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0470 - Mörder jagen einen Mörder

0470 - Mörder jagen einen Mörder

Titel: 0470 - Mörder jagen einen Mörder
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zur Seite. Dann warf er sich mit dem ganzen Gewicht auf Lex Ruff. Ein halbes Dutzend anderer folgte seinem Beispiel.
    Phil zog die 38er. Ich hob Lex Ruffs Waffe wieder auf. Die Schüsse aus unseren Kanonen übertönten das Gebrüll der Männer. Die Kugeln schlugen in die Decke. Der Verputz rieselte herunter.
    »Hier wird niemand gelyncht!« schrie Phil. Er warf sich zwischen die Männer, schlug links und rechts zu.
    Ich räumte drei, vier Leute aus dem Wege, die an Lex Ruff heranwollten. »Zurück!« brüllte ich. »Es gibt eine Mordanklage für jeden, der an einem Lynchfall beteiligt ist.«
    Sie kamen zur Vernunft, gingen freiwillig oder von meinen Fausthieben und Rippenstößen in Gang gebracht, zurück. Nur der riesige Kerl, der sich zuerst auf Lex Ruff gestürzt hatte, schien nicht zu hören. Ich räumte ihn mit einem wuchtigen Fußtritt von dem Ohnmächtigen herunter. Er rollte um seine Achse, richtete sich auf und starrte mich an, als wäre er gerade aus einem Traum gerissen worden. »Heh, was soll das?« grollte er.
    Ich beugte mich über Lex Ruff. Jetzt war nichts mehr an ihm sauber, auch sein Hemd, sein Gesicht nicht mehr. Das Haar hatte seinen Glanz verloren, war verklebt vom Schmutz.
    Ruff regte sich nicht. »Wenn er tot ist, werden Sie es bereuen«, fauchte ich den Riesen an. Ich tastete nach dem Herzen des Mörders und spürte seinen Schlag.
    Der Steinbrucharbeiter stand schwerfällig auf. Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Sie haben den Tod verdient«, knurrte er.
    »Sicherlich, aber darüber steht weder Ihnen noch mir eine Entscheidung zu, sondern nur dem Gericht.«
    Ich winkte dem Wirt. »Rufen Sie Lakewood an. Wir brauchen einen Arzt und einen Unfallrettungswagen.«
    Ich schob zwei, drei Männer zur Seite. Phil kniete neben Paddy Ruff. Er hob den Kopf und lächelte: »Hallo, Jerry!«
    »Wie geht es ihm?«-Ich wies auf den jüngeren Ruff.
    »Vermutlich habe ich ihm ein Schulterblatt angeknackst.«
    »Du kamst rechtzeitig, Phil!«
    »Die Fährte, die du hinterlassen hattest, war deutlich genug. Ein Mann der Stone-Callough-Gesellschaft fand das Mädchen aus der Bar. Ich fand dann den Chevrolet. Von dort aus war es nicht weit bis zur abgebrannten Hütte. Als nächste Station erreichten wir den Steinbruch. Wir brauchten nur der Straße zu folgen.«
    Er hielt mir das Zigarettenpäckchen hin. »Wir fanden zwei Tote, eine Frau und einen dicklichen Mann, der außerdem einen Schulterschuß hatte.«
    Ich schob mir die Zigarette zwischen die Lippen. »Sie haben also Made, ihren eigenen Mann, abgeknallt.«
    Phil ließ das Feuerzeug aufflammen. »Dann stießen wir auf die Mutter des Jungen.« Er schlug sich gegen die Stirn. »Mrs. Tryer befindet sich noch vor den Baracken auf der Straße. Wollen Sie sie bitte holen.«
    Vier, fünf Arbeiter drängten zur Tür, an ihrer Spitze der Mann, der Tommy noch immer auf dem Arm hielt.
    Ich richtete mich auf und ging zur Theke. Phil folgte mir. Die Zigarette ließ ich zwischen den Lippen verqualmen. Ich war zu ausgehöhlt, um auch wirklich daran zu ziehen.
    Der Wirt kam aus dem Nebenraum zurück. »Der Unfallwagen kommt sofort. Sie bringen einen Arzt mit.«
    »Hast du Geld bei dir?« fragte ich Phil über die Schulter hinweg. »Selbstverständlich.«
    »Zahl mir einen Drink und übernimm meine Schulden.«
    »Sie brauchen nichts zu zahlen«, versicherte der Wirt. »Sie nicht.« Er beeilte sich, zwei Gläser zu füllen.
    Ich zerdrückte die Zigarette im Aschenbecher.
    »Warum haben sie dich so hartnäckig verfolgt?« fragte Phil. »Im allgemeinen machen sich Gangster aus dem Staube, wenn sie einen G-man nur in der Nähe wittern.«
    »Sie hielten mich für einen Mann ihrer Sorte, für einen Mörder.« Ich trank, setzte das Glas ab. »Mörder, die einen Mörder jagten«, sagte ich.
    ENDE
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