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0467 - Der Killer schickte rote Rosen

0467 - Der Killer schickte rote Rosen

Titel: 0467 - Der Killer schickte rote Rosen
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mir gesagt haben. Wenn Wilkinson oder das FBI anrufen, gebe ich diese Gespräche selbstverständlich sofort zu Ihnen.«
    Chef vom Dienst Roy Butcher, gemeinhin als der Mann mit den eisernen Nerven bekannt, tat einen sehr tiefen Atemzug. Damit rang er sich zu einem Entschluß durch.
    »Los, Evelyn, geben Sie mir sofort das FBI. Schnell, ganz schnell!« sagte er mit rauher Stimme.
    ***
    Die Fahrstuhltür ging langsam wieder zu. Aber mit einem Sprung war ich dort und riß sie erneut; weit auf.
    »Phil!« hallte mein Schrei in dem engen, dunklen, unheimlichen Schacht.
    An einem schwachen Lichtschein erkannte ich, daß sich die Kabine unten befinden mußte. Irgendwo dazwischen wirbelte mein Freund Phil durch den Schacht. Ich ahnte es mehr, als ich es sehen konnte.
    Etwa zwei Yard vor mir, in der Mitte des gähnenden Abgrundes, glitzerten die fünf Drahtseile, an denen die Kabine hing.
    Ich hatte nur einen Gedanken, Phil würde hilflos sein, nachdem er unten aufgeschlägen war. Ich mußte ihm helfen, und ich konnte es nur auf eine Art.
    Blitzschnell verwirklichte ich meinen Gedanken.
    Abwägend trat ich einen Schritt zurück. Genügend Schwung mußte ich haben, um mein Ziel zu erreichen.
    Federnd stieß ich mich ab, sprang an der sich selbsttätig und langsam schließenden Tür vorbei in den dunklen Schacht hinein.
    Hart prallte ich gegen die elastischen Drahtseile. Eines davon schrammte mir über die Stirn. Doch ich spürte keinen Schmerz. Ich spürte nur Erleichterung, als ich merkte, daß meine linke Hand eines der Seile fest umklammert hielt. Auch die Rechte fand jetzt ihr Ziel. Die beiden Seile, an denen ich mich festhielt, waren fettig. Aber ich konnte mich halten.
    Bevor ich jedoch dazu kam, einen Blick nach unten zu werfen, um zu schauen, was mit Phil geworden war, fuhr mir ein eisiger Schreck durch die Glieder.
    Im selben Moment, als die Tür hinter mir zugeschlagen war, ging ein Vibrieren durch die Seile. Zuerst dachte ich noch, die rüttelnde Bewegung sei durch meinen Aufprall hervorgerufen worden. Doch dann spürte ich, wie ich hochgerissen wurde.
    Der Fahrstuhl hatte sich in Bewegung gesetzt. Nach oben.
    Oben aber, das wußte ich, verschwanden die fünf Drahtseile durch fünf enge Führungsrohre in den Maschinenraum.
    Mich riß es der Decke mit den fünf engen Führungsrohren entgegen. Nur Sekunden konnte es dauern, bis ich von den blitzschnell aufwärtsgleitenden Seilen gegerf die Decke geschleudert und wie eine lästige Fliege abgestreift würde.
    Sekunden.
    Und in Bruchteilen von Sekunden mußte ich mich entscheiden, was ich noch tun konnte.
    Instinktiv lockerte sich der Griff meiner Hände. Glühend heiß fetzten die zolldicken Seile durch meine Handflächen. Ein irrsinniger, fast lähmender Schmerz überfiel mich, als sich, das aufgespleißte Ende eines Drahtes in meine Haut bohrte und eine tiefe Wunde riß.
    Jedes Gefühl für die Zeit war mir verlorengegangen.
    Einmal warf ich einen schnellen, verzweifelten Blick nach oben. Ich sah mit Entsetzen, daß ich der Decke des Schachtes entgegenflog.
    »Spring! Spring doch! — Mein Gott, spring doch!« hörte ich unter mir Phi!, schreien.
    Meine Hände öffneten sich endgültig, und ich ließ mich einfach fallen.
    Es war eine unendliche Erleichterung, nicht mehr die schmirgelnden Drahtseile in den Handflächen zu spüren. Doch ich hatte keine Zeit, mich diesem Gefühl der Erleichterung hinzugeben. Ein harter Stoß traf meine Füße und pflanzte sich durch den ganzen Körper fort. Schmerzhaft und stauchend. Mir dröhnte der Schädel, und ich spürte jeden einzelnen Knochen im Leibe. Aber ich hatte festen Boden unter mir.
    Noch immer rasten wir der Decke des Schachtes entgegen. Dann erklang ein schleifendes Geräusch. Die Bremsrollen des Fahrstuhles legten sich an die Führungsschienen. Die Aufwärtsbewegung verlangsamte sich spürbar. Unvermittelt kam die Kabine zum Stehen.
    Zwischen dem Kabinendach, auf dem wir lagen, und der Schachtdecke war kaum eine Mannshöhe Platz.
    Ich konnte' mir vorstellen, wie ich aussehen würde, wenn mich Phils verzweifelter Befehl zum Springen nicht erreicht hätte.
    Mein Herz pochte, und das Blut rauschte mir in den Ohren. Langsam kam mir zum Bewußtsein, was mir alles weh tat. Eine Sekunde schloß ich die Augen, um alle Energie anzuspannen für das, was jetzt noch notwendig war.
    Phils Stimme brachte mich wieder auf die Beine.
    »Mensch, Jerry, hoffentlich bekommen wir keine Schwierigkeiten!«
    Ich verstand nicht, was er
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