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Prickelnd wie Prosecco

Prickelnd wie Prosecco

Titel: Prickelnd wie Prosecco
Autoren: Leslie Kelly
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1. KAPITEL
    Lacey Clark stand inmitten der elegant gekleideten Leute im geschmückten Empfangsraum des großen Anwesens in Baltimore und fing an zu schwitzen.
    Kein kleiner Tropfen auf der Oberlippe. Nein, sie spürte, wie ihr enges schwarzes Cocktailkleid langsam am ganzen Rücken feucht wurde, während immer mehr Menschen hereinströmten. Lacey wusste, in ein paar Minuten würde sie Schweißflecken unter den Armen bekommen, und ihr Make-up würde zerlaufen.
    Ich muss hier raus, dachte sie und fragte sich, ob sie es überhaupt bis zum Ausgang schaffen konnte. Ihr Verschwinden würde sicher niemandem auffallen, denn hier sahen alle Frauen fast gleich aus. Fast alle trugen das kleine Schwarze mit schimmernden schwarzen Seidenstrümpfen und hochhackigen Schuhen. Die Handtaschen waren allesamt so winzig, dass kaum ein Lippenstift hineinpasste.
    Und alle Gäste trugen das leicht gelangweilte Lächeln zur Schau.
    Langeweile bewirkte bei Lacey immer Schweißausbrüche. Außerdem fürchtete sie ständig, beim nächsten Schritt in ihren hochhackigen Pumps zu stolpern und sich zum Gespött der besseren Gesellschaft von Baltimore zu machen, indem sie vor aller Augen auf dem Po landete. Andererseits waren ihr diese Leute hier alle egal. Im Moment wollte sie lieber mit ihren besten Freunden in ihrer Lieblingsbar sitzen.
    Wenn sie sich doch nur vor dieser Party hätte drücken können! Schlimm genug, dass sie in diesem engen Kleid und diesen Schuhen herumlief, aber ihr ganzes Leben würde heute Abend den Kurs ändern. Sie konnte es nicht
    ausstehen, dass ihre Privatangelegenheiten ins Licht der Öffentlichkeit gezogen werden sollten. Und genau das sollte heute geschehen. Mal abgesehen davon, dass ihr Chef sie hier in seinem Haus vor all den Leuten für ihre Arbeit auszeichnen wollte.
    "Verdammt", flüsterte sie und konnte den Gedanken nicht ertragen, dass sie nichts an ihrer Situation ändern konnte.
    Zwei ältere Kollegen, die für die gleiche Zeitschrift wie Lacey arbeiteten, winkten sie zu sich, aber sie schüttelte lächelnd den Kopf und tat so, als warte sie auf jemanden. Sie wollte sich jetzt nicht unterhalten. Sie wollte nur noch weg.
    Sie würde ohnehin nur kurz flüchten können. Schließlich sollte sie heute in aller Öffentlichkeit für ihre Arbeit geehrt werden. Und die zweite Ankündigung würde J.T. Birmingham auch dann machen, wenn sie nicht dabei war. J.T., der Muttimillionär, dem "For Her Eyes Only", das Frauenmagazin, für das Lacey arbeitete, gehörte. Er würde allen verkünden, in welcher Beziehung Lacey und er zueinander standen, obwohl Lacey das immer geheim gehalten hatte.
    In den letzten sechs Wochen hatte sie ihn nicht umstimmen können. Er platzte vor Stolz und wollte die Welt daran teilhaben lassen. Dass Lacey das ganz anders sah, störte ihn nicht.
    Wenigstens für eine Weile werde ich mich verstecken, beschloss sie und schlängelte sich zu einem Seitenausgang durch, doch auf halbem Weg sprach sie jemand an.
    "Hast du seinen neuen Artikel schon gelesen?"
    Diese Stimme erkannte Lacey sofort. Es war ihr guter Freund Raul Santos. Und sie wusste auch genau, über wen er sprach. Über Nate Logan. Grrr!
    Sehnsüchtig blickte sie zur Tür. Leise fluchend wandte sie sich um und trat ein wenig näher an Raul heran, der bis vor ein paar Monaten noch für "For Her Eyes Only" gearbeitet hatte. "Wieso sollte ich den selbst lesen? Du erzählst mir doch sicher alles genau."
    Raul lächelte strahlend, so dass seine weißen Zähne aufblitzten, und sein gebräuntes, gut geschnittenes Gesicht wirkte dadurch noch attraktiver.
    "Natürlich. Wenn ich gewusst hätte, wie viel Spaß es macht, für euch zwei den Doppelagenten zu spielen, hätte ich den Job bei Men's World' für viel weniger Lohn angenommen."
    "Das hättest du nicht", widersprach sie sofort. "Du brauchst doch das viele Geld, um all deine Freundinnen auszuhalten."
    "Selbst darauf hätte ich verzichtet, wenn ich gewusst hätte, wie sehr du möchtest, dass ich bleibe." Wieder lächelte Raul, und seine braunen Augen funkelten. "Du siehst heute wirklich außerordentlich gut aus, Lacey."
    "Spar dir das. Ober diese Phase sind wir doch hinaus."
    Zweifellos sah Raul sehr gut aus mit seinem schlanken und etwas schlaksigen Körper, aber seit ihrem ersten Treffen hatten Lacey und er erkannt, dass sie beide eher als Freunde zusammenpassten, zumal Raul drei Jahre jünger war als sie. Sie sah in ihm so etwas wie einen kleinen Bruder, doch das wollte er nicht hören. Er
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