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0467 - Der Killer schickte rote Rosen

0467 - Der Killer schickte rote Rosen

Titel: 0467 - Der Killer schickte rote Rosen
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Kampf stattgefunden haben mußte.
    »Solche Idioten!« knurrte Phil. Er hatte die Whiskyflasche entdeckt, die auf dem Boden lag. Ein oder zwei doppelte Whiskys waren noch drin. Was mit dem Rest geschehen war, sahen wir auf einen Blick an den großen Flecken, die sich auf dem Boden befanden. Hier mußte eine riesige Whiskylache gewesen sein.
    Ich erinnerte mich sofort an das, was mir Dr. Spyler gesagt hatte:
    »… er stank grauenhaft nach Whisky und seine Kleider waren feucht. Offenbar hatte man ihn mit Whisky übergossen…«
    Wenn Spyler recht hatte, dann war das hier geschehen.
    Hier, in dieser Wohnung, hatte man den Mann vom Henry Hudson Parkway fertiggemacht.
    Wer aber war dieser Mann? Und wer war die geheimnisvolle Inhaberin der Wohnung?
    Ohne etwas zu berühren, schauten wir uns weiter um. Ein Sessel war umgestürzt. Ein anderer stand ganz unpassend dicht an der Wand. Eine Schramme auf dem Fußboden zeigte mir, daß dieser Sessel, offenbar mit dem Gewicht eines Menschen beladen, mit Gewalt weggerückt sein mußte.
    »Jerry!«
    Aus Phils Stimme klang grenzenlose Überraschung. Ich fuhr herum. Phil stand an dem niedrigen Klubtisch. Wortlos deutete er auf den Aschenbecher, der in der Mitte des Tisches thronte. Ich trat einen Schritt näher. Dann sah ich es auch. Sechs Streichhölzer lagen in dem Aschenbecher.
    Vier davon waren unverbrannt. Unterhalb der roten Köpfe waren sie abgeknickt.
    Phil schaute mich an und nickte nachdenklich. Auch ich brauchte nichts zu sagen. Auf den ersten Blick erkannte ich, daß es sich ohne Zweifel um die gleiche Sorte Streichhölzer handelte, wie wir sie in der Wohnung der Notury gefunden hatten.
    Die Streichhölzer des Mörders.
    Die Streichhölzer des Mannes, der den grünen Oldsmobile gefahren hatte.
    Und die Streichhölzer des Mannes, der jetzt bei Dr. Hersh lag.
    »Jetzt haben wir es. Jetzt brauchen wir nur noch hier sitzen zu bleiben und zu warten, bis die Inhaberin dieser Wohnung kommt. Dann haben wir alles, was wir brauchen.«
    »Wie meinst du das, Phil?«
    Er lachte bitter.
    »Wir haben doch den ganzen Fall schulmäßig aufgeklärt«, meinte er. »Trotzdem sind wir noch kein Stück weiter.«
    Den Mörder der Notury hatten wir zweifellos gefunden. Es gab keine andere Möglichkeit. Der Mann vom Henry Hudson Parkway war der Mörder. Die Streichhölzer und der Abdruck seiner Profilsohle waren die deutlichen Beweise dafür. Ich zweifelte keinen Moment daran, daß auch seine Fingerabdrücke in der Wohnung der Notury gefunden würden.
    Phil wußte, was ich dachte.
    »Der Mann, der hier fertiggemacht wurde«, sagte Phil, »hat sicher dieses Mädchen umgebracht. Vermutlich wurde er dafür bezahlt: Er war ein Killer. Ich stelle mir das so vor: Er brachte die Notury um und fand dort etwas, was ihn in die Lage versetzte, seine Auftraggeber zu erpressen. Hier, in dieser Wohnung, wollte er 'sein Zusatzgeschäft machen. Seine Geschäftspartner ließen sich das nicht gefallen.«
    Ich nickte. Meine Blicke gingen dabei weiter umher. Zoll für Zoll tasteten sie das Zimmer ab. Ich suchte nach irgend etwas, das uns weiterbringen konnte.
    »Wir müssen die Vanstraaten oder van Straaten finden«, meinte Phil. »Zu dumm, daß wir noch nicht einmal wissen, wie sie überhaupt heißt. Irgend jemand muß es doch schließlich wissen. Audi wenn es Eigentumswohnungen sind!«
    In diesem Moment fiel mir ein, was mir schon beim ersten Schritt in das Zimmer aufgefallen war. Ein hellgrüner Farbtupfen auf dem grauen Teppich unter der Hausbar. Mit zwei Schritten war ich dort. Ich kniete nieder, um den Farbtupfen genauer zu betrachten.
    Es war kein Farbtupfen. Das grüne Ding war der äußerste Zipfel vom Vorspannband einer Tonbandspule.
    Phil war von meinem plötzlichen Handeln überrascht. Natürlich konnte er es wieder nicht lassen, eine unpassende Bemerkung zu machen.
    »Suchst du den Weinkeller?«
    Ich zog mein Taschentuch hervor und angelte mir, peinlich darauf bedacht, keine Spuren zu zerstören, die Tonbandspule unter der Hausbar hervor.
    Sofort wurde Phil ernst.
    »Mensch…«, staunte er.
    »Komm!« sagte ich. »Den Rest hier überlassen wir unseren Spurenleuten.«
    »Mensch!« sagte Phil noch einmal. »Daß die das aber übersehen haben Ich gab keine Antwort. Unterwegs, auf der Fahrt zu unserem Distriktgebäude, hatten wir zur Äußerung unserer Mutmaßungen bestimmt noch genügend Zeit. Jetzt kam es auf jede Minute an. Dieses Tonband mußte sein Geheimnis verraten. Vermutlich waren interessante
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