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0466 - Die Königin von Saba

0466 - Die Königin von Saba

Titel: 0466 - Die Königin von Saba
Autoren: Jason Dark
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werden wir«, antwortete Dickson. Wir tauchten in den Krater hinein.
    »Gut.«
    Ich hatte zwar positiv geantwortet, allerdings war mir nicht so positiv zu Mute. Viele Leser kennen meinen sechsten Sinn. Ich konnte ihn nicht erklären, er war einfach vorhanden, und er meldete sich immer dann, wenn irgendein Unheil bevorstand oder wenn etwas schieflief. Gerade jetzt dachte ich darüber nach, wie es möglich gewesen war, daß der Nebel verschwand.
    Den Wettermeldungen nach zu urteilen, hatte es keinen Sturm oder Temperaturanstieg gegeben. Der Nebel mußte also auf eine andere Art und Weise verschwunden sein. Vielleicht auf eine magische.
    Das lag durchaus im Bereich des Möglichen, doch eine Erklärung dafür besaß ich nicht.
    Wir schwebten noch immer über der Krateröffnung. Ich hielt mich mit einem Kommentar zurück, meine Bemerkungen hätten nur gestört. Die Crew war eingespielt.
    Dickson gab knappe Anweisungen, die der Pilot befolgte. Behutsam drückte er die schwere Maschine tiefer, als wollte er auf einer Watteschicht landen. Er behandelte die Instrumente wie ein rohes Ei. Ich hatte den Eindruck, als würde sich unter uns ein gewaltiges Maul auftun, das bereit war, uns zu verschlingen.
    »Stop!«
    Der knappe Ruf reichte. Wir standen über dem Kreuz. Auch die anderen Soldaten wußten genau, was sie zu tun hatten. Sie befanden sich im Heck der Maschine, wo sich automatisch eine Luke öffnete und das Bergungsgerät ausfuhr.
    Ich schaute aus dem Fenster nach unten, sah die Stahltrosse und auch den gewaltigen Klammerhaken, dessen Hälften weit offenstanden wie ein gähnender Mund.
    Es wurde zu einer Millimeterarbeit, unterstützt durch zwei starke Scheinwerfer, die das Kreuz anleuchteten. Das reflektierte Licht blendete.
    Man bekommt immer wieder Dinge geboten, über die man staunen kann. Ich staunte nicht nur über das alte Kreuz, auch über die perfekte Arbeit der Soldaten.
    Die starke Greifklammer wurde über eine Elektronik dirigiert, die sie haargenau an das Ziel heranführte.
    Dann schnappte sie zu.
    Wie ein Haifischmaul die Beute seines Opfers, so umklammerte sie das große Oval des Henkelkreuzes, das zwar mit einem normalen Kreuz Ähnlichkeit besaß, aber nur drei Balken hatte und anstelle des vierten Balkens ein Oval in die Höhe wuchs.
    Die Erfolgsmeldungen wurden durchgegeben.
    Ich sah in die zufriedenen Gesichter der Soldaten, weil sie die erste Hürde überwunden hatten.
    Die zweite stand dicht bevor.
    Leider hatte ich keine Angaben darüber machen können, wie tief das Kreuz im Boden steckte und wie es dort befestigt worden war. Ich hoffte nur, daß es nicht allzu fest verankert war, wenn ja, mußten die Soldaten es freisprengen.
    Zunächst versuchten sie es anders. Dosiert setzte der Pilot die Kraft des Hubschraubers ein. Das Stahlseil spannte sich, und diese Spannung verstärkte sich noch, als wir versuchten, das goldene Henkelkreuz aus dem Boden zu ziehen.
    Niemand sprach, die Spannung in unseren Gesichtern sprach Bände. Dann gab Dickson die ersten Anweisungen.
    Bewegte sich das Kreuz?
    Nein, es war der Hubschrauber, der jetzt aus einem anderen Winkel dem Kreuz zu Leibe zu rücken versuchte.
    Aber das Kreuz steckte fest.
    Wir probierten es noch einige Minuten länger, es war einfach nichts zu machen.
    Dickson ballte eine Hand zur Faust. »Okay, Freunde, wir müssen runter und sprengen.«
    Zwei Soldaten hinter mir nickten. Sie waren die Experten für diese Dinge.
    »Ich werde auch mitgehen«, erklärte ich.
    Dickson schaute mich erstaunt an. »Aber wieso? Sie sind hier oben einigermaßen gut aufgehoben.«
    »Trotzdem.«
    »Wie Sie wollen.«
    Automatisch war eine Leiter ausgefahren worden. Sie reichte fast bis auf den Grund. Die beiden Experten hatten sich mit Sprengstoff eingedeckt und stiegen als erste in die Tiefe.
    Ich folgte ihnen. Den letzten Rest sprang ich, kam gut auf, blieb geduckt stehen und schaute in die Höhe. Wie ein gewaltiger Felsblock schwebte der Hubschrauber über mir. Ich bekam leichtes Magendrücken, als ich ihn so anschaute. Wenn er abstürzte und uns erwischte, waren wir platt wie die Briefmarken.
    Diese Gedanken störten die beiden Sprengstoff-Experten nicht. Sie untersuchten die Beschaffenheit des Bodens und rechneten aus, wo sie die Ladungen ansetzen wollten.
    Ich schaute mir indessen das goldene Henkelkreuz genauer an, das ich ja bereits kannte.
    Es hatte sich nicht verändert. Nach wie vor wuchs es stolz in die Höhe. Und irgendwie würde es uns auch den Weg zu der
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