Manieren auf der Landstraße bei.« Er schickte sich an, den Mercury zu verfolgen.
    Lex trat ihm heftig gegen die Wade. Paddys Fuß rutschte vom Gaspedal. Der Ford verlor an Geschwindigkeit.
    »Nicht genug, daß du uns nahezu umbringst«, fauchte der Ältere, jetzt ernsthaft wütend, den Bruder an. »Willst du etwa auch noch eine Verkehrsstreife auf uns aufmerksam machen? Du wirst jetzt ganz langsam und friedlich nach Lakewood hineinfahren. Ist das klar?«
    Pad rieb sich mit einer Hand die schmerzende Wade. Auf dem Rücksitz faltete Made die Hände über dem Bauch und grinste.
    ***
    Der Wagen startete völlig unerwartet und bog in einem so scharfen Winkel vom Straßenrand auf die
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