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0470 - Mörder jagen einen Mörder

0470 - Mörder jagen einen Mörder

Titel: 0470 - Mörder jagen einen Mörder
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nur darauf, nahe genug an Lex Ruff herankommen zu können, um das letzte zu versuchen.
    Einer der Männer an der Theke wurde auf den Jungen aufmerksam. Der Mann war schon ein wenig betrunken. Offenbar kannte er Tommy. Er löste sich aus dem Kreis seiner Kumpane, ging auf Paddy und den Boy zu und legte Tommy seine schwere Hand auf die Schulter.
    »Hallo, Tommy!« sagte er. »In diesem Laden gibt’s keine Milch. Was machst du hier, Cowboy?« Arglos nickte der Mann dem Gangster zu. »N’ Abend, Mister, sind Sie ein Onkel von Tommy?«
    Immer noch starrte das Kind mich an. Bisher hatte Tommy keinen Laut von sich gegeben. Später erfuhren wir, daß er auch während der Fahrt auf alle Fragen der Gangster geschwiegen hatte. Jetzt brach die Angst aus ihm heraus. »Hilfe, G-man!« schrie er. Mit einer wilden Bewegung versuchte er, sich aus Pads hartem Griff loszureißen.
    In Lex Ruff zuckte jähe Erkenntnis auf. Die Hände staken wieder in den Seitentaschen der Lederjacke.
    Ich warf mich gegen den Mann. Wie ein Dampfhammer traf meine Faust sein Gesicht. Er fiel. Schüsse peitschten. Ich wußte nicht, wer sie abfeuerte, wem sie galten. Ich sah nur den stürzenden Lex, und ich warf mich in seinen Sturz.
    Ich fiel auf ihn, und im Fallen schlug ich von oben mit beiden Fäusten zu. Rauhes Männergeschrei gellte in meinen Ohren.
    Der wuchtige Hieb warf Lex’ Kopf nach rechts. Ich glaube, daß er schon schwer ängeschlagen war, als er noch versuchte, die Pistole aus der Tasche zu ziehen.
    Ich zog das linke Knie an, warf das Bein nach vorn. Seine Finger spreizten sich, gaben die Waffe frei.
    Ich griff zu, sprang auf und warf mich herum. Lähmende Stille hatte den Aufschrei der Männer abgelöst. Ich erkannte den Grund. Paddy Ruff hatte den Jungen an sich herangerissen. Das Schnappmesser in seiner Hand lag dicht an Tommys schmaler Kehle.
    »Weg mit dem Messer!« schrie ich. Heiser und mir selbst fremd klang meine Stimme.
    Paddys Augen flackerten. Tierhaft bleckten seine Zähne.
    »G-man«, röchelte er, »G-man also!« Seine dicke, weißliche Zunge leckte über seine Zähne. »Laß die Kanone fallen oder ich stoße zu.« Sein Blick glitt von mir ab zu seinem Bruder. »Steh auf, Lex!« schrie er.
    Ruff stöhnte. Er stemmte die Hände gegen den Boden, hob den Kopf und zog die Beine an. Dann brachen die Arme unter ihm weg und er fiel zurück auf das Gesicht. »Lex!« brüllte der andere.
    Noch lag die Pistole in meiner Hand. Sollte ich schießen und versuchen, Ruff in den Kopf zu treffen und ihn auf der Stelle zu töten? Ich kannte die Waffe nicht. Wenn ich vorbeischoß, würde er das Kind umbringen.
    Die Männer standen wie eine Mauer. Ihre harten Gesichter waren ausdruckslos, aber jeder von ihnen hatte die .schweren Fäuste geballt.
    Die Pendeltür wurde langsam aufgedrückt. Unter dem Hut erkannte ich Phils helles Gesicht. Ich biß die Zähne aufeinander, um dem Gangster nicht durch ein Zucken zu verraten, was hinter seinem Rücken geschah.
    Phil bewegte sich mit ungeheurer Vorsicht. Er ließ den Türflügel nicht Zurückschlagen, sondern hielt ihn fest. Erst als beide Flügel wieder in Ruhestellung waren, hob er die Arme. Er hielt keine Waffe in den Fingern, aber er spannte die Hände, daß die Handkanten vorsprangen. Seine Hände selbst verwandelten sich in Waffen.
    Ich ließ die Pistole fallen. Schwer polternd fiel sie in der Stille auf den Boden. »Ah, gut!« grölte Paddy.
    Phil stand in Reichweite hinter ihm. Er nahm die rechte Hand bis weit über die linke Schulter zurück. Er hob sich auf die Zehenspitzen. Wie der Kopf einer zustoßenden Kobra traf die Faust Paddy Ruff zwischen die Schulterblätter.
    Der Gangster flog stolpernd weit in den Raum hinein. Er riß den Jungen mit sich. Ich stürzte nach vorn, um Tommy zu fassen, aber ich kam zu spät. Die Steinbrucharbeiter waren schneller.
    Die starren Gesichter zerbrachen zu Grimassen der Wut. Sie brüllten auf, so gleichzeitig, als würden sie alle von einem Gehirn gesteuert. Der Mann, der Tommy angesprochen hatte, riß den Jungen aus dem Arm des Gangsters, schwang ihn hoch in die Luft, wirbelte um ‘die Achse herum und brachte ihn in Sicherheit. Die anderen schlugen wie eine Welle über Paddy Ruff zusammen. Er hielt noch das Messer. Es nützte ihm nichts. Eine Faust packte sein Gelenk, drehte den ganzen Arm nach unten weg. Der Gangster schrie hoch und gellend auf. Dann ging er im Hagel der niederkrachenden Fäuste unter.
    Mich fegte ein riesiger Kerl mit einer Armbewegung
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