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0470 - Mörder jagen einen Mörder

0470 - Mörder jagen einen Mörder

Titel: 0470 - Mörder jagen einen Mörder
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und wir treffen uns in New York wieder.«
    »Paß mal auf, Larham!« flüsterte er wütend. »Hier in der Gegend liegen ein paar Tote herum. Morgen werden die Schnüffler sich gewaltig auf die Socken machen. Ich bin nicht scharf darauf, mein Gesicht hier so lange spazieren zu tragen, bis jeder Arbeiter es sich eingeprägt hat. Für dich gilt das noch mehr. Dein Gesicht steht im Fahndungsbuch auf der ersten Seite.«
    Ich holte tief Luft. Es war so weit. Wenn ich mich länger weigerte, würde er es mir trotz der drei Dutzend Zeugen hier besorgen, und damit zwang er mich, meine letzte Chance wahrzunehmen. Wenn ich in der Kneipe versuchte, schneller zu sein als er, konnte dieser Versuch nicht nur mein, sondern auch das Leben anderer kosten. Draußen auf der Straße blieb das eine Sache zwischen mir und ihm.
    Noch immer lag das Grinsen auf meinem Gesicht, aber ich fürchte, es sah ziemlich eingefroren aus. Mit Sheriff Wordman konnte ich nicht rechnen. Nach meiner Schätzung brauchte er rund zwei Stunden von Lakewood bis zur Siedlung. Und Phil? Auch Phil schied aus. Der Henker mochte wissen, in welcher Ecke des Stone-Callough-Geländes er sich herumtrieb.
    »In Ordnung«, sagte ich, »aber nimm die Hände aus der Tasche, mein Freund.«
    Sehr langsam zog er die Hände aus der Lederjacke. Offenbar wollte er nicht, daß ich weiter Schwierigkeiten machte. Gleichzeitig aber trat er drei Schritte zurück. Er lächelte breit. »Ich schätze vorsichtige Leute mehr als Hitzköpfe«, sagte er. »Ich glaube, wir werden uns gut vertragen, Larham.« Ich setzte mich langsam in Bewegung. Er hielt sich an meiner Seite, aber er hielt auch den Abstand ein.
    »Wie hast du es angestellt, daß die Frau des Staudammwärters dir half?« fragte er. »Sie wollte nicht über dich sprechen.«
    Ich erstarrte. Meine Zunge klebte am Gaumen, als hätte ich seit Tagen nicht mehr getrunken. Ich hatte Schwierigkeiten, meine Zunge in Bewegung zu bringen. »Was geschah mit der Frau?« fragte ich rauh. »Und mit dem Kind?«
    ***
    Der Baggerführer Alvis Getting kämpfte noch immer mit der Welle von Übelkeit, die ihn überfallen hatte, als er den toten Mann sah, und schlimmer noch beim Anblick der ermordeten Frau, deren blondes Haar auf dem schmutzigen Wasser der Pfütze schwamm. Er klammerte sich an das Steuerrad seines Jeeps. Hin und wieder warf er einen Blick auf den G-man, der neben ihm saß und rauchte. Der Widerschein des Scheinwerferlichtes reichte nur, die Umrisse des Gesichtes zu erkennen. Der Mann verzog keine Miene.
    »Wissen Sie, was sich zugetragen hat, Mr. Decker?« fragte Getting.
    »Kämpfe«, antwortete der G-man lakonisch.
    »Wer hat mit wem gekämpft?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht… Mörder mit einem Mörder.«
    »Und die Frau?«
    »Keine Ahnung! Ich bin vor wenigen Stunden in diese Sache hineingeschickt worden, Getting. Ich kenne nicht einmal alle Informationen, die das FBI besitzt. Ich weiß nur, daß ich einen Mann finden soll, der in den Staaten als Berufskiller gesucht wird.«
    »Glauben Sie, daß Ihr Kollege noch lebt?«
    »Tut mir leid, Getting, aber Sie fragen lauter Sachen, die ich nicht beantworten kann. Jerry Cotton hat den Wagen des Mörders vor einen Baum gefahren, als Larham diese Decla erschießen wollte. Wer danach den Kampf gewonnen hat, weiß ich nicht. Es wird sich her ausstellen.« Er knipste den Zigarettenrest weg und zündete sich sofort eine neue an.
    »Fahren Sie schneller, Alvis!«
    Getting beschleunigte das Tempo. Er lächelte gequält bei dem Gedanken, wie anders er sich dieses Weekend vorgestellt hatte. Er war nicht sicher, ob seine Verlobte ihm jemals verzeihen würde, daß er einen G-man durch das Stone-Callough-Gelände kutschierte, statt mit ihr auf dem Farmer-Ball zu tanzen.
    Plötzlich faßte das Entsetzen wie eine eisige Hand nach seiner Kehle. Im Scheinwerferlicht lag eine Frau auf der Straße, nicht anders als das Barmädchen am Vormittag. Getting stieß einen gurgelnden Schrei aus und trat in die Bremse.
    Der G-man hatte die Frau schon gesehen. Er sprang aus dem noch rollenden Jeep. In langen Sätzen lief er auf die Frau zu. Die Frau stand ihrerseits schon wieder auf den Füßen, bevor der G-man sie erreichte. Voller Erleichterung sah Getting, daß die Frau blonde Haare hatte. Im ersten Schreck hatte er an eine gespenstische Wiederholung geglaubt.
    »Hatten Sie einen Unfall, Madam?« fragte Phil Decker.
    Die Frau rang nach Worten. »Sie haben meinen Sohn entführt. Sie schleppten Tommy
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