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0466 - Die Königin von Saba

0466 - Die Königin von Saba

Titel: 0466 - Die Königin von Saba
Autoren: Jason Dark
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Oval des Kreuzes glatt und sicher zu fassen.
    Der Rest war eigentlich ein Kinderspiel. Die Kraft des Hubschraubers reichte aus, um das goldene Henkelkreuz aus dem Krater zu hieven. Wir atmeten ein wenig auf, als vor uns unser Schiff auftauchte.
    Bald entdeckte ich an Deck Jenna Jensen, die, ebenso wie die anderen Personen, den Hubschrauber und seine merkwürdige Fracht mit Blicken verfolgten. So etwas hatten sie noch nie gesehen. Es mußte ein eindrucksvolles Bild sein, das das unter der Maschine befestigte Kreuz bot.
    Bevor wir landeten, wurde das Kreuz vorsichtig auf das Deck plaziert. Das Stahlseil wurde gelöst und von der Bordwinde aufgerollt. Dann landete der Hubschrauber.
    Jenna Jensen kam mir entgegen. »Und?« fragte sie. »Ich hörte, es hat Schwierigkeiten gegeben.«
    »Ja, wir mußten Sprengstoff einsetzen.«
    »Ist das Kreuz in Mitleidenschaft gezogen worden?«
    »Glücklicherweise nicht. Außerdem sind die Soldaten Experten, die ihren Job verstehen.«
    »Dann bin ich beruhigt.«
    Wir gingen dorthin, wo Offiziere und Mannschaften das Kreuz umstanden und es bestaunten. Selbst der Commander war anwesend. Seine Mantelschöße bewegten sich im Wind. Er nickte mir zu und lächelte schmal. »Sind Sie zufrieden, Mr. Sinclair?«
    »Ja, sehr.«
    »Sollen wir es hier an Deck lassen?« Er räusperte sich. »Ich meine, wir könnten es auch in einen der Laderäume schaffen. Das wäre kein Problem, die entsprechenden Geräte besitzen wir. Bis wir Bristol erreichen, dauert es noch eine Weile.«
    Ich dachte nach. Das erste Transportproblem hatten wir gelöst. Von Bristol aus sollte das Kreuz mit einem Transporter über den Motorway nach London geschafft werden.
    »Wenn es keine Schwierigkeiten bereitet, könnten sie es ja verladen lassen.«
    »Geht in Ordnung.«
    Darum brauchte ich mich nicht zu kümmern. Mit Dr. Jenna Jensen verzog ich mich in die Offiziersmesse, wo ein Koch einige Snacks zubereitet hatte, die uns gut mundeten. Dazu tranken wir Kaffee, allerdings ohne den berühmten Schuß.
    Jenna Jensen wirkte auf mich nervös. Des öfteren strich sie über ihr Haar und scharrte auch manchmal wie eine Katze mit den Füßen. Ich blickte sie lächelnd an. »Was haben Sie, Jenna?«
    »Im Prinzip nichts. In mir steckt eben nur die Neugierde des Wissenschaftlers. Ich habe es nur kurz sehen können, aber ich muß sagen, daß es wunderschön ist.«
    Ich schaute ins grelle Licht der Spotlampen und sah die trägen Rauchwolken, die sich lautlos durch die Strahlen bewegten. »Ja, es ist außergewöhnlich. Stellt sich nur die Frage, ob es von der Königin selbst stammt.«
    »Das müßte ich untersuchen.«
    Ich schaute sie direkt über die schwarze Platte des viereckigen Tisches an. »Mal ganz ehrlich, Jenna, glauben Sie daran, daß die Königin von Saba gelebt hat?«
    Ihr Blick blieb ernst. »Ja«, antwortete sie, »daran glaube ich.«
    »Und Sie waren auch schon im Land der Sabäer?«
    »Natürlich. Heute ist es der Jemen. Die Regierung dort steht der Geschichtsforschung ihres Landes positiv gegenüber.«
    »Nur eben das Grab war nicht zu finden.«
    »Leider.«
    »Gibt es Spuren?«
    Jenna Jensen hob die Schultern. »Spuren ist vielleicht zuviel gesagt, John. Ich würde sagen, es gibt Geschichten oder Hinweise, mehr auch nicht.«
    »In welcher Art?«
    »Das ist ganz einfach. Sie brauchen nur mit den Einheimischen zu reden und sie auf die Königin von Saba anzusprechen. Die meisten Menschen sind davon überzeugt, daß sie das Volk der Sabäer geführt hat. Aber Sie wissen ja selbst, wie das ist…«
    »Klar, der Orient. Er steckt voll mit Geschichten-Erzählern. Da haben Märchen noch eine tiefere Bedeutung und einen gewissen Sinn. Und wann wollen Sie wieder hin?«
    »Das kann ich Ihnen leider nicht sagen, Mr. Sinclair. Es liegt nicht an mir, es ist mehr ein finanzielles Problem. Ich weiß nicht, ob ich die Mittel lockermachen kann. Für eine Expedition muß ich schon einen bestimmten Grund haben.«
    »Das ist fast wie bei mir. Ich bin allerdings davon überzeugt, daß wir beide uns irgendwann einmal im Jemen wiedertreffen werden. Nicht heute, auch nicht morgen, dann übermorgen.«
    »Sie reden wie ein Orakel.«
    Der Commander kam zu uns. Er hatte seinen Mantel ausgezogen und sah richtig flott in der Uniform aus. Wir boten ihm einen Platz an. Er setzte sich und nickte. »Wir haben das Kreuz verstauen können. Es liegt jetzt in einem unserer Lagerräume.«
    »Das ist gut, Commander.«
    Jenna fragte: »Können wir es besichtigen,
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